Oh Du Fröhliche

Ein Gedicht von Olaf Brand
Dort tief im Wald war mein Zuhaus‘
Wo Fuchs und Reh die Runden dreh’n
Vor Weihnacht dann begann der Graus
Jetzt muss ich hier im Warmen steh’n

Die Wurzel hat man mir geraubt
Und auch die Spitze wurd‘ gekappt
In Eisen steh‘ ich festgeschraubt
Das Weihnachtsfest hat mich geschnappt.

Nun steh' ich hier ich armer Tropf
Behängt mit allerlei Gezier
In einem bunten Wassertopf
Um mich herum kein einz’ges Tier

Doch halt, ich glaub das ist gelogen
Denn auf dem Tisch liegt eine Gans
Auch sie um Kopf und Fuß betrogen
Zudem fehlt auch ihr Federkranz

Die Gans die war ganz schnell gegessen
Von Menschenhand wurd‘ sie zerrissen
Und ich, ich war ganz schnell vergessen
Und wurd‘ dann auf die Strass‘ geschmissen

Einstmals geschmückt von Menschenhand
Erstrahlte ich im Lichterschein
zu guter Letzt wurd‘ ich verbrannt
es ist nicht schön ein Baum zu sein.

Informationen zum Gedicht: Oh Du Fröhliche

358 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
25.12.2016
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige