Titel | ||||
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208 | Nur ein Jahr (verrinnt) beginnt! | |||
Vorschautext: Bald ist’s Mitternacht auf der Uhr und das alte Jahr, man staune nur, ist fast vorbei! Doch mir ist’s egal, ist’s völlig einerlei. Es ist ja nur ein weit’res Jahr … alles bleibt wie’s immer war. Hier bin ich nun in dieser Stadt, die mir nicht viel zu bieten hat. Trübsinn herrscht in mir und Finsternis lehnt an der Tür. Alles bleibt wie’s ist ... |
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207 | Nonsenszeit | |||
Vorschautext: Man verweise stets auf seine 5 Sinne: Irrsinn Unsinn Blödsinn Wahnsinn Schwachsinn *** „Hast du heute schon Geige gespielt, mein liebes Kind?“ „Nein, ich habe mir doch den Violinschlüssel verlegt!“ *** ... |
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206 | Noch nicht | |||
Vorschautext: „Der Frühling“, sagen sie. „Der Frühling ist da! All überall!“ So sagen sie. Ich aber – ich glaub es nicht. Nirgendwo ist neues Ried. „Der Frühling“, sagen sie. „Der Frühling ist’s! Ja, ja! ... |
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205 | Nie bereit | |||
Vorschautext: (zum Gedenken in Anlehnung an Franz Kafkas „ER“) *** Nie ist man genügend vorbereitet. Aber Vorwürfe deshalb? Wo wär in unsrem Leben – des so quälenden – in jedem Augenblick Bereitsein bereitet, – genügend Zeit bereit. ... Und selbst wenn; – ... |
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204 | Neunzehn74 | |||
Vorschautext: Eingespült ins uferlose Menschenheer hastgepeitschter Menschenwogen! Hinabgezerrt ins bodenlose Menschenmeer! Wohin wenden in dem Chaos? ... |
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203 | ’ne …’elle | |||
Vorschautext: Einst schwamm ’ne kleine ... ’elle an ’ner nicht ganz eb’nen Stelle in ’nem schnellen Flußgefälle gegen ’ne stein’ge Schwelle. Nun hat sie ’ne Delle, die viel zu schnelle eil’ge Bachforelle. – – – Gelle?! ... |
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202 | Natur | |||
Vorschautext: Keimen, sprießen, wachsen wagen, – gegen Krankheitsplagen Wurzel schlagen. Keimen, sprießen, wachsen wagen, – auf zum Himmel ragen, Früchte tragen. Keimen, sprießen, wachsen wagen, – „Warum?“ bräucht’ man niemals fragen! „Danke!“ ... |
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201 | Naht der Zeit | |||
Vorschautext: Die Jahre schwinden dir und mir! Ist’s ein Traum? Leben wir? Verbraucht, gebraucht, gefaltet und geweißt altern wir. Wartet Kerberos auf dich und mich? Steht er am Tor? Will er dich? Der furchtbare Dämon und ... |
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200 | Naheliegendes | |||
Vorschautext: Gleise liegen leise. Laufen verlaufend. Trennen und vereinen. Sehnsucht ahnt Ferne ... |
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199 | NAH DER ABENDDÄMMERUNG | |||
Vorschautext: (Aphorismus) ... Gestalten, die über dunkle Brücken hasten, vorüber an finstren Heiligen in müden Lichtern, ... und Wolken, die über den schwarzen Himmel flieh’n, hinweg über Kirchengemäuern mit mahnenden Türmen. ... Einer, der an der granitenen Quaderbrüstung lehnt und glitzerndes Abendwasser schaut, die Hände auf geduldigem Stein. ... |
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198 | Nagende Gedanken | |||
