Ein Rotstift

Ein Gedicht von Roman Herberth
Ein Rotstift kreist, denn er sucht Beute,
und er wird fündig Tag für Tag.
Da steigt bei ihm die Lebensfreude,
er fühlt sich prächtig, was er mag.

Seit langem steht er gut im Futter,
denn von Erfolg gekrönt - die Jagd.
"Mein Leben", sagt er, "ist in Butter"',
wenn irgendeiner danach fragt.

Ganz selten muss er Kohldampf schieben,
das Glück, das steht ihm täglich bei.
Er muss sich nicht im Jammern üben.
Ihm fehlt ein Grund zum Wehgeschrei.

Er kann sich auf sich selbst verlassen.
Zum Orten braucht er kein Radar.
Denn immer kriegt er was zu fassen,
und das erklärt er "klipp und klar".

Von oben schaut er in die Täler,
wenn er am hohen Himmel kreist.
Er findet selbst die kleinsten Fehler,
was nicht für jeden Trost verheißt.

Roman Herberth

Informationen zum Gedicht: Ein Rotstift

445 mal gelesen
21.06.2016
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige