Stiftung – Eintritt frei

Ein Gedicht von Annelie Kelch
… war vor einiger Zeit im Willy-Brandt-Haus,
hielt jene guten Bücher in der Hand,
die er als Jugendlicher gelesen hat;
schöne, alte Bücher, noch super erhalten,
war ein feierliches Gefühl, darin zu blättern:
August Bebel und Leo Tolstoi überwiegten.

… hab' all seinen Reden gelauscht -
seinen Antworten in Interviews – den legendären
Kniefall noch einmal angeschaut – ein Politiker,
der Gefühle, tiefe Erschütterung gezeigt hat,
das sieht man selten oder nie, das war keine Show!
Und wie er mit Kennedy und „dem Alten“ durch
die geteilte Stadt gefahren ist – unvergesslich!

Den Bau der Mauer, die Teilung Berlins
hab' ich miterlebt, die glückliche Wiedervereinigung;
und später dann, seine Antworten auf die Fragen der
Journalisten - als fielen sie ihm schwerer und schwerer:
abgerungen hat er sich jedes einzelne Wort -
der Wahrheit zuliebe, seiner Wahrheit, die ich
nachvollziehen konnte; er war wirklich ein 'Guter' -
das hatte ich vorher nie deutlicher empfunden.

Drei Stunden Geschichte am Stück, kompakt:
ein Erlebnis par excellence – und die Zeit ...
sie ist wie im Flug vergangen.

Informationen zum Gedicht: Stiftung – Eintritt frei

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29.01.2017
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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