„Zwischen uns – die Zeit“

Ein Gedicht von Marvin Becker
„Zwischen uns – die Zeit“

Seit jenem Tag, dein erster Blick,
blieb etwas tief in mir zurück.
Ein leises Staunen, kaum benannt,
das heimlich meine Seele fand.

Wir lachten jung, wir träumten viel,
das Leben zog mit raschem Spiel.
Und während Jahre weiterflogen,
blieb still ein Wunsch, nie ganz verlogen.

Du wurdest fern, die Welt so groß,
der Alltag hielt uns fest – und bloß
in stillen Stunden, ganz allein,
durft’st du ein Teil von mir noch sein.

Dann plötzlich – wie aus Traum erwacht,
ein „Hallo“ kam, ganz unerwart’.
Ein Bildschirmlicht, ein kurzes Wort –
und all die Jahre waren fort.

Das alte Kribbeln, kaum verblasst,
hat neu mein Herz gefangen fast.
Dein Lächeln – wie ein Wiedersehen
von allem, was nie ganz vergehen.

Wir sprachen frei, so ungezähmt,
von dem, was einst in uns gelehnt.
Und sahen klar, was uns verband –
war nie verloren, nur verbannt.

Doch unser Weg, er blieb geteilt,
vom Schicksal sanft, nicht hart verweilt.
Und doch, in uns, so zart, so rein,
wird ewig dieses „Damals“ sein.

Zwei Herzen, die sich nie vergaßen,
auch wenn sie andre Wege maßen.
Im Heute still, im Rückblick mild –
ein Liebesband, das leise gilt.

Informationen zum Gedicht: „Zwischen uns – die Zeit“

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04.11.2025
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