Profil von Hihö

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"Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin …"
Carl August Sandburg (1878 - 1967)
*****
"Würden nur jene hingehen, die Kriege stets anzetteln,
gäbe es keine Kriege!" Copyright © da Hihö (1968)
*****
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Anzahl Gedichte: 528
Anzahl Kommentare: 81
Gedichte gelesen: 96.167 mal
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Titel
288 Verbraucht
Vorschautext:
Morgens beugt die Sonne
ihre Strahlen uns zur Wonne.
Als Morgengruß in ganzer Pracht,
doch leider nur für den Moment gemacht.

All uns’re Liebe ausgehaucht,
ohne Warnung aufgebraucht,
wie Tage die sich zum Ende neigen
und düster sich als Schatten zeigen.

Abends fällt die Sonne aus dem Land.
Dunkelheit nimmt überhand,
...
287 Verantwortung
Vorschautext:
Man hätt’ gerne höchste Posten!
Gut dotiert und mit viel Macht!
Nur, wenn’s nicht läuft, darf’s nichts kosten!
Anstand und Moral? – Darob wird gelacht!

Um der Verantwortung zu entrinnen,
wäre erstens:
Natürlich alles zu bestreiten,
zweitens:
Sich einer Krankheit zu entsinnen,
oder drittens:
In den Suizid zu schreiten.
...
286 Veits Verwirrung
Vorschautext:
Hier liegt nun, wie aufgebahrt
was grad noch blühend Leben ward,
hingestreckt auf dunkler Matte
auf des Stubentisches harter Platte.

Entsetzt rennt Veit hinaus,
ein Gottesfluch erfüllt das Haus.
Das Gesicht vergräbt er in die Hände,
denkt gar schaurig an sein eignes Ende.

Minutenlang und schockbetroffen,
nichts zu ändern, nichts zu hoffen.
...
285 Vaterstolz
Vorschautext:
„Emil kann schon so gut sprechen,
dabei ist er gerade mal ein Jahr!
Er wird mal alle Sprechrekorde brechen.
Ist das nicht wunderbar?“

Um dieses Freunden vorzuführen,
will Papa sein Söhnlein animieren.

„Emil!
Sag doch mal Rhinozeros
– und sag’s recht schön,
damit’s auch alle gut verstehn!“
...
284 VATERLAND UND MUTTERSPRACHE
Vorschautext:
(Aphorismus)


Das Vaterland ist lediglich
seines Vaters Land, doch keinesfalls
das seine; und er kennt es auch nicht so
wie seine Kinder ihres; die haben ja ihr Vaterland;
wohingegen seine ureigenste Sprache, dieselbe ist,
welche seine Mutter sprach. – Doch des
Vaters Land ist all so tief in ihm.


...
283 Unverhofft
Vorschautext:
Die Sterne stehn,
der Mond mag gehn.
Tote haben’s eilig!

Ferne ward befohlen
dich nun heimzuholen.
Engel haben’s eilig!

Dein Haupt in Rosen!
Ach, laß dich kosen!
Tage haben’s eilig!

...
282 Totgelebt
Vorschautext:
Ach wie haßte er die Stille.
Ruhe war niemals sein Wille.
In der Gewißheit ewiglich zu leben,
hat er allzeit mächtig Gas gegeben.

Doch genießen ist nicht nur Genuß.
Eh’ er sich versah, war Schluß:
Lautlos kam der Todeskuß!


Copyright © da Hihö
2015
281 Unter Kirchenglocken
Vorschautext:
(Wider das Frohlocken der Pharisäer)


Unter verstaubten Kirchenglocken
sieht man Gläubige kläglich hocken,
während ein „Ausgewählter“ trocken
von der Kanzel darf herunterzocken.

Fehlte noch, daß der „Gute“ in der Nächte Tiefe
mit kleinen ahnungslosen tumben Buben schliefe.
„Nix da, war da!“ ruft man. „Ich kann’s verbriefen!“
Wie viele auch hinter Klostermauern Hilfe! riefen.
...
280 Unten – oben
Vorschautext:
Unten – oben
seh ich Menschen stehn,
seh zuhauf sie gehn,
seh sie kommen und verwehn

Unten – oben
seh ich Menschen weilen,
seh zuhauf sie eilen,
seh sie an Banalem sich begeilen

Unten – oben
seh ich Menschen gehn,
...
279 UNMÖGLICHES
Vorschautext:
(Aphorismus)


Sünder, große Sünder –
egal ob katholisch oder protestantisch,
meinten stets, sie könnten den Himmel zerstören.
Abgesehen davon, daß sie lediglich das Firmament gemeint
haben könnten, ist dies gänzlich unmöglich, da „Himmel“
in Wahrheit ja nichts anderes heißt, als
absolute Abwesenheit von Sünde.


