Spätherbst

Ein Gedicht von Ernst Blumenstein
Tautropfen verzaubern
Spinnennetze im Buchs
zu glitzernden Kunstwerken.

Bauern grasen, ernten Rüben und Mais
Leute räumen in den Gärten auf
Ältere graben sogar schon um.

Reifes Obst fällt ab den Bäumen
Wespen laufen ruhig über Früchte
kalte Nächte haben ihnen zugesetzt
sie sind kurz vor dem Sterben.

Hochnebel ist jetzt öfters zu Gast
wenn er am Nachmittag schwindet
grüsst ein stahlblauer Himmel.

Kinder holen beim Bauer Räben
höhlen diese aus, schnitzen Figuren
in die weissvioletten Rinden.

Beim Eindunkeln
zünden sie die Kerzen an
die Räbenlichter erfreuen alle
die draussen noch unterwegs sind
bald ist Allerheiligen.

E.B. 1992
http://ernstblumenstein.wordpress.com

Informationen zum Gedicht: Spätherbst

1.274 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
26.10.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ernst Blumenstein) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige