Mein erster Vers

Ein Gedicht von Ingrid Bezold
*Onkel Gerhard in Memoriam -er hat mich zum Schreiben animiert.*

Die Zeit, wo ist sie nur geblieben?
Meist roch´s nach Gänsebraten, wenn Du kamst.
Die Klöße wurden eigenhändig noch gerieben
und lustig war´s, wie Du das Essen zu Dir nahmst.

Ich glaube, damals hast Du noch studiert.
Die Trenchcoard -Taschen waren immer leer.
Die ersten Malversuche hab´ich mit Dir ausprobiert -
vom ersten Augenblick an mochte ich Dich sehr.

Am Abend Deiner Ankunft warst Du meistens blau.
Den nächsten Tag, den konnte man vergessen.
Noch sehe ich die Szene ganz genau:
der blasse Onkel lächelnd mit Kompressen.

Und einmal durfte ich zu Dir nach drüben.
Thüringen.... das waren schöne Wochen.
Dort hab ich meinen ersten Vers geschrieben;
konnt´ich nicht schlafen, kam ich dann gekrochen ,,,,

Auch malend saßen wir zu zweit
und du erzähltest mir Geschichten -
nahmst dir für mich genügend Zeit,
die Stories auch noch zu verdichten.

Ich war so glücklich und auch unbefangen.
Selbst beim Erinnern glühen mir die Wangen.
Dass ich gern schreibe, verdanke ich dir....
mal besser, mal schlechter kommt´s auf´s Papier.


(C) Ingrid Bezold

Informationen zum Gedicht: Mein erster Vers

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27.09.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Bezold) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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