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Anzahl Gedichte: 11
Anzahl Kommentare: 4
Gedichte gelesen: 777 mal
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Titel
11 Seelenbild
Vorschautext:
Vom Kirchturm tönt der Glockenschlag
an einem lichten Frühlingstag
und durch Kastanienzweige bricht
ein sanftes ockerfarbnes Licht.
Da spielt ein kleines Kind im Sand
so still und in sich selbst gewandt
und über diesem stillen Glück
ein Engel wacht mit mildem Blick.
So hab ich oft in mir gefühlt
wenn meine Seele in mir spielt.
10 Wenn ich wieder mal auf den Wasser zu gehen meine wie Petrus
Vorschautext:
Du kamst zu mir im Heil'gen Sakrament,
wie einst Du übers aufgewühlte Meer gekommen,
hast alle Angst und Schuld von mir genommen,
oh wär ich nimmermehr von Dir getrennt.

Oh wär mein Herz so still, so klar, so rein,
dass Du nur immer wolltest drinnen sein.
Oh könnt ich meiden jedes laute Wort,
dass ich Dich nimmer triebe von mir fort.

Oh könnt ich jeden Atemzug Dir weihn,
oh möcht mein Herz Dein Tabernakel sein.
...
9 Sehnsucht
Vorschautext:
Wenn ich ein Blättlein wär, möchte ich fliegen,
möcht noch nicht müde am Wegesrand liegen,
möchte noch wirbeln hoch in die Luft
bis mich der Schöpfer zum Schlafen ruft.
Und wenn der Wind mich müd geweht,
dann sterbend noch mein Stimmchen fleht,
mein Blätter-Stimmchen raschelnd fein:
"Herr Jesus Christ, erbarm Dich mein."

Wenn ich ein Glöcklein wär, möchte ich klingen,
möcht in der Abendstund eintönig singen,
möchte noch singen von Freud und Schmerz,
...
8 Lob der Stille
Vorschautext:
Sorgst und schaffst tagein, tagaus,
fährst zur Arbeit, kommst nach Haus.
Du willst backen, kochen, putzen,
deine Zeit stets sinnvoll nutzen.
Du machst Pläne, führst sie aus
und so geht's tagein, tagaus.
Doch in all dem Vielerlei
halte eine Zeit dir frei,
such ein stilles Eck im Haus,
atme ruhig ein und aus,
bete an den Herren Christ,
der ja dein Erlöser ist.
...
7 Anbetung
Vorschautext:
"Lass mich ein Rosenkränzlein sein zu loben Gottes und Marien Sohn
mit jedem Atemzug. Dies süße Dein Gedenken sei mein Lohn.
Ein sanftes Tüchlein lass mich sein zu trocknen Deine heilgen Zähren*,
ein Weihrauch-Körnchen, Deine Majestät zu ehren,
ein Stimmchen, das in Ehrfurcht Deinen Namen nennt,
ein Kerzlein, dass in Liebe zu Dir brennt.
Ach, wär ich Deine goldene Monstranz;
Du bist mein Inhalt, Du allein mein Glanz!"

Der Heiland sieht mich an und lächelt lind
und spricht: "Sei einfach still. Sei einfach Kind."

...
6 Die Engel
Vorschautext:
Wenn du mich fragst, mein liebes Kind:
"Großmutter, sag mir, was die Engel sind!",
dann sag ich: "So genau weiß man das nicht,
Licht sind sie, ihr Gewand ist lauter Licht,
ihr Antlitz ist dem eines Jünglings gleich,
erhaben schön, doch oft von Kummer bleich,
und ihre großen Flügel sind aus lauter Licht,
doch so genau weiß man das alles nicht.
Mir ist, als rührten sie uns an im Wind,
wenn wir am Abend in der Stille sind;
sie sind so sanft und doch so stark, gesandt von Gott
zu wehren Teufel, Sünde, Angst und Not.
...
5 Ermutigung
Vorschautext:
Ein bisschen mehr Liebe ist in der Welt,
wenn nur in deinem kleinen Herzen
mehr Liebe ist in Freud und Schmerzen.
Denkst du, dass das überhaupt nichts zählt?
Du kleines Menschlein, denk daran:
Gott sieht es an!
4 Gedenke!
Vorschautext:
Hörten wir die Abendglocke läuten,
sprach die Mutter: "Mensch, was mag's bedeuten,
dieser Tag hat abgenommen,
also wird der Tod her kommen.
Lieber Mensch, so schicke dich,
dass du sterbest seliglich."*
Und ich dachte:
"Abendglöcklein, hör nicht auf zu künden
von dem Grunde, der allein uns ewig hält!
Wird der Herr noch Treu und Glauben finden,
wenn er wiederkommen wird in unsre Welt?"

...
3 Das Schweigen der Glocke
Vorschautext:
Sie, die jahrhundertlang vom hohen Turm geklungen,
mit erzner Stimme hatte Gottes Lob gesungen,
sie schwieg. Sie schwieg in Trauer und in Bangen.
Die Menschen waren wieder vom Altar gegangen,
wo sie des Herren heilgen Leib und Blut empfangen.

Sie schwieg, gedenkend an dies letzte Abendmahl
als Er vorweggenommen Sühneopfer, Angst und Qual
und war getreten in die Nacht hinaus aus jenem Saal.

Sie schwieg. Sie schwieg so tief, dass sie vergessen gar,
dass sie des Münsters größte Bronzeglocke war,
...
2 Eine Litanei der Achtsamkeit
Vorschautext:
(Wenn man diesen Text als eine wirkliche Litanei beten möchte, kann man vorausschicken: Herr, erbarme Dich - Christus, erbarme Dich - Herr, erbarme Dich)

Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich unser,
dass wir unsere Lebensgrundlagen achten,
denn sie sind uns von Gott anvertraut.
Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich unser,
dass wir auch das schwächste menschliche Leben achten,
denn es ist zum Bilde Gottes erschaffen.
Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich unser,
dass wir die Tiere nicht quälen,
denn sie sind unsere Mitgeschöpfe.

...
1 Ich träume...
Vorschautext:
Ich träume davon, der Putzfrau und dem Mann, der im U-Bahnhof die Müllbehälter leert die Hände zu streicheln.

Ich träume davon, dem Bauarbeiter, der an heißem Sommertag den Schatten sucht mit meinem Fächer Kühlung zu schaffen.

Ich träume davon, dass wildfremde Männer und Frauen an meiner Schulter ihren Kummer ausweinen und ich mit zartem Spitzentuch ihre Tränen trocknen darf.
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