Tief in mir

Ein Gedicht von Lorena Töngi
Tief in mir

Dort, wo kein Licht mehr im aussen wohnt,
wo Schatten wachsen – weich, gewohnt –,
wo nur mein eig’nes Leuchten bleibt,
weil mich dort unten nichts beschreibt.

Ich geh auf Zehenspitzen ein,
damit, was schläft, darf weiter sein.
Ich klopfe nicht – bin längst erkannt.
Die Tür tut auf. Fast wie von Hand.

Kein Gold liegt dort. Kein Traum, kein Ziel.
Kein Glanz. Kein Spiel. Kein Lebensstil.
Nur Haut. Nur Hauch. Ein leiser Raum.
Nur ich – im Grund. Und ohne Traum.

Ich finde mich nicht im Profil,
das sich vor fremden Blicken stilt.
Nicht in den Worten, die mich binden –
nur dort, wo ich mich darf verschwinden.

Ich setz mich nieder, still und sacht,
zu meinem Schmerz – bei tiefer Nacht.
Ein alter Freund. Kein großes Spiel.
Er will nicht viel. Nur dass ich fühl.

Er sagt:
„Hier ist nichts falsch an dir.“
Und ich – ich glaube es mir.

Ich streife ab, was nicht mehr passt –
Gedanken, die an andern sassen.
Was bleibt, ist weder laut noch klar,
doch endlich still. Und endlich wahr.

Ein Hauch, ein Puls, ein sanfter Klang,
ein Rhythmus, der im Herzen sang.
Ein Herz, das leise zu mir spricht:
„Du bist genug – mit deinem Licht.

Informationen zum Gedicht: Tief in mir

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28.07.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Lorena Töngi) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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