Telefonitis

Ein Gedicht von Roman Herberth
Ein Maulwurf kauft ein Telefon.
Nun nutzt die ganze Sippe
statt Federkiel den guten Ton.
Und greift zur Quasselstrippe.

In jedem freien Augenblick
bespricht man seinen Kummer
und sein erlebtes Missgeschick
mit der gewählten Nummer.

Das Klatschgespräch aus Nah und Fern
rauscht knisternd durch die Leitung.
Das Telefon ist hochmodern
und schneller als die Zeitung.

Und wenn es klingelt, wenn es schnarrt,
beginnt man gleich zu laufen.
Ins Telefon ist man vernarrt,
sogar im Maulwurfshaufen.

Informationen zum Gedicht: Telefonitis

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18.08.2013
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