Nicht weit verbreitet

Ein Gedicht von Roman Herberth
Das Fasten ist nicht weit verbreitet.
Kaum praktiziert wird dieser Brauch.
Wer etwas Geld hat, der entscheidet
sich stets für einen Wohlstandsbauch.

Man hält nicht viel von Brot und Wasser,
lukullisch sei das Mittagsmahl.
und davon träumt selbst der Verfasser,
und das zum wiederholten Mal.

Den Magen will man sich verrenken
mit Kaviar und Schinkenspeck.
An Rohkost möchte man nicht denken,
man schaut ganz einfach drüber weg.

Man hat oft Gründe, sich zu mästen,
und keiner lässt das gerne aus,
und man ernährt sich von den Resten
am Folgetag mit Mann und Maus.

Wer so verfährt, muss bald entdecken,
er wird allmählich kugelrund,
es raten Ärzte abzuspecken,
und das aus einem guten Grund.

Roman Herberth

Informationen zum Gedicht: Nicht weit verbreitet

332 mal gelesen
24.08.2015
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige