am Ufer (Der Abgrund 3)

Ein Gedicht von Melan 1980
Ich bin geschwommen,
oftmals untergegangen,
hab viel bitteres Tränenwasser runter geschluckt
und bin nun endlich am Ufer angekommen.

Sitz,
vor Kälte und Erschöpfung zitternd,
hier im Sand.
Hab den Abgrund und das Meer überstanden.
Doch fühl ich mich noch immer nicht daheim.

Das Wasser schwappt an meine Füße
und quält mich mit Erinnerung,
als hätt es Freud daran.

Ich sitze hier,
hab mit meinen Armen,
meine Beine fest an mich gedrückt.
In Hoffnung auf Wärme.

Doch von was soll sie kommen?
Von meinem unterkühltem Körper?
Von meinen nassen und zerrissenen Kleidern?
Auch regnet es noch immer,
aus schwarzen Wolken.

Der Abgrund ist weg
und ein Neuanfang nicht in Sicht.
Ich empfinde nichts außer Kälte.

Bin selbst kalt geworden,
im Tränenmeer,
als ich um mich selbst gekämpft.
Wie soll es weiter geh´n,
als Hülle ohne Kern?

Erst mal beruhigen
und sitzen bleiben,
hier am Ufer
und schauen was noch kommt!

Ich denke es wird schon.
Doch wirkt hier nichts tröstlich.
Hier ist nur Sand!

Ist dies ein Neuanfang?

10.12.2007

Informationen zum Gedicht: am Ufer (Der Abgrund 3)

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09.09.2014
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