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Titel
242 Wer verantwortet Zivilisation?
Vorschautext:
Wer verantwortet Zivilisation?

Wenn nur noch die Befindlichkeiten
Des Menschen Interessen leiten,
Entbindet er sich jeder Eile
Und landet in der Langeweile.

Was er dort denkt, was er da macht,
Das bleibt dabei recht unbedacht:
Er isst die Bratwurst mit dem Stopfer
Und fühlt sich gar als Bauernopfer.

...
241 Ehrlichkeit
Vorschautext:
Ehrlichkeit

„Mit Ehrlichkeit kommst Du nicht weit,“
Sagte ein Bekannter zu mir.
„Sei zum Lügen immerzu bereit!“
Diese Botschaft ist Weltteufelstier!

„Üb' immer Treu' und Redlichkeit
Bis an Dein kühles Grab
Und weiche keinen Fingerbreit
Von Gottes Wegen ab.“

...
240 Staatsverbrechen
Vorschautext:
Staatsverbrechen

Zu den größten Staatsverbrechen gehört
Aushorchen, Verraten, Kalfaktern, Bespitzeln,
Weil der Tyrann auf Informationen schwört –
Im Ausland wird man darüber auch witzeln.

Doch Staatsverbrechen sind niemals witzig,
Sie gefährden immer den intimen Raum.
Da gibt es keine Diskussionen, die hitzig
Den Bürger schützen, denn die gibt es kaum.

...
239 Januarstürme am Starnberger See
Vorschautext:
Tagelang, immerzu, nächtelang:
Peitschende Sturmwinde reißen am Hotel,
An den Ufern wildstiebend entlang
Klappern Stühle, Tische, manches Gewell,
Manche Kraftwasser graben Erdreich weg,
Kein Urlauber geht mehr über den Steg.

Wo früher Schnee und Eisfelder lagen,
Sanft säuselnd Winde Besucher lockten,
Führt das Fensterscheppern zu jenem Verzagen,
Weil Ängste Gästen Schreie entlockten.

...
238 Frühstück im Luxushotel
Vorschautext:
Alle Büffets quellen über mit Speisen,
Deshalb wollten ja so viele herreisen,
Denn im Luxushotel mit den 50 Jahren
Will man an Üppigem gar nicht sparen.

Ds sind sie von weit her alle angereist,
Das Hotel seit Corona war lange verwaist
Und zeigt jetzt, was man auffahren kann,
Der Hotelmanager ist ein erfahrener Mann.

Doch was macht man mit den Resten,
Mit all dem, was da zum Allerbesten
...
237 Überall ist jetzt alles zu haben
Vorschautext:
Überall ist jetzt alles zu haben

Es gibt heute kaum eine Weltecke mehr,
Die nicht ohne Konsumaufstellung
Uns Menschen überschwemmt wie ein Meer
Damit man aussucht seine Bestellung.

Rasch kommt der Bote und bringt
Alles, zücke immer nur Dein Smartphone,
Wo werbend schon Tausendes sinnt,
Dass Du kaufst übers Netz, aggressiv im Ton.

...
236 Inmitten ausgelegter Liebesmatten
Vorschautext:
Inmitten

Inmitten ausgelegter Liebesmatten
Geht doch der Schritt umsichtig
So langsam zu Boden, Mal um Mal,
Denn wo Liebende ihre Lage hatten,
Verbargen sie zumeist vorsichtig
Ihre Treffen unten im Liebestal.

Oben lockten zwar freie Flächen
Auf den erwärmten Felssteinen,
Die Blicke zum Himmel getragen.
...
235 Endlich daheim?
Vorschautext:
Endlich daheim?

„Wo ist daheim?“ fragte der Fremdling,
Dem unbehaust die Welt zur Heimat geworden.
Macht das Bleiben noch Sinn,
Wenn der Blick geht sehnend nach Norden?

Ist er jedoch dort angekommen,
Ist's kalt, es langweilt mancher Tagesablauf
Durch Routinen. Hat er sich nicht vorgenommen,
Zu vermeiden ein Leben im Hamsterradlauf?

...
234 Hoffendes Erwarten
Vorschautext:
Hoffendes Erwarten

Du, mein Freund der Frühlingswelten,
Habe doch Geduld, ein wenig nur noch,
Wenn an den winterharten Gestaden
Die Wellen brechen an Eisschneisen,
Wo über Felsen Raben kreisen,
Keine Blumen zum Verweilen laden
Und hoffendes Erwarten doch,
Weil Lenztage sich wieder melden.

Ein wenig trägt Sonne wieder näher,
...
233 Weltramsch
Vorschautext:
Weltramsch

Schon wieder eine neue Einkaufapp,
Auf der Klamotten billigst verramscht.
Da kann man shoppen, ganz ohne Nepp,
Wo der Kaufwillige in der Fülle planscht?

