Der letzte Apfel

Ein Gedicht von Manfred Ende
Der Apfel rief: kommt her geschwind
und pflückt mich endlich doch,
ich schaukle hier im kalten Wind,
wer weiß, wie lange noch.

Hier oben bin ich, Menschenskind,
du musst nicht lange suchen,
all meine Kameraden sind
schon längst auf einem Kuchen.

Warum ich rot geworden bin
und fleckig, schrumplig, klein?
In mir steckt eine Made drin,
da muss man sauer sein.

Das ist der Apfel immer noch,
denn wie wir heute wissen,
hat, obgleich er sehr gut roch,
noch keiner angebissen.

Informationen zum Gedicht: Der letzte Apfel

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16.03.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Manfred Ende) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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