Straßenrinne

Ein Gedicht von Michael Bürkle
Straßenrinne

20 Jahre ist’s jetzt her, ein Stuhl aus Teakholz war mir Stütze
Ein Glas Wein, im Abendschein, zum Frohsinn es mir Nützte
Betracht die Kinder, albern spielend bei einer warmen Brise
Lebe den Moment im Jetzt, wie sehr ich’s doch genieße

Hände streichen meinen Nacken, sie sind ein festes Band
Das ich bei Dir, du meine Liebe, schon immer für mich fand
Zum waren Glück gehört nicht viel, nur sei es dann das richtige
Zufriedenheit ist das Gewürzt für mich das wahrlich wichtige

So stell ich mir das Leben vor, so soll‘s für immer sein
Mit meiner Familie ewig zu leben, für immer, nie mehr allein
Ein schöner Traum ………den es leider nicht gibt, denn alles hat ein Ende
und ehe man es sich versieht, bricht ein die große Wende

Wie konntest du nur glauben, ich wäre stark genug für diese Hürden
Wie konnt’s du’s dir erlauben, mir deine Lasten aufzubürden
Was fällt dir eigentlich ein, hier liegt ein Haufen voller Scherben
Ich kann doch gar nicht ohne dich sein, ………warum musstest du nur sterben

Unerträglich sind die Tage, trostlos leer und ohne Sinn
Wie schaff ich’s nur das ich’s ertrage, jetzt wo ich alleine bin
Wie soll ich nur der Vater sein, den unsere Kinder brauchen
Ich will versinken, bei Dir sein, in deine Tiefe tauchen

Ich blicke zurück, auf Jahre der Schmerzen, seit dem es dich nicht mehr gibt
Ich hab’s nicht ertragen, gebrochene Herzen, vergessen wie es ist wenn man liebt.

Der Suff, ………er war wohl meine Stütze, zerstören wollt ich alle Sinne
Und es gelang, Zerstörung pur, bis hier in diese Straßenrinne.
Die Straßenrinne, ………..ein zu Hause, von gar außergewöhnlicher Natur
In meinem Fall wohl hinterlässt das Leben selbst, hier Seine Signatur.

So sehr ich mich auch stets bemühte, zu dir hinab zu sinken
Der Lebenswille war mir im Weg, um völlig zu ertrinken.
Um völlig zu ertrinken…….und tief zu dir hinab zu sinken.

Es gibt nichts mehr, was ich geben könnte, hab all das wichtige verloren
Ich wurde zum Teil dieser Straßenrinne, der Schmutz in den steinernen Rohren
So war dieser Punkt, ein weiteres Ende, dem Tod bin entgegen getreten
Nicht mal ER wollt mich haben, worauf ich begann, von nun an zum Leben zu beten.

Ein kleines Schild, weist darauf hin, das für jede kleine Gabe
Ich von Herzen dankbar bin, weil ich ja sonst nichts habe.
Auch bin ich nicht mehr ganz allein, ich lernte wieder wie man liebt
Mein Hund wird fortan bei mir sein, und ich bin froh, dass es Ihn gibt.

Wenn Ihr nun durch die Straßen geht, behaltet es in eurem Sinne
Es ist kein Schmutz den Ihr hier seht, es sind Menschen in der Straßenrinne.


© MB

Informationen zum Gedicht: Straßenrinne

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05.09.2017
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Michael Bürkle) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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