Keine Pflichten

Ein Gedicht von Roman Herberth
Am Sonntag blühen keine Pflichten,
denn heilig ist der Tag des Herrn.
Man darf sich nach sich selber richten,
das hat man ausgesprochen gern.

Gekuschelt wird mit Daunendecken,
dabei sieht keiner auf die Uhr.
Kein Rasseln wird uns heute wecken
und das ist einfach Freude pur.

Ein Kirchturm wird sich heute fragen:
'Ob jeder Christ zur Messe geht?'
Doch mit Bestimmheit lässt sich sagen,
zum Himmel steigt ein Dankgebet.

Am Nachmittag herrscht keine Eile.
Man gabelt Kuchen zum Kaffee.
Gefrönt wird einer langen Weile
beim Bummeln durch die Parkallee.

Der Tag ist viel zu schnell vergangen,
das stellt man mit Bedauern fest.
"Am Himmel goldne Sternlein prangen",
was sich jetzt nicht mehr ändern lässt.

Roman Herberth

Informationen zum Gedicht: Keine Pflichten

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06.03.2016
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