Auf den Beinen

Ein Gedicht von Roman Herberth
Die ganze Stadt ist auf den Beinen
am hellen Werktag kurz vor vier.
Das Weihnachtsgeld, so will mir scheinen,
kennt sicher auch den Grund dafür.

Erst fällt der Heller, dann ein Batzen.
Man ist berauscht, der Rubel rollt.
Sein Geld wird man zusammen kratzen
für einen Siegelring aus Gold.

Das Geld sitzt locker keine Frage.
Ein gut gefülltes Portemonnaie,
das hat man ja nicht alle Tage,
so manchem Schein sagt man Ade.

Bepackt pflegt man dann heim zu kehren.
Man hüstelt leicht und ist verschnupft,
dann zieht man daraus seine Lehren,
man hat mit uns ein Huhn gerupft.

Der nächste Tag lebt ganz bescheiden,
man fühlt sich weinerlich und krank.
Die Einkaufszone wird man meiden,
das Weihnachtsgeld ist nämlich blank.

Informationen zum Gedicht: Auf den Beinen

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02.12.2014
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