Titel | ||||
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368 | Schallgedämpft schließt sich die Tür | |||
Vorschautext: An Ausfallstraßen, oder ganz egal, wo immer man sich’s denken mag, gibt es sie; elegant und schmal, häufig nachts, kaum am Tag. Eine nur, unter tausenden, zufällig zigarettensüchtigen jungen Damen gestöckelt, schwankend. Gesellig für ungezählte Männer ohne Namen. Werber jedweder Art und aller Farben. Ruhelos suchend, stets auf leiser Sohle. ... |
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367 | Liebe unser | |||
Vorschautext: Ich liebe dich für deine Liebe; ummantelst mich seit ehedem. Sind wir Diebe? Hast du mich? Wir uns? Hab ich dich? Die Liebe reift alt und neu in uns! Anders da vor Jahren. ... |
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366 | Liebesglück zu Tränen | |||
Vorschautext: Wenn sich das Glück mal sehen läßt, teile es mit jemandem – und halt es fest. Ungeteiltes Glück! – Man weiß nicht recht, ob man es allein ertragen möcht? *** Zwei Herzen, die in Lieb’ verbunden, erfahren durch Enttäuschung Wunden. Kurzzeitig mag man Herzen hintergehn! Ob sie dann je wieder zueinander steh’n? Mag sein, daß Herzen bald erkalten, ... |
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365 | Es ist allzu düster mir | |||
Vorschautext: Allzu düster ist es mir in diesen Tagen. Keinem kann ich meine Trauer sagen. Das Tun um mich nehm’ ich kaum wahr. Diese Tage verschenkt’ ich gern! Fürwahr! Wieder ist ein Freund gegangen, und hält mein Denken fest gefangen. Wieder fühle ich in meinem Herzen Risse, wohl, – weil ich ihn so sehr vermisse. So, wie ein Blatt vom Baume fällt, das andere nicht sehn, anderen nicht fehlt, ... |
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364 | Du! | |||
Vorschautext: (Formgedicht) Du bist das Dich Du bist das Mich Du bist das Ich Du bist das Sich Du bist das Etwas, bist das Sehr Du bist das Wenige, bist das Mehr Ohne dich – wo wäre ich? ... |
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363 | Ein kleines Bildchen | |||
Vorschautext: Nur ein Bild aus deinen ersten Kinderjahren habe ich von dir, trotzdem darf mein Herz nicht bersten, denn schon bald kommst du zu mir. Nur ein winzig kleines Bildchen schnell umrahmt von einem Herz; sieht fast aus als sei’s ein Schildchen, tröstet mich jedoch im Schmerz. Kleine Füßchen, kleine Händchen, zart und lieb, noch unbefleckt. ... |
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362 | Eine außergewöhnlich unlustige Parodie | |||
Vorschautext: (Ich saz uf eime steine) Ich saß auf einem Steine, da wo ich wohn’. Hörte Schimpf und Schande! – Hörte Hohn! Hörte lauthals einen mit ’ner Glatze, herüber schrei’n zu meinen Sonnenplatze: "Vieles werden wir nun bald verändern! Schuß gemacht wird mit den Pennern welche in den von uns bezahlten Gassen lungern, wo einst nur Germanen saßen. ... |
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361 | EIN TEIL VON IHM | |||
Vorschautext: (Aphorismus) So mich mal jemand fragte, ob ich an Gott glaubte, dann sagte ich ihm: „Nein!“ Denn ich glaube nicht, ich fühle! – Ja ich fühle, daß auch ich eine winzige Winzigkeit in dem von IHM geschaffenem – alles umfassenden Universums – über die Kürze meines Lebens, sein darf; Also auch ein Teil von IHM! ... |
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360 | Ein Mensch ohne Bildung | |||
Vorschautext: ... ist wie ein Vogel ohne Feder ein Wagen ohne Räder ein Schuh ohne Leder ein Noch ohne Weder ein Schiff ohne Reeder ein Oder ohne Entweder – und – der Libanon ohne Zeder Copyright © da Hihö ... |
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359 | Ein Mann aus Darmstadt | |||