...
278 UNHEILBAR
Vorschautext:
(Aphorismus)


Jetzt, so denkt mancher
still bei sich, hätt’s auch ihn erwischt;
wär auch er zu jenen hinzu zu zählen, welche
an unheilbarer tödlicher Krankheit, also rettungslos
verloren sich wähnen, während er nicht erkennt,
daß jeder bereits seit seiner Geburt dem
tödlichen Leben nicht entgeht.


...
277 … und wir laufen lang
Vorschautext:
Schreitet uns ein Engel
einher beim Erblicken dieser Welt?
Überläßt uns gar und ganz dem Eilen dieses Seins?
Ganz und gar allein in diesem hastig angetrieb’nen Leben?

Dieses einzig’ Dürfen,
dies einzig’ Müssen, das uns widerfährt,
ist wohl immerzu ein spät-lehrreiches Dahin-Erleben,
in dem wir stets irren ohne Wissen, ... ohne Wiederkehr.

… doch wir laufen schnell und weit und bang
... und wir glauben ... und wir hoffen
...
276 Umzug nach Zug
Vorschautext:
(Formgedicht)


Zug um Zug und Zug an Zug
Umzug zwecks Entzug
Auszug zum Bezug

Ohne viel Verzug
zügig im Zug
nach Zug
verzogen

...
275 Umzug
Vorschautext:
Ohne Papiere
Taschen
Tiere

Vielleicht
ein leichtes Rouge
das bleibt

Auch bleibt
was treibt

Vielleicht ein
...
274 Tugend sprießet nur aus Müh und Plag
Vorschautext:
frei nach Catharina Regina von Greiffenberg (1633 – 1694)
sinngemäß ins Neuhochdeutsche übertragen


Kein fruchtbar Regen fällt aus blauem Firmament.
Nichts träufelt Tau dir in der heißen Tagesmitte
der Diamantenglanz ernähren mag - justament.
Willst du zum Hafen hin, mußt Wasser du bewegen.

Wie stolze Berge Gold und Silber in sich hegen,
erblüht Tugend nicht ohne Müh und Pflegen.
In gutem Glück bleibt grob sie und ohne Gaben.
...
273 Trotz alledem (Lyrische Erkenntnis)
Vorschautext:
(Formgedicht)


Auch
wenn Goethe
gelesen ohne Nöte;
oder unter Leidenstränen,
trieb’s uns doch zu seinen Gaben hin.

Allein:
Wären’s auch (nur) Freudentränen,
trieb’s uns gleichwohl hin
...
272 Tröste dich!
Vorschautext:
Es ist jene letzte dunkle Nacht,
wo dir die Sterne nicht mehr blinken,
weil dir kein Zurück mehr zugedacht
und letzte Hoffnungen versinken.

Tröste dich!
Denn nur die Zeit auf Erden ist zu Ende.
Ängstige dich nicht! Es wär vergebens.
Stehst du jetzt an jener Zeitenwende,
schließt sich der Kreis des Lebens.

Tröste dich!
...
271 Trost für Fassungslose
Vorschautext:
Fassungslos an der Liebe Ausgangstor
stehen wir und kommen uns verlassen vor.
Raufen uns die Haare, wringen uns’re Hände;
untröstlich erstarren wir an des Glückes Ende.

War unverhoffter Zufall einst dies Glück!
Ist wahrlich alles aus? Bleibt nichts zurück?
War der Weg zum End’ hin nicht zu schwer?
Wo kommen jetzt die tiefen Schmerzen her?

Während der Verlassene dem Tode gleicht,
und der feige Geher aus der Liebe schleicht,
...
270 Trost
Vorschautext:
Manchmal ist mir das Leben schwer,
am liebsten würd’ ich nichts mehr sollen.
Da winkt mir von fern ein Glücksstern her.
Jetzt möchte ich’s Leben wieder wollen!

Wenn sich früh die Dämmerung duckt,
wenn dunkle Nacht umgibt mein Sein,
wenn Sternenlicht in der Ferne zuckt,
dann kehrt stiller Frieden in mir ein.

Aller Kummer ist gebannt,
Melodien klingen an mein Ohr.
...
269 Trittstein
Vorschautext:
Endlich liegst du an meinem Haus,
aus den Bergen nahm ich dich raus.
Du sollst einst meine Einfahrt zieren.
Brauchst dich deshalb nicht genieren.

Allseits habe dich geschnitten,
dabei hast freilich arg gelitten.
Hast geschrie’n – hast gefaucht,
hast ein wenig auch geraucht.

Schließlich konnte ich zufrieden sein:
Erst ein Felsen, nun ein Pflasterstein,
...
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