Du bist gesittet

Ein Gedicht von Roman Herberth
Du bist gesittet, kein Rabauke,
und dennoch bist du ab und an,
so manchem Feind ein Dorn im Auge,
was er dir nicht verzeihen kann.

Du läufst ihm ungewollt ins Messer,
das nimmt man dir im Anschluss krumm.
Es wäre klug, du lässt es besser,
man springt mit dir nicht gnädig um.

Du wirst umsonst auf Nachsicht hoffen,
und das wird dir auf Anhieb klar.
Kein Weg steht dir am Ende offen,
doch das war auch vorhersehbar.

Man fährt dir grundlos an den Karren,
besiegelt ist dein Untergang,
kurz später hält man dich zum Narren,
beschränkt wird so dein Tatendrang.

Du achtest stets Moral und Sitte,
selbst Gegnern zollst du den Respekt.
Zum Dank erhältst du Stiefeltritte,
angeblich bist du angeeckt.

Roman Herberth

Informationen zum Gedicht: Du bist gesittet

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15.05.2015
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