Titel | ||||
---|---|---|---|---|
162 | Sag', hast Du | |||
Vorschautext: Sag', hast Du mich schon wahrgenommen, Als ich zu Besuch gekommen Oder damit gar nicht gerechnet, Dass unser Zusammensein gesegnet? Was wir aus der Begegnung machen, Ob witzeln oder herzlich lachen, Das soll doch andere gar nicht stören, Wenn wir gesellig uns einschwören. Denn was wir wünschen, was wir wollen Entscheiden wir, wenn in die Vollen ... |
||||
161 | Petrarcas Gesetz | |||
Vorschautext: Petrarcas Gesetz Die Unruhe bleibt Lebenserfahrung, Wenn aus den vielen Wünschbarkeiten Drängende Neugierde in Verwahrung Ansammelt seine Möglichkeiten. Dann ist's nach Petrarcas Naturgesetz, Dass nur zur Ruhe kommt das Herz, Wenn das Wahrnehmbare den Geist benetz', Die Umsetzung ist Ernst, nicht Scherz. ... |
||||
160 | Gratulation dem 87-jährigen | |||
Vorschautext: Gratulation dem 87-jährigen Ich weiß: Man gratuliert zu runden Geburtstagen, dreht seine Runden Und nicht eigentlich so zwischendrin, Dies habe traditionell keinen Sinn. Doch ich will heute gratulieren, Ehrung jenem Menschen zuführen, Der mir ins Leben Gutes gebracht, Weil bei ihm Geistreichtum lacht. ... |
||||
159 | Ich glaube | |||
Vorschautext: Ich glaube Ich glaube an die Kraft der Intuition, An die Kraft geistigreicher Größe. Natürlich führt diese auch zu Spekulation Und gar oft zur Einsicht in leere Blöße. Ich glaube an die Gottesebenbildlichkeit, Denn ohne den Höchsten gäbe es nichts, Keinen Lebensmut und keine Glückseligkeit, Der Seele am Hoffnungsziel gebricht's. ... |
||||
158 | Uns beste Freundlichkeiten | |||
Vorschautext: Uns beste Freundlichkeiten Dein Mitfühlen darfst Du mir senden, Lachend sollen sich Augen weiten! Lass es damit ja nicht bewenden, Wenn wir an den Momenten leiden. Das Ziel bleib' Unbestechlichkeit In aufgehender Liebesbindung, Mit der Herzen in Seelenwindung Hingehen zur Vertraulichkeit. ... |
||||
157 | Zum Weltfrieden rufe ich auf! | |||
Vorschautext: Zum Weltfrieden rufe ich auf! Zum Weltfrieden rufe ich auf, Kriege kann ich nicht länger ertragen, Denn in unserem Menschheitsverlauf Müssen wir das Überleben wagen, Wollen wir nicht nur beurteilen und richten, Uns am Ende gar selber vernichten! Auch wenn es keinen Gott gäbe So bliebe uns doch aufgetragen, Weil wir auf der Handlungstreppe, ... |
||||
156 | Helfersyndromopfer | |||
Vorschautext: Helfersyndromopfer Man will Dir helfen, ja Dir, Der Du doch keine Hilfe willst, Denn was hilft es uns, was mir, Wenn Du selbst Dein Bedürfnis stillst? Dann will ich in Ruhe gelassen werden, Du sollst, Du darfst mich nicht ständig bekritteln, Denn eigentlich interessieren Dich keine Gelehrten – Und doch willst Du mir Deine Leidansprüche vermitteln. ... |
||||
155 | Verweht | |||
Vorschautext: Noch streben sie tapfer den Berg hinan, Halten sich fest an den Händen: Vier Beine straucheln nicht so leicht, Der Boden vom Regen aufgeweicht, Kühler Wind umstreicht ihre Lenden, Wo man gute Luft schnappen kann. Und doch wissen sie um ihr Schicksal: Lang wird das Wandern nicht mehr gehen, Bis auch ihre Liebe und Zeit verweht, Der eine am Grabe des anderen steht, Ihm nicht mehr ins Auge kann sehen, ... |
||||
154 | Und da stehen sie | |||
Vorschautext: Und da stehen sie sinnend vor dem Haus, Es ist das Heim der Großeltern, Wo der Alte nun abgeholt wird: Ein letztes Mal, mit den Füßen voran Muss er sein irdisches Heim verlassen. So lange hat er hier gelebt, Die Erde ward ihm ein Paradies. Während das atomare Monster Alle Nachkommen bedroht, Wird man ihn hinabsenken. ... |
||||
153 | Im Wandel die Giganten | |||
Vorschautext: Im Wandel die Giganten Erst waren das früher nur kleine Kriege, Lokalgrößen bekränzten Titanen, Begrenzt noch die lokalen Siege, Während man sich auf die Kultur besann. Künstler wuchsen auf, malten Altäre, Erfinder förderten Bequemlichkeit. Es gab immer nur die kleinen Heere, Bildhauer schufen Skulpturenfreiheit. ... |
