Besuch

Ein Gedicht von Petra Klüx
Ich laufe durch die Wohnung, mache alles fein
Meine Tochter kommt, da soll es sauber sein.
Bald ist es soweit. Ich kann es kaum erwarten.
Gelbe Tulpen in der Vase, frisch aus dem Garten.
Es gibt Bratkartoffeln mit Spiegelei.
Das Osterkörbchen ist voll mit süßer Leckerei.
Ich fahre gleich los, Aufregung pur.
Schnell noch ein Anruf: Auch du bist Ontour.

Leben am Terminal, Leute kommen und gehen.
Tür auf und zu, mein Herz bleibt fast stehen.
Es kribbelt im Bauch. Wann ist es soweit?
Dein Flieger landet noch vor der Zeit.
Ich stehe am Ausgang, jetzt kann ich dich sehen:
Ein Schmetterling flattert mir lustig entgegen.
Frischer Duft weht aus deinem Haar.
Freudentränen, denn du bist endlich da.

Die Zeit vergeht zu schnell.
Ich weiß, dass ich es nicht will.
Eben warst du noch hier
eine Woche bei mir.
Ich spüre deinen Duft
nach Grapefruit. Er hängt in der Luft.
Schon bist du weg, sehr fern.
Du fehlst mir so sehr, mein Stern.
Die Zahnbürste im Glas, verlassen.
Ein roter Apfel, den hast du vergessen.
Rad der Zeit, lass es schneller drehen!
Dann kann ich dich bald wiedersehen.

Informationen zum Gedicht: Besuch

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19.01.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Petra Klüx) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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