Von Oben

Ein Gedicht von Ingrid Bezold
Sie saß ganz oben
am weich gepolsterten Platz
ohne den Blick
nach unten zu wenden
spürte sie irgendwann
die Notwendigkeit
einen Stuhl zu holen
sich dazuzusetzen
zuzuhören

*

sie sicherte sich
dort einen Stammplatz
verstand
die Bedürfnisse
die man
von oben
nicht sehen konnte

*

manchmal
spürt sie noch
die erstaunten Blicke
die sie frösteln lassen
aus Scham
blind gewesen zu sein
im sicheren Goldkäfig


© Ingrid Bezold

Informationen zum Gedicht: Von Oben

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09.02.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Bezold) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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