Vorschautext: In den Büchern stehen viele Namen. Wer weiß schon genau woher sie kamen. Götter, Könige, Päpste und sogar Baumeister. Die aber interessieren mich wie Scheibenkleister. Die Cheops Pyramide steht bis heute! Wer hat sie gebaut? Was waren das für Leute? Cheops wollte Steine wohl selbst kaum schleppen? Dazu trieb man sicher Sklaven über die Treppen! Letztere sind mir die wahren Erbauer! Gleiches gilt für die „Chinesische Mauer“! ... |
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197 | Nadja | |||
Vorschautext: Vathilakkos! Ohne Brunnen wär’s beinah sein Tod! Nahe Davaki trinkt er da in seiner Not! Glühendheiß brennt die Sonne. Ach, ihm graut. Schaltrübes Wasser malt ihm Pickel auf die Haut. Nur der Abend kann ihn retten! Weiter gehn! Weiter trampen! Keine Menschenseele ist zu sehn. Endlich wird es Abend, endlich Schlafsacknacht, morgen geht’s zum Flusse, das wäre doch gelacht. Der Fluß ist seine Rettung, neues Wasser sowieso, an den flachen Uferrändern der Morava im Irgendwo. ... |
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196 | Nachts am Strom | |||
Vorschautext: Der Strom vor uns zerfließt – und über uns ergießt der Mond sein Licht auf dich; Vergießt dabei auch sich. Vergießt sein Licht auch über mich. Der Strom vor uns vergißt – ... und über uns vergißt der Mond das Leid; Vergißt die Zeit. Menschenleere weit und breit. ... |
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195 | Nachtlied | |||
Vorschautext: (frei nach Sappho) Gegangen sind die Plejaden wie auch der Mond dorthin, wo aller Gottheit wohnt. Aus der Schale jeder Nacht verrinnt die Zeit, die mir bedacht. Nur ich – ich lieg allein! Erwacht. In dieser grenzenlosen Nacht, von der Einsamkeit verlacht, ist in mir nur Leere, ... |
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194 | Nacht | |||
Vorschautext: In das Licht kriecht neu die Nacht. Aus der Ferne kommt ihr Dunkel. Raunt einher mit leis Gemunkel. Gib nur Acht! Träume trügen in der Nacht. Manch Fräulein scheint dir hold. Nimmt dir doch dein Gold. Gib nur Acht! Ach ja! Die Lichter in der Nacht. Sind es Fackeln, sind es Sterne? ... |
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193 | Nach(t)läufer | |||
Vorschautext: Wenn’s grelle Helle dem Dunkel weicht, glitzern über allem die ewig Lautlosen. Winken dem Irgendwoher und Nirgendwohin. Manche bleiben auch. ... |
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192 | Nach(t)gedanken | |||
Vorschautext: (Pamphlet) … über Kuhschwänze und Krawattenträger Daß ein Kuhschwanz verdecket, was er soll – und zwar ganz und überdies natürlich voll, schafft keine Garderobe und keine Krawatte dieser Welt. Immer bleibt der Träger vorne oben ... |
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191 | Nach(t)denken … | |||
Vorschautext: (Zeit und Leben) Zeit wächst täglich gleich einem Blatt. Manches Mal auch etwas matt, doch immer grün, wie Immergrün. Immer mehr hin – zum Nimmermehr. Entschwindet Jahr um Jahr gleich unsrem Haar. ... |
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190 | Nach Ob’rem Willen … | |||
Vorschautext: Noch stehen wir bei Kräften. Warten gehen liegen wachen. Wohl bis die Nächsten nach Ob’rem Willen sich gleich uns entkräften. ... |
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189 | Nach mir | |||
Vorschautext: Bin ich dereinst einmal tot, sollst du nicht traurig gehn. Nicht Rosen, auch nicht rot, sollen an meinem Grabe stehn. Allein, daß Gras mich decke zu tiefer feuchter Finsternis. Du, wenn du magst, gedenke, doch wenn du willst: Vergiß! Ich fühle keinen Regenschwall, geb’ auch auf Licht nicht acht. ... |
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