Der Wecker schweigt

Ein Gedicht von Roman Herberth
Vorüber ist das Arbeitsleben,
der Wecker hat nichts mehr zu tun.
Und morgens wird er Ruhe geben.
Der Schlaf pflegt länger auszuruhn.

Die Stechuhr hat nicht mehr das Sagen.
Es ruft kein hoher Aktenberg.
Es häufen sich nicht mehr die Klagen,
und nur das Hobby geht ans Werk.

Die Tage kann ich frei gestalten,
ab nun bin ich mein eigner Chef.
Des Amtes muss ich nicht mehr walten,
mich unterdrückt kein Schema F.

Dem Alltag wird der Zahn gezogen,
in Gang setzt sich ein Heilprozess.
Das Schicksal ist mir nun gewogen,
ich stehe nur im Rentnerstress.

Dem Dolce Vita kann ich frönen,
und keiner, der es mir verwehrt.
Und daran kann ich mich gewöhnen,
weil es mich überhaupt nicht stört.

Roman Herberth

Informationen zum Gedicht: Der Wecker schweigt

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03.06.2016
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