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Titel
322 Pflanzenintelligenz
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Pflanzenintelligenz

Der alte Herr goss seine Tomaten,
Weil er sah, dass sie Laubköpfe hängen ließen.
Dazu hatten ihm die Kinder geraten,
Er müsse sie unbedingt am Wurzelfuße gießen.

So goss der liebe, alte Herr,
Wenn er die hängenden Pflanzenköpfe sah.
Dann standen sie wieder stramm und zeigten her,
Was an herrlichen Früchten seinem Auge nah.

...
321 Babyboomer
Vorschautext:
Babyboomer

Als Babyboomer lebe ich aus mein Helfersyndrom,
Jedoch nicht uneingeschränkt und nie ohne Begrenzen.
Die Familie bleibt immer mein bindendes Uratom,
Später will ich ja in ihrer Erinnerung glänzen.

Hilfe bedeutet freilich nicht Nabelschau,
Ich verwahre mich gegen allzu viel Nähe,
Denn meine christlich-soziale Weltenschau
Will, dass der Nachwuchs eigenständig bestehe.

...
320 Wunderwelten
Vorschautext:
Wunderwelten

Hüte Dich vor den Sauertöpfischen,
Die nur ihren Missmut kultivieren!
Such' nach Freundlichen, Schöpferischen,
Die Dich zum Nachdenken, zum Hellen führen.

Sie öffnen viele Horizonte Dir,
Vergrößern so Deinen Gesichtskreis,
Finden mit Dir ein tragfähiges Gespür
Ohne Arroganz – und ohne Weltverweis.

...
319 Auftrag an uns Menschheit
Vorschautext:
Auftrag an uns Menschheit

Wir müssen als Menschheit
den klaren Willen durchsetzen
und uns gegen all jene stellen,
die nur verhetzen, nur verletzen.

So sollten wir täglich auf der Hut bleiben
und uns wenigstens verbal dort wehren,
wo wir wiederholt leidend lesen müssen,
dass Kräfte das Rettende entehren.

...
318 Wie schauen?
Vorschautext:
Wie schauen?

Gern würden Menschen weiterhin bauen,
Wo etwas zu erweitern, zu schönen wäre
Und wir auf eine gute Zukunft vertrauen,
Die mehr sein könnte, als bloße Schimäre.

Wenn mit Wesenscheintrugbildern
Zugebaut das Leben überfrachtet,
Weil Sitten und Ansprüche verwildern,
Wird nicht mehr auf die Zukunft geachtet.

...
317 Sind das Engel?
Vorschautext:
Sind das Engel?

Über die grünnahen, verdunsteten Hügel
schiebt sich zum Himmel ein samtrotes Breitwand,
tritt hervor mit sich ändernden Gebilden,
wächst so in den Tag hinein.

Sind das Engel,
die mir den Tag bereiten?

Nach und nach
entschwinden sie meinem Blick,
...
316 Diese Großmutter
Vorschautext:
Diese Großmutter

Eigentlich blieb sie ein Leben lang stark,
Nie habe ich sie schwächelnd gesehen.
Trotz späterer Einsamkeit blieb sie autark,
Zwei Weltkriegszeiten galt es durchzustehen.

Als Bauernmagd hatte sie einst gelernt,
Schwerstarbeit geleistet in ganz jungen Jahren,
Sich dennoch nicht vom Glauben entfernt,
Auch später nicht mit den schneeweißen Haaren.

...
315 Wie haben sie sich geplagt
Vorschautext:
Wie haben sie sich geplagt

Schaut man heute auf die Arbeitsplätze,
Wird der Arbeitende fast überall entlastet,
Sind Gefahren gebannt durch Sicherheitsnetze,
Die helfen, dass keine Verletzungsgefahr belastet.

So kann man sich heute kaum noch vorstellen,
Wie sich die Menschen doch früher geplagt,
Wie sie sich schwitzend der Arbeit mussten stellen,
Die ihnen diktiert und vom Boss angesagt.

...
314 Den sehr geehrten Neidbekannten
Vorschautext:
Den sehr geehrten Neidbekannten

Den sehr geehrte Neidbekannten:
Unsere Vorfahren kannten das nicht,
Dass die Paten, Onkel oder Tanten
Missgünstig dem, der im Erfolgsbericht.

Unsere Verwandten haben sich immer gefreut,
Wenn wir wieder eine Stufe höher erklommen,
Dabei nicht neidvoll geschaut, wie das heut'
So gern von Missgünstlingen vorgenommen.

...
313 Erstgraupel
Vorschautext:
Erstgraupel

Schneeiges lässt sich schon riechen,
Die Wolken nicht dunkel, sondern tiefgrau:
Fensterrahmen, zwar schön gestrichen,
Dennoch wird der Himmel zur Schau.

Erstgraupel purzeln kräftig herab,
Federn auf den Straßen zurück,
Wo ich mein Auto noch stehen hab'
Und beobachtend nun mein Blick.

