Herbstblues eines Mannes

Ein Gedicht von Eberhard Schneider
DER HERBSTBLUES EINES MANNES
Der Herbst,er naht,es kälter wird
ein Mann,dem Alter fast enteilt
abends in sein Bierglas stiert
und resümiert und ist bereit

dem Unausweichlichen sich zu ergeben
und die Jahreszeiten auszuleben

der Herbst mit seinen bunten Blättern
in Gedichten beschrieben in schwülstigen Lettern
von Goethe,Novalis oder Schiller
machen seine Gedanken nur noch stiller

setzen ihm zu und ganz verwirrt
er wieder in sein Bierglas stiert

den Herbst gedanklich abgehakt
weil danach schon der Winter kommt
vom Schnee bedeckt die Wintersaat
steht auf und setzt sich wieder promt

der Winter muss schnell Geschichte sein
starrt wieder in sein Bierglas rein

der Winter vergeht,der Frühling ist bereit
im geistigen Auge die Osterglocken
die Gedanken sind frei,das Herz wird weit
innerlich spürt er ein frohlocken

doch warten darauf macht keinen Sinn
schaut wieder zu seinem Bierglas hin
nach dem Frühling schlägt der Sommer auf
für Viele die schönste Jahreszeit.
Reisen,Urlaub,Sonne zu Hauf
Mann reckt sich ,,freut sich ,macht sich bereit

bis er merkt,mein Gott ich träume
aus Freude,Wünsche werden Schäume
nix mit herrlichen Visionen
eher Frust mit Depressionen

Realität ist der Herbstbeginn
streicht mürrisch übers Doppelkinn
Leert das Bierglas in einem Zug
geht ins Bett und hat genug

Am Morgen hat er es kapiert
macht den Kühlschrank lässig auf
der Sommer aus und abgeschmiert
der Herbst ist da,nimmt seinen Lauf

gekühltes Bier ist nun bereit
es ist halt so und es muss sein
feier nun die herbstliche Zeit
schau morgens schon ins Bier hinein

Informationen zum Gedicht: Herbstblues eines Mannes

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05.10.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Eberhard Schneider) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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