Das Wunder Mensch
            
            
                Ein Gedicht von 
Jan Harmening
             
            
                Was vor Augen verborgen 
So winzig klein begann
Sicher im Mutterleib geborgen
Wuchs zum Wunderwerk heran
Anatomisch gar so gleich 
War doch von Anfang an
Geformt vom Leben zwar
Einzig und unverwechselbar 
Doch wenn als Baby ach so süß 
Hilflos 's Licht der Welt erblickt 
Keiner weiß was daraus werden
Sanft an Mamas Brust gedrückt 
Was das wissbegierig Aug' gewahr
Hand und Mund will stets erkunden
Und nach dem ersten Worte gar
Viel' Ideen macht die Runden 
Welche Gaben, welch Talente
Der Welt wird machen zum Geschenke?
Wird's ein Künstler, man weiß nie
Vielleicht ist's gar so ein Genie?
Wird's gekonnt den Pinsel schwingen 
Bring virtuos 'n Instrument zum klingen
Verzaubern mit Gesang, mit Komposition
Schauspiel oder Dichtung treffend Ton?
Wird sich's graziös im Rhythmus biegen
Wie schwerelos im Tanz sich dreh'n
Oder auch in der Bühnen Höh'
Behände auf dem Hochseil geh'n?
Vielleicht wird's ja auch ein Athlet 
Der in des Rampen Lichte steht
Oder so ne sports Natur
Die am Ball macht gut Figur
Selbst wenn's was gewöhnlich's nur
Bäcker, Koch, Gärtner ohn' Abitur
Auch Lehrer, Forscher, Spezialist 
All das im Kind verborgen ist
Denn in des Menschen Wesen
Liegt unerschöpflich Potenzial 
Wenn gefördert und entwickelt 
Bringt's vor Werke ohne Zahl
Doch des Lebens Hochgenuss
Freud und Glück statt Verdruss 
All die Sinne erst gebären 
Und Zufriedenheit gewähren 
Das Auge, so ist allen kund
Kann nicht schmecken wie der Mund
Doch dem Magen groß Vorteil hat
Beim Sehen wird es niemals satt
Die Genialität des Mensch' Natur
Wird nicht gewahr beim Bankette nur
Wo Musik und Duft betören und verführen
Farb und Form die Köstlichkeit garnieren 
Auch an des Liebsten zärtlich Hand
Unter Sternenhimmel Festgewand
Wenn glühend Kuss, der Liebe kennt
Voll Inbrunst auf den Lippen brennt
Ja all dem Liebreiz in seiner Macht
Mit Lust und Wonne wird gelacht
Mit Gedanken voller Poesie 
Und des Lebens reicher Phantasie 
Auch Tausend Bilder nicht erfassen 
Des menschlich Körper Symphonie 
Sein Schönheit, Anmut, Lieblichkeit
In Jugend, Kraft, Beweglichkeit 
All das erkennend voll Dankbarkeit
Des Schöpfers Unvergleichlichkeit
Da er den Mensch hervorgebracht 
In seiner Liebe, Weisheit, Macht
Und obwohl nur aus Staubes Korn
Erschaffen mit der Fähigkeit 
Zu erforschen was geborn
Verstehen 's Universum Weit
In solch besinnlichen Momenten 
In des Abends Stund beim Glase Wein
In Ehrfurcht muss ich daran denken 
Das ist der Mensch, ich darf es sein