Titel | ||||
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348 | Dumm ist das Volk | |||
Vorschautext: (Reminiszenz an Walther v. d. Vogelweide, 1170 - 1230) Dumm ist das Volk wie die Steine, man verstehe wohl, was ich meine. Denn wer zu viel lacht, säuft und frißt, wahrlich als Blödian gewachsen ist. Überall herrschen, ich sag’s bescheiden, nur Blähungen in den Eingeweiden und unter manchem Lendenschurz ist nichts als dämliches Gefurz. ... |
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347 | Ratschlag | |||
Vorschautext: Beurteilst du andere nach deren Sagen, bist du mit Irrtum bereits geschlagen. Urteile lieber sie nur nach ihren Taten, dies möchte ich dir für dein Leben raten. Vergleichst du, was sie sagen, was sie tun, kannst du getrost in tiefem Schlafe ruh’n. Die Viel-(ver)-Sprecher sind meist Lügner und gar oft verschlagen wie Betrüger. Drum wandle hin mit Gottvertrauen, versuch die andern dir gut anzuschauen. ... |
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346 | Randbemerkung | |||
Vorschautext: Die immer Frischrasierten, die kenn ich sie schon. – Die äußerlich Perfekten, – ich weiß, es ist nur dünne Schale. Fällt sie ab – mit einem Male sieht man die innerlich Verdreckten; sie wissen selber nichts davon, da sie die eigne Seel’ kastrierten. Copyright © da Hihö ... |
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345 | Echo einer Sehnsucht | |||
Vorschautext: Innenräume Fantasien denken Du! Innenräume Träume träumen Du! Innenräume schlaflos ... |
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344 | Durch die Nacht | |||
Vorschautext: Finstre Straßen, matt die Glieder, kalter Wind pfeift um seine Ohren, Regen prasselt auf ihn nieder. Was hat er hierorts nur verloren? Trunken, gutgelaunt inmitten Menschenmassen. Zuviel geredet und gestaunt; Leben gelebt – um es zu fassen. Doch nun: Nur noch eisigkalter Wind. Einsamkeit möcht’ er gern missen. ... |
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343 | Sieben | |||
Vorschautext: Geburtstag Nr. 7 ! Jetzt beginnt das Leben! Wachsen, lernen, lieben, streben. Sieben heißt die Zauberzahl denk nur an die Brüder Grimm zumal. Sieben heißt dort: Stets auf Gutes hoffen bei weniger oder mehr blieb’ ja was offen. Sieben Fliegen auf einen Streich und sieben Zwerge im Königreich. Sieben fette dicke Schwaben, sieben Geißlein, sieben Raben. ... |
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342 | Zweifel | |||
Vorschautext: Beinah kein von mir geschriebenes Wort paßt ans andere Starr lausche ich aneinandergereihter Mitlaute und höre deutlich das Lachen klarer Selbstlaute. Zweifel umkreisen jedes Wort, das ich zwar sehe nicht aber zu greifen vermag. Copyright © da Hihö 2012 |
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341 | Zuviel gegeben! | |||
Vorschautext: Jeder nimmt! Immer nimmt sich jeder. Immer nimmt ein jeder und dann geht er. Immer nimmt man ohne Sang und Klang. Immer mehr und mehr. – Bislang! Jetzt aber: Nein! Schluß für immer! Zu das Tor! Keiner macht dir mehr was vor! Dies gilt für immer! ... |
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340 | Zurück | |||
Vorschautext: Alles bleibt Alles gebe ich zurück Bekommen – genommen – zurück Wenig bleibt Wenig geht so hin Erinnerungen genommen Wo Erinnerungen kommen Mir bleibt alles Wie es war Zurück bleibt nichts ... |
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339 | Zum Trost | |||
Vorschautext: Wenn deine Blicke still und traurig sind und schwer von düsteren Gedanken, möcht ich dich trösten, mein liebes Kind. Ich bin hier! Brauchst nicht zu danken. Schütt aus die Trauer. In den Wind. Der Tag wird sich in deinen Traum versenken, während ich für dich die Lieder find bis ein neuer heller Tag beginnt. Meine Melodie bezwingt die düsteren Gedanken. ... |
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338 | Zum Teufel nochmal ! | |||
Vorschautext: Das Jahr geht hin in kleinen Schritten, die Sonne wärmt gerade noch. Feucht ist die Kälte, doch unbestritten klettert das Quecksilber nochmals hoch. Die Weihnachtstage sind vorüber Silvester steht schon vor der Tür. Gemischte Gefühle bleiben über. Gelangweilt klimpert man am Klavier. Man mißt niemanden in dieser Zeit, man ist ja immer noch im Jetzt und Hier. ... |
