Die Luft anhallten

Ein Gedicht von Roman Herberth
Die Zeit kann nicht die Luft anhalten,
sie schreitet vorwärts unentwegt.
Und sie will täglich neu gestalten,
und davon werden wir geprägt.

Es kümmert sie kein Donnerwetter,
und keine Springflut an der See.
Im Herbst färbt sie gelaubte Blätter
ihr Nachmittag trinkt Milchkaffee.

Es kann sie keiner konservieren,
sie ist oft auf dem Katzensprung,
das geht so manchen an die Nieren,
sie übt gern die Entschleunigung.

Wir müssen mit ihr vorlieb nehmen.
Sie ist allein auf weiter Flur.
Nur sie bestimmt die Tagesthemen,
wir richten uns nach ihrer Schnur.

Man kann ihr nicht den Rücken kehren,
denn sie tickt hier und überall.
Die Zeit wird sich nie groß erklären,
doch ständig schnappt sie sich den Ball.

Roman Herberth

Informationen zum Gedicht: Die Luft anhallten

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07.02.2016
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