Helden

Ein Gedicht von Franz josef Klötgen
Fontanes Gedicht „ John Maynard“ stellte klar,
wie groß oft der Mut von Männern war.
Auch Schiller lobt im „ Lied von der Glocke“
ihr mutiges Wirken und Streben.
Ist ja auch toll, was sie schaffen im Leben.
Beeindruckend oft, was sie schreiben und dichten,
wie sie Windräder und Wolkenkratzer errichten.
Super Airbusse und Mega Luxusliner können sie bauen,
doch nie und nimmer läuft‘ s ohne Frauen.

Die schuften täglich immerzu,
gönnen sich meist keine Ruh.
Scheuen sich nicht vor Überstunden,
um perfekt zu dienen den Kunden,
denn die sind ja bekanntlich König;
da zählen ihre Wünsche oft wenig.
Sind geneigt, viel zu erdulden,
aus verständlicher Scheu vor
Armut und Schulden.
Penibel bedacht auf Pünktlichkeit
nach Pfadfinderregel „Allzeit bereit!“
Tun für uns alles, wie’s uns gefällt
überall auf dieser Welt.
Nähen auch nachts für nur 20 Cent
Männern ein schickes Oberhemd.
Werden missbraucht und geschunden
durch viele unbezahlte Stunden.
Sind auch bei uns mit frischem Mut
Tag und Nacht für uns auf der Hut.
Überprüfen emsig das Alter von Waren,
damit verfallene- uns’rer Gesundheit nicht schaden.
Ruck, zuck an Kassen sie uns bedienen,
gelassen meist mit frohen Mienen.

Ordnen nach Büro- und Schulschluss Regale und Schränke –
wischen, verschieben Tische und Bänke.
Müssen fegen, putzen, nach Schnipseln sich bücken,
bis mit der Zeit schmerzt ihr Rücken.
Für die Toilettenreinigung möchte keiner sie missen;
sonst wäre alles äußerst „bescheiden.“
Ist alles gereinigt, blitzblank poliert,
wird zu Hause nicht moniert.
Dort geht’s gelassen, zupackend weiter,
selbst wenn’s schwer fällt, oftmals doch heiter.
Kämpfen mit den Kindern um bessere Noten,
schau‘n auch, wenn nötig, mal auf die Pfoten.
Kostet’s bisweilen auch Trübsal und Pein,
schaffen sie nach dem Motto: „Ordnung muss sein“,
denn diese ist für sie halt eben
nach ihrer Devise „das halbe Leben“
Sie wetzen sich ab für alle die Hacken
beim Putzen, Waschen, Kochen und Backen.

Erklimmen Frauen die Führungsleiter,
wird's erst recht für sie oft heiter.
Hilft selbst nicht der klügste Rat,
beherrschen sie verzwickten Spagat.
Halten zwischen Familie und Beruf die Balance;
finden mit Engelsgeduld ihre Chance.
Sind bestrebt, alles perfekt zu gestalten,
um gute Stimmung zu erhalten.
Selbst wenn die Arbeit wächst über die Ohren,
geh'n ihnen Termine seltenst verloren.
Weil Männer ihren Hobbys frönen,
lassen sie sich gern verwöhnen.
Bequem, wenn Frauen den Rücken freihalten;
da lässt sich locker die Freizeit gestalten.
Frau steht ihre Frau und nicht ihren Mann,
weil sie oft vieles besser kann.

Frauen haben am Arbeitsplatz wenig zu melden,
doch sind es ehrlich wahre Helden,
die viel zu wenig Ruhm genossen
und trotzdem kämpfen unverdrossen
für den Erhalt der schönen Welt,
weshalb sie nicht in Scherben zerfällt.
Männer sind stark,
ihr Stolz leicht verletzlich.
Frauen voll Power und unersetzlich.

Informationen zum Gedicht: Helden

322 mal gelesen
02.03.2017
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige