Ertrag und Zwang

Ein Gedicht von Britta Herrmann
Du sollst still liegen.
Du sollst ruhig atmen.
Du sollst nicht weinen.
Du sollst alles geben.

Ich wage nichts.
Ich ergebe mich.

Getaucht unter die Oberfläche.
Luft warm
Boden fest
Dunkelheit als einzige Schwäche.

Er sieht. Er ignoriert.
Er fordert. Er nimmt.

Du sollst ihm gehorchen.
Du sollst nichts hinterfragen.
Du sollst alles vergeben.
Du sollst schweigend ertragen.

Ich mache dicht.
Ich entferne mich.

Weit weg bin ich, erlebe undefinierte Ferne
Wände nah
Umgebung still
Geist und Körper spalten, ist was ich lerne.

Er sagt man übertreibt.
Er ist von aller Schuld befreit.

Und alles, was von mir übrig bleibt
Fest gefangen
Doch befreit
Ein kleiner, stiller Raum in meiner Dunkelheit.

Informationen zum Gedicht: Ertrag und Zwang

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24.01.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Britta Herrmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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