Kommentare zum Gedicht von "Fernes Weinen (Haiku)"

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1. Eintrag von Kellerkind 17.08.2025 um 11:28

"Ein Haiku ist nicht zu Ende, wenn man es gelesen hat", hat mal jemand gesagt. Es hat etwa Offenes, in der Schwebe bleibendes, oft mehrere Möglichkeiten des Verstehens.
Wer oder was möchte da Trost geben? Wenn ich das Haiku ohne Satzzeichen lese, wäre es das "ferne Weinen" selbst, das Trost geben möchte. Kann das sein? Ich denke Ja. Jemand, der weint, gestattet mir damit, es ihm gleich zu tun. Das kann gut tun, heilsam, tröstlich sein.
Wenn ich ein Satzzeichen, einen Punkt hinter "Horizont" hinein lese, bin ich es, die Trost geben möchte. Das "ich" steht nicht da; es ist klein geworden im Willen zu trösten; da ist es der andere, der zählt, nicht das "ich".
So habe ich mir dieses kleine Haiku als eine Art "Lebensmotto" erwählt. Das schließt ein, dass ich das "ferne Weinen" hören möchte, obwohl es wohl physisch nicht wahrnehmbar ist, nur als eine Ahnung vor dem verborgenen Weh im Mitmenschen.
Und ich hab mich auch selbst einmal darin versucht (ganz ungewohnt) ein Haiku zu schreiben.
Liebe Grüße vom "Kellerkind"
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