Novembertraum

Ein Gedicht von Saliah Ylenia
Novembertraum

Des Novembers Augenblicke
erfüllen mein Herz mit Romantik heute.

Einmalige, vergilbte, welke Blätter,
einst grün, mit eigenem Duft, sagen Adieu!
Vom wilden Wind getragen, fallen sie hernieder.

Feuerrote Regenblätter,
gebadet in Tränen des Himmels,
und eingehaucht in wunderschöne Schaumfarben,
lassen glitzernd wo sie landen ihren Lichtstaub zurück.

Gelebtes
ist jetzt ein Lied vom Gestern.
Und was sonst ist der Sinn eures Daseins,
als vielleicht einfach nur da zu sein?

Feuerröte, goldene Herbstblätter
fallen sanft wie Fallschirme
und frisch vor dem Absterben,
zeigen sie noch ihr schönstes Lächeln:
Ein funkeln im Mondlicht.

Herbstregenblätter,
geschmückt mit göttlichem Tau.
Versengt von Kälte.
-Das Laubwerk ist jetzt nur aschgrau.

Zertreten von den Menschen,
der Zersetzung preisgegeben.
Und wenn sie im kühlen Blau der Seen landen,
werden diese getränkt mit ihrem Duft.

Und weißt du es´?
Wie die Bäume haben
auch sie unserem Leben gelauscht
und ihre Stiele kennen
der Menschen Freud und Leid.

Ob langsam oder geschwind,
es ist die Zeit
Gelebtes loszulassen,
die Wurzel fast abgerissen,
biegt sich das Blatt schon im Wind.

Und seid gewiss:
die Erde, aus der die Wurzel wuchs,
vergeht noch lange nicht.
Aus ihr entsteht Neues.
Allmählich, bald
und immer wieder.
Das Geheimnis: Ein Göttliches Wunder.

©Saliah Ylenia, 15 November 2023

Informationen zum Gedicht: Novembertraum

50 mal gelesen
15.11.2023
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
Anzeige