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Ein Gedicht von Roman Herberth
Man zeigt mir meine Fehler auf,
und das geht locker von der Hand.
Verurteilt wird mein Lebenslauf,
ich sei angeblich hirnverbrannt.

Man schmiert mir noch aufs Butterbrot,
ich sei kein ehrenwerter Mann.
Erteilt wird mir ein Denkverbot,
auf das ich gern verzichten kann.

Ich sei ein Winkeladvokat,
mit dem die Lüge Schlitten fährt,
unrühmlich wäre meine Tat,
weil sie sich letztlich nie bewährt.

Man macht mir deshalb den Prozess,
dabei verhält man sich geschickt.
Erst spricht man mit mir Tacheles,
dann wird erklärt, ich sei verrückt.

Die Argumente wiegen schwer.
Es kommt zu keiner Diskussion.
Die Wahrheit, die bleibt sekundär.
Im Mittelpunkt nur Spott und Hohn.

Roman Herberth

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14.04.2016
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