Mein Tag

Ein Gedicht von Manuela Merbach
Der Wecker reißt mich aus dem Schlaf.
Doch ich bliebe liegen.
Ich will noch einmal ins Traumland fliegen.

Nun weckt mich die Sonne.
Die andere Seite des Bettes ist leer.
Das Aufstehen fällt mir sehr schwer.

Der Fernseher ist mein bester Freud.
Er vertreibt die Stille.
Doch ist auf die Dauer auch nur eine bittere Pille.

Der Tag hat gefühlt 48 Stunden.
Die Zeit will nicht vergehen.
Ich kann meine Wohnung nicht mehr sehen.

Es klingelt an der Tür.
Ich habe keine Lust aufzustehen.
Es ist unmöglich für mich raus zu gehen.

Gegen Abend kommt er heim.
Es gibt keinen Kuss.
Nur einen innerlichen Tränenfluss.

Ich, Er und der Fernseher.
Keine Zärtlichkeiten.
Kein liebevolles in den Sonnenuntergang reiten.

Ohne ein Wort geht er irgendwann ins Bett.
Ich folge ihm und schließe schnell die Augen,
denn nur im Traum kann ich an die Liebe glauben.

Nun ist der Tag vorbei.
Alles bleibt bei Alten.
Nichts kann diesen Trott aufhalten.

Informationen zum Gedicht: Mein Tag

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10.08.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Manuela Merbach) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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