Die Warenhäuser geh'n zugrunde,
Viele Innenstädte bluten jetzt aus,
Wenn im Internet so mancher Kunde
Verlässt nicht mehr das eigene Haus.

...
232 Waas ma nedd em Kobf hodd
Vorschautext:
Waas ma nedd em Kobf hodd

Waas ma nedd em Kobf hodd,
Dees muaß ma en de Fiaß haba.
Dann ärgerd ons däar Drodd,
Ma will doch liabr flagga,
Offs Soffa, läsa, Idea baua
Ond a weng nach de Mädla schaua...

Langsam läarnd ma dann begreifa,
Dass ma middengd, ja nedd schlambad,
Siggd dia scheane Bleamla reifa,
...
231 Lemmingmentalität
Vorschautext:
Lemmingmentalität

Wissen ums Leben war nie ein Problem
In Europas großer Geistesgeschichte.
Doch es blieb gar oft allzu bequem,
Sich zu entlasten – durch Geisteswichte!

Denn was bringt es dem Leben,
Wenn Zukunftsnöte wir beweinen,
Uns Kondolenzhände geben,
Weil wir solidarisch uns meinen?

...
230 Unsterblichkeit
Vorschautext:
Unsterblichkeit

Der Mensch meint von Frühzeit an,
Wenn nicht jetzt, so danach sei er unsterblich.
Alles was er unternimmt im Schöpfungswahn
Sei gut und für die eigene Spezies erblich.

Doch schon in den Hügeln verhockt
Blieb selbst der Laura nur ihr Bildnis,
An das die Dichtkunst herzend andockt,
Wenn Liebe sich entzieht der Wildnis.
,
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229 Hausbesichtigung
Vorschautext:
Hausbesichtigung

Es kam das junge Pärchen
Zur Besichtigung ins Haus.
Für Besitzer war's ein Märchen:
Jugend richtet alles aus!

Intensiv haben sie begangen,
Was zu besichtigen war:
Es gab kein Fordern, Verlangen,
Die Sonne schien so klar!

...
228 Bildungsnotstand
Vorschautext:
Bildungsnotstand

Der schlimmste Stand ist der Notstand,
Wenn Bildung nichts mehr gilt,
Nicht mehr befasst damit Verstand,
Weil Politik nur noch am Handy spielt.

Bildungsferne Schichten gibt es schon,
Oft ideologisch verbohrt, naiv.
Hat man nicht begriffen, dass Lohn
Nur erhält, wer vor der Arbeit nicht weglief?

...
227 Warum ein Haus kaufen?
Vorschautext:
Warum ein Haus kaufen?

Wer viel Geld hat, der bekommt auch viel,
Er kann sich überall fast alles kaufen,
Verwirklicht so manches Lebenziel,
Hat oft zur Arbeit nicht weit zu laufen.

Wer wenig Geld hat, der lebt zur Miete
Und zahlt auch kräftig seine Beiträge.
Oft vermeidet er nur eigene Schritte,
Ist risikoarm, bequem und träge.

...
226 Sei's drum
Vorschautext:
Sei's drum

Nonchalance und Gleichgültigkeit
Verbauen ein Leben mit Wurstigkeit.
Manchen ist das egal, ob Lebensfreiheit,
Humanität gefährdet, Geschwisterlichkeit.

„Sei's drum,“ sagt der Wurstige,
„Nach mir – nichts als die Sintflut!“
Auch er bleibt zwar hungrig, der Durstige,
Doch Bequemlichkeit erschlägt Lebensmut.

...
225 Mitlernchance
Vorschautext:
Mitlernchance

Influenzerwelt – Parallelwelt,
In der die heutige Jugend daheim,
Während die Alten es argwöhnisch betrachten,
Vielleicht deshalb sogar manche Jungen verachten.
Ja, das Neuartige ist oftmals gemein,
Doch so ist die Gegenwart aufgestellt.

Als das Buch kam, verschwand die Mundtradition,
Als der Computer kam, die Kopfmathematik,
Mit dem Auto schwand zunehmend das Gehen.
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224 Abwarten!?
Vorschautext:
Abwarten!?

Die Zeiten sind gerade handlungslos,
Gar Vieles wird einfach nur noch vertagt.
Selbst da, wo die Probleme riesengroß,
Scheint es nicht so, dass man etwas wagt.

Gerade diese abwartende Haltung
Bringt uns weiterhin ins Leidvermehren,
Führt dauerhaft zu sozialer Spaltung,
Der kann sich niemand mehr erwehren.

...
223 Stimmungslage
Vorschautext:
Stimmungslage

Der Blick hinaus ins Licht
Zeigt schon dies Wetter an:
Ein Hoch mit früher Sonne
Kann Stimmungen anheben,
Tiefs voller Wolkenbehang
Gemüt ein Grauen geben.

Wetter ist für Stimmungslagen
Jedoch dort seltener wichtig,
Wo in den warmen Räumen
...
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