Selbstwahrnehmung

Ein Gedicht von Mena
Herausgeputzt laufe ich durch die schöne Stadt
sehen und gesehen werden
um mich herum laute, wohltuende Menschenherden
ein verspiegeltes Schaufenster oh ich sehe mich nicht satt

Ein wohl bekanntes Gesicht betrachtet mich
Aus den Augen nicht lesbar, ob es das Gesehene mag
Das Gesicht flieht vor meinen Blicken auf einen Schlag
Der verurteilende Haufen Menschen mustert es aufdringlich

Die Blicke löchern mich so tief
so tief, wie die des Schaufensters
Ich höre die Totenstille der Stadt
so schrecklich laut ist die Stille um mich herum

Am Abend schminke ich mir mein zweites Gesicht ab
zu wenig Beachtung
zu wenig Bestätigung
zu wenig Anerkennung

Morgen male ich mir ein neues auf!
Morgen schenken sie mir Beachtung!
So den wertenden Blicken des Schaufensters entkommen
endlich

Informationen zum Gedicht: Selbstwahrnehmung

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06.10.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Mena) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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