Vorschautext: (Limerick) Bei ’nem Mann aus Darmstadt fand im Darm Alarm statt. Nun – da er weggezogen, scheint alles wie verflogen. Seither lebte er in Hallstatt. In Hallstatt wurd’ das ihm Herz schwer. Dies bewog den Mann zur Heimkehr. Doch kaum zurück in Darmstadt, ... |
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358 | Bewegung | |||
Vorschautext: (Limerick) Es strebt das Plus zum Minus hin Nur Bewegung macht hier Sinn Am Himmelsgewölbe all überall Im Atom, auf Erden und im All Raum und Drehung flieh’n dahin Es strebt der Mann zum Weibe hin Nichts anders macht hier Sinn In Menschen, Tieren und Natur ... |
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357 | Die Würfel sind gefallen | |||
Vorschautext: Alles Sagen alles Fragen lang verstummt Vermummt das letzte gehetzte Her und Hin Wozu? Wohin? Zu oft die Tür verschlossen Unverdrossen oft zurück ohne Glück ... |
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356 | Ein bittersüßer Schokoladentraum | |||
Vorschautext: An seinem schönen Mandelbaum sah er die reifen Mandeln kaum. Da, plötzlich hatte er ’nen Traum: Kinder säßen unterm Mandelbaum! Als die Kindermünder hell auflachten, konnt er einen Blick in ihre Münder machen. Doch sah er dort die Mandeln kaum weil sie zu klein – ... und: Aus der Traum! Nun sitzt er selber unterm Mandelbaum und träumt ’nen bittersüßen Schokoladentraum. ... |
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355 | Dorthin | |||
Vorschautext: Dort gehn sie hin wortlos schwarz, geduckten Schritts. Begleiter seines Strebens. Geleiten ihn, wortlos, schwarz und schweren Schritts. Wegbegleiter zum Ende seines Lebens. Spät gehen sie von hinnen, wortlos, schwarz ... |
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354 | Donau und Dom | |||
Vorschautext: Stadt aufwärts noch gezwungen – mäandernder Fluß – eilt dein Lauf. Stadt einwärts, am Dom entzwungen, – als breites Muß – machst du auf. Stadt abwärts, hinter den Auen – nicht mehr Fluß – schon Strom. Seel’ einwärts, dich zu schauen, zwingt ein Muß zum Dom. Biegungen – Windungen! Abwärts strebt der Strom. ... |
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353 | Drei Kinderrätsel | |||
Vorschautext: 1 Nach oben geworfen, falle ich nieder. Nach unten gefallen, spring nach oben ich wieder. * 2 Wo Sonne und Regen mich leise berühren, geh am Firmament ich fröhlich spazieren. Seh aus wie ’ne Himmelbrücke aus Licht, doch über Flüsse und Täler führe ich nicht. ... |
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352 | „Du – De – Re“ | |||
Vorschautext: (Einreimer wider das Vergessen) Eine Wand im Land erstand. Mit Aufwand trotz Einwand. Zwischenwand. Sperrwand DDR-Land. Todeswand: ... |
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351 | Echo oder so … o ! | |||
Vorschautext: Was nützt uns all das Rufen an die Wand wo doch die Wand noch nie verstand? Nur immerzu und immer wieder antwortet sie gekürzt die hingesung’nen Lieder: *** Wie findest du mein Mädel? – … edel! Was gibt es nicht in Schweden? – … Eden! Wie heißen die Bewohner wohl von Wesel? – … Esel! Oder: Könnte dies hier etwa wem gefallen? – … allen! ... |
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350 | Eh’ ich geh | |||
Vorschautext: (Formgedicht) Eh’ ich geh, laßt mich euch sagen: „Ihr habt mich gut geleitet, gut ertragen!“ Eh’ ich geh, reicht mir die Hand, um ein letztes Mal zu besiegeln unser zartes Band. Eh’ ich geh, ... |
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349 | Durch die Mütter | |||
Vorschautext: Durch der Mutter frühen Tod Wurd’ ich schnell erwachsen Durch diese böse schlimme Not Ward ich schnell heran gewachsen In jenen trüben Tagen suchtest du – Obschon – ich war ja nicht verloren In dir und mir fanden wir unsre Ruh Wir fühlten uns wie neu geboren Durch der Mutter frühen Tod Wurdest du schnell erwachsen ... |
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