Brillensuche

Ein Gedicht von Inge Wamser
Ständig such ich meine Brille,
ist oft meines Tagesfülle.
Habe doch in jedem Raum etwa zwei,
ich glaube es ist Zauberei.
Ich suche oft wie verrückt,
weil ich ohne sie kann lesen kein Stück.
Oft hab ich sie auf der Nase,
doch wenn mir dann drückt die Blase,
und es schnell gehn muss
nehm ich sie ab,
und finde sie später auf dem Logus.
Dort lies ich sie liegen
weil klingelte das Telefon,
da höre ich ja jeden Ton,
und brauche auch keine Brille
denn hören kann ich noch,
wenn alles stille.
Doch sagt mir jemand: Schreib mal auf
was ich Dir sage,
habe ich wieder diese Brillenplage.
Ich nehme die meines Mannes
sie liegt auf dem Tisch
wo er gerade Zeitung las.
Ach was bin ich für ein Aas.
Nun sucht er
verkrampft auf Stuhl und Schrank,
und in allen Räumen auch,
und ich halt mir vor Lachen
meinen Bauch.

Informationen zum Gedicht: Brillensuche

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18.05.2011
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