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337 | Zum Rand der Zeit | |||
Vorschautext: Dort, wo in stickigen Kisten, der Restmüll gelagert, lagern auch die Entfrackten. Nun in Fetzen Verpackten. Entfettet und elend gemagert, als Abschaum einer tristen gierig-geldgeilen Generation. Dort sprich niemand mehr. Staunen verbreitet sich, entwindet sich dem Sein – ... uniform, wie allgemein. – ... |
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336 | Zum Advent | |||
Vorschautext: Weihnachtslieder klingen fern und nah, doch der Winter ist noch nicht recht da. Das Jahr geht langsam hin zur Neige und man sieht auch schon Tannenzweige an denen kleine bunte Kerzchen brennen, damit wir das Nah’n des Fests erkennen. Doch sieht man genauer in die Runde, zeigt sich: Dies Fest geht vor die Hunde. Abgezockt wird jeder bis zum Schluß, da ist das Schenken wahrlich kein Genuß. Alljährlich ist’s derselbe Wahn; und munter ... |
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335 | Zum 24. XII. | |||
Vorschautext: (Kriegsweihnacht) Immer noch rollt grollender Hall hin bis zu des Kindes Grippe im Stall. Maria und Josef knien staunend davor. Blutige Bestien singen „Requiescat in pace“ im Chor. Drei Gekrönte ziehen unter der Sterne Flimmern. Niemand ahnt des armen Kindes leises Wimmern. ... |
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334 | Zu spät | |||
Vorschautext: An einem Sonntagmorgen sah er nebenher im Gehn am Wegesrand, obwohl verborgen, ein Sommersonnenblümchen stehn. Dies zarte Blümlein feine, es duftete so süß, so rein. Da fragte er (nur so) für sich alleine: „Sollt’ es wohl gepflücket sein?“ Doch wozu sollt’ er es pflücken? Es blüht so schön im Morgentau. ... |
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333 | Zu jener Zeit | |||
Vorschautext: Zu jener Zeit, ach so fern und weit, als Hühner noch mit Steigeisen gegangen und Kamele Liebeslieder sangen, fuhr Moses von der Küste mit ’nem Moped durch die Wüste. Plötzlich gingen ihm die Lebensmittel aus. Da dachte er: Oh Schreck! Oh Graus! ... und klagte schnell dem HERRN sein Leid. Doch der HERR – schwer beschäftigt – hatte keine Zeit. ... |
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332 | Zielen tat er trefflich … | |||
Vorschautext: Gras und Bäume sind schon grün, der Frühling schmilzt das Eis dahin. Jetzt zieht’s den Jägersmann hinaus. Er packt sogleich sein Büchslein aus. Ein Rehlein äst am Waldrand, das Jägerlein schleicht gewandt am langen steilen Hange hoch. Derweil, das Rehlein äset noch. Der Waidmann legt an zum Schuß und denkt sich, daß er treffen muß. ... |
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331 | Zeit und Ewigkeit | |||
Vorschautext: Die Zeit, sie wäscht – verwischt das Leben. Auch sie hat Lügen stets von sich gegeben. Doch, bevor sie lügt, hat sie sich selbst betrogen, hat immer wieder – und trotzdem nie – gelogen. Wer reinigt sie dort in den Sternenhaufenweiten? Ist’s denn die Ewigkeit, in die wir sie begleiten? Copyright © da Hihö 2016 |
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330 | ZEHN ZEILEN | |||
Vorschautext: (Formgedicht) Mancher einer denket bei sich dieses: Man erspare sich den Weg des Kieses. Doch: Während derlei öder Gedanken könnt manch einer schnell erkranken. Darum hüt man sich vor Zeitvertreib und ergehe lieber sich im Zeitverbleib. Bewacht, ach das weiß man wiederum, ist man vom Himmel sanft und stumm, nur führt der Weg knirschenden Kieses ... |
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329 | Wünsche für dein Leben | |||
Vorschautext: Wenn aus Liebe Leben wird, erhält dieses Glück einen Namen. Emil * Was das Leben dir auch bringt – wir wissen’s nicht! Doch sei Gott stets bei dir! ER sei dein Licht. Schicke ER dir die Sonne am Morgen und leuchtende Sterne in finstrer Nacht. Laß ER dir Berge erklimmen ohne Sorgen mit einem Engel, der allzeit dich bewacht. ... |
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