||||
152 | Wohin der Wettergott uns wohl führt? | |||
Vorschautext: Wohin der Wettergott uns wohl führt? Emsig suchen im Garten die Eichhörnchen, Wo sie ihre vielen Nüsse vergraben, Finden und holen heraus sie mit Sandkörnchen. Und verzehren bevorratete Gaben. Immer früher startet nun das Taghelle, Nicht mehr lange ist's bis zum Frühlingswind. Manches Tierchen grab da ganz schnelle, Wo es manche findet, die vergraben sind. ... |
||||
151 | Februarsonne | |||
Vorschautext: Februarsonne Kräftig strahlt sie heut' ins Jahr, Viel Wärme gibt die Februarsonne, Kriecht hin, wo gestern Schnee noch war Und wird für uns zur Wochenendwonne. Es ist gar nicht so lange her, Dass die tockene Kälte uns überrannte, Ein graudunkelndes Wolkenmeer Sich von dem Lichte streng abwandte. ... |
||||
150 | Er käme mir so vielleicht näher | |||
Vorschautext: Er käme mir so vielleicht näher Der ferne Gott wird es nicht richten, Was Menschen hier verursacht haben. Er wird auch keinen Streit uns schlichten, Zur Friedensliebe bot er uns Gaben. Und er gab das: Hilf Dir lieber selbst, Dann hilft Dir schon Dein Gott, Wenn Du Dich gegen Kriegswahn stellst, Gegen Opferung, Jammer und Tod. ... |
||||
149 | Schnupfenzeit | |||
Vorschautext: Schnupfenzeit Vier Tage im Raume wie eingesperrt, Man will ja niemanden anstecken. Wer seine Mitmenschen tatsächlich ehrt, Der will sie mit Viren nicht necken. Also: Auskurieren, Blick auf die Wände, Mit Kamillentee gegen die Krankheit vorgehen, Fleißig gurgeln, niemandem geben die Hände Und immer wieder auf das Thermometer sehen. ... |
||||
148 | Wärst Du nicht mein Sonnenschein | |||
Vorschautext: Wärst Du nicht mein Sonnenschein Wärst Du nicht mein Sonnenschein, Ach, wie fühlt' ich mich allein, Vereinsamt geworfen in die Welt, Im Aufwachen einfach hingestellt, So wie ein leeres Fass im Winter, Gefühlserfroren, gar ein Blinder, Dem man die Kleidung hat geraubt, Seelentot, Bäume entlaubt. ... |
||||
147 | Dass mir noch einfällt | |||
Vorschautext: Dass mir noch einfällt Dass mir noch einfällt, Was ich machen möchte, Das kommt meinem Gemüte sehr zugute, Denn es bleibt auf Handlungen eingestellt, Treibt weiter die Geistgeflechte, Weil ich sie mir zumute. Aktiv sein im Alter und denkorientiert, So bleibt der Tag mir gut organisiert, Ganz frei für so manche Muse. ... |
||||
146 | Philemon und Baucis | |||
Vorschautext: Philemon und Baucis Da waren sie mehr als sechzig Jahre zusammen Und standen nun im neunten Jahrzehnt, Als sie BEIDE doch noch ins Altersheim kamen, Was sie weder erwünscht noch ersehnt. Dort aber sind sie nun angekommen Und fühlen sich eigentlich so richtig wohl, Haben von ihrer Liebe nicht Abschied genommen Und den Kopf immer noch so ideenvoll. ... |
||||
145 | Man spürt es | |||
Vorschautext: Man spürt es Man spürt es, wenn ein Partner gehen will, Beim Treffen Augen nicht mehr leuchten Und man zwar immer noch im Goodwill, Wo Streicheln doch die Wangen bräuchten. Das ist ein schrecklicher Moment, Wenn kurz der Abschied kundgetan, Sich man sich dann für immer trennt, Nicht mehr vereint als Frau und Mann. ... |
||||
144 | Wie sehnen wir | |||
Vorschautext: Wie sehnen wir Wie sehnen wir Stunden herbei, In denen wir uns wieder treffen, Plaudern dann über Vielerlei Auch da, wo laut die Hunde kläffen. Das ist die Zeit der Nahbegegnung, In der wir freier sprechen können, Denn Urvertrauen wird zur Segnung, Weil wir uns weiter Freunde nennen. ... |
||||
143 | Über die Unfähigkeit zu gutem Willen | |||
Vorschautext: Über die Unfähigkeit zu gutem Willen Ich glaube nicht, dass ein Diktator Tatsächlich Kant je verstanden hat. Ein Tyrann zeigt als Usurpator, Dass den Staat er in Gewalt hat. Selbst wenn er Kant früher mal zitierte, Zeigen seine Handlungen heute nichts davon. Obwohl er in fremder Sprache brillierte, Sieht er im Kampfsiegen ausschließlichen Lohn. ... |
||||