Man denkt nicht nach

Ein Gedicht von Roman Herberth
Man denkt nicht nach, geht seiner Wege,
auf Böses ist man nicht gefasst,
das kommt uns plötzlich ins Gehege,
was nicht zu unsren Plänen passt.

Nun ist man völlig von den Socken,
geklagt wird eine Litanei,
der kurze Atem kommt ins Stocken,
ein Kelch geht nicht an uns vorbei.

Es ist zu spät zum Aufbegehren,
das ist der Weisheit letzter Schluss.
'Sich laut und wortreich zu beschweren',
verschärft letztendlich den Verdruss.

Jetzt wird der Kummer an uns nagen,
die heile Haut kommt nicht davon.
Ein Ärger liegt uns schwer im Magen,
man erntet Spott, uns trifft der Hohn.

Es lohnt sich immer mitzudenken,
sonst läuft selbst das Erprobte schief.
'Das ständig gütlich einzulenken'
macht auf die Dauer depressiv.

Roman Herberth

Informationen zum Gedicht: Man denkt nicht nach

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08.03.2016
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