Unumstößlich

Ein Gedicht von Roman Herberth
Das Nagelneue wird veralten.
Was man für unumstößlich hielt,
das kann sich nicht mehr voll entfalten,
weil es von nun an nicht mehr gilt.

Das Schnurgerade wird sich krümmen,
und das bedingt der Lauf der Zeit.
Die Richtung wird nicht länger stimmen,
dem Untergang ist sie geweiht.

Ein Alptraum wird uns Sorgen machen.
Ein Trugschluss hält, was er verspricht.
Man kann sich nicht ins Fäustchen lachen,
es mangelt uns an Übersicht.

Kein Streitgespräch wird ewig währen,
denn immer folgt ein Schulterschluss,
das lässt sich zwar nicht leicht erklären,
am Ende endet der Verdruss.

Was einst gelang, wird nicht mehr glücken,
und was zu viel war, reicht nicht aus.
Das 'Sich mit fremden Federn schmücken'
stößt nur vereinzelt auf Applaus.

Roman Herberth

Informationen zum Gedicht: Unumstößlich

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18.03.2016
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