...
312 Ich liebe Kleinstädte
Vorschautext:
Ich liebe Kleinstädte

In den Megacities tobt nichts als der Lärm
Lichtverschmutzung bei Tag und Nacht.
Es stinkt dort nach Abgasen und wie im Gedärm
Von Schlachttieren bei Menschübermacht.

Deshalb liebe ich die Kleinstädte so,
Vielleicht auch, weil ich dort geboren bin:
Die Überschaubarkeit macht mich froh,
Das Verweilen, ein echter Bürgersinn.

...
311 Mit dem Bus nach Abano Terme
Vorschautext:
Mit dem Bus nach Abano Terme

Da sitzen sie alle brav angeschnallt in den Sitzen,
Die Alten, welche ein Leben lang in Arbeit und Brot,
Die noch wussten, was fleißiges Schwitzen
Sie selbst brachte zu Wohlstand aus der Not.

Schon oft sind sie über den Brenner gefahren,
Früher mit Familie früher in der Autoschlange,
Als sie noch so jung und urlaubsfroh waren –
Die Autoreise dauerte damals ziemlich lange...

...
310 Hotel Mama
Vorschautext:
Hotel Mama

Wegen Deiner Muttermilch
Musst Du als Spross nicht versauern:
Andere haben halt Anderes bekommen
Und sind auch wie Du liebend geworden.
Sie sind deshalb nicht Teil jener Konsorten,
Denen angeblich Butter vom Brot genommen,
Weshalb sie sich ständig selbst bedauern,
Sich schützend umarmen als armen Knilch!

Was soll diese Botschaft also mitteilen,
...
309 Wer sitzt denn immer zuerst am Tisch?
Vorschautext:
Wer sitzt denn immer zuerst am Tisch?

Wer sitzt denn immer zuerst am Tisch,
Wo sich einfinden die müden Urlauber?
Da wird viel genommen, besonders Fisch
Vom Morgenbüffet: Speisenrauber!

Das Hereinströmen führt zu Völlerei,
Lautes Reden verbirgt das üppige Mahl:
Man nimmt Speck und sehr viel vom Rührei,
Dann Kuchen und Müsli nach freier Wahl.

...
308 Erwachen
Vorschautext:
Erwachen

Unbillig tanzen die Nachtfiguren
Wiederholt herum im Kreise,
Wo noch mondblass das Himmelsgewölk
Und einsilbig die stummen Lemuren
Sich heimlich still und leise
Absetzen ins Seelengebälk.

Diese will der Schläfer ja nicht sehen,
Er wälzt sich wieder auf die andere Seite
Und doch verfolgen ihn Schimären.
...
307 Liebesgazelle
Vorschautext:
Liebesgazelle

Noch immer sitzt sie im Traubengehäus',
versteckt hinter dem Riesengrünblatt,
eine kleine, muntere Liebesgazelle.

Hat sie nicht zwei Söhne geboren?
Der Erstgeborener lebt in Luxemburg,
der Zweitgeborene in London?

Sie aber genießt die Freiheit jetzt,
ganz nahe bei den grünen Hügeln,
...
306 Der Venezianische Löwe
Vorschautext:
Der Venezianische Löwe

Wärend andere immer nur Kriege führten,
Trieb die Serenissima weltweit Handel,
Weil in der Republik die Kaufleute spürten:
Wohlstand braucht Mobilität und Wandel.

Man muss die Waren dorthin bringen,
Wo sie von der Kundschaft auch verlangt,
Sie dort abholen, wo Handwerker ringen,
Sich ein Hersteller für den Kauf bedankt.

...
305 Rosenduft
Vorschautext:
Rosenduft

Den Rosenduft, den kennen wir,
Wenn wir durch unsere Gärten schreiten,
Wir dort mit sehr viel Luftgespür
Die lastenden Lungenbläschen weiten.

Ohne den Willen zum Duftansaugen
Bliebe der Geruchsinn innegewendet.
Er könnte zum Genusse taugen,
Den Rosenblüte dort aussendet.

...
304 Wieder in die Spur kommen
Vorschautext:
Wieder in die Spur kommen

Urlaube sind Erholung pur,
Wenn man weiß, was man braucht.
Schon Ortswechsel und Natur
Öffnen die Seele, die oft gestaucht,
Denn im Tagestrott gefangen
Kommt sie nicht zu strahlend' Prangen.

Sie will nicht schmachten in den Engen,
Will zum Lichte sich hochschrauben,
Sich aus fremden Korsetten zwängen,
...
303 Endlich Winter!
Vorschautext:
Endlich Winter!

Endlich Winter,
wie wir ihn von früher her kannten,
als wir noch Kinder
bei längst gegang'nen Verwandten
mit Schlitten fuhren!

Natürlich hört man heute
kein Kindergeschrei mehr:
Überalterung! Manche Leute
lieben ihre Warmwohnung mehr,
...
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