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Titel
442 Das Verwandtschaftliche erodiert
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Das Verwandtschaftliche erodiert

Naturwüchsiges festigt kaum noch Rituale,
Symbolisch zeigen sie auf Sozialität.
Dahinter steckt meist nur das Kahle,
Das Ungewisse, auf Kante schwer genäht.

Was nach der Achsenzeit des II. Weltkrieges
Noch selbstverständlich auflebte in voller Not,
Das ist heut' angesichts des übersatten Sieges
Nichts weiter, als der vielen Egomanen Lot.

...
441 Mein wunderbares Europa
Vorschautext:
Mein wunderbares Europa

Überall, wo ich hinfahre
Auf meinem alten Kontinent,
Sehe ich, wo man mit Glanz nicht spare,
Weil die Vernunft als Fackel brennt.

Mein wunderbares Europa, es verdorrt,
Die Sonne versklavt Menschen und Ländereien.
Was wurde aus dem heimatlichen Sehnsuchtswort
Aus lebensfrohen Jahrmärkten mit den vielen Feiern?

...
440 Bewunderung
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Bewunderung

Menschen wollen bewundert werden,
Nicht ständig hören, was andere geleistet,
Wie andere ihre Reputation mehrten
Oder wie sie sich gegen Schickliches erdreistet.

Deshalb, Großvater, erzähle ehrlich,
Was Deine Enkel von Dir erfragen,
Eben nur das, alles andere ist entbehrlich,
Du solltest nicht Deine Erfolge bejagen!

...
439 Was Du nicht meinst
Vorschautext:
Was Du nicht meinst

Was Du nicht meinst,
dass es dereinst
Dein Bild umstürzen könnte,
das Du human herreimst,
was Du mit Welt bescheinst,
wo man ans Gute sich gewöhnte.

Da mögen sie gern singen,
wenn die Becher klingen
und doch bei aller Freude
...
438 So endet jede Reise
Vorschautext:
So endet jede Reise

Erwartungsvoll stehen sie da,
Empfangen ihre Lobeshymnen,
Weil man Erfolg bei ihnen sah –
Fernab widerbörstiger Erinnyen.

Gespräche vertraut, wie eh und je,
Sie haben uns sogleich erreicht:
Die Kindheit ist ja wie ein Schnee:
Nichts der Erinnerung entweicht.

...
437 Hast Du schon gehört
Vorschautext:
Hast Du schon gehört

Hast Du schon gehört,
hast Du schon gelesen,
was da geschehen?
Hast Du noch nicht
auf Dein Smartphone gesehen?

Nichts ist so wichtig,
doch der Mensch,
sensationsgeil,
fällt oft zum Opfer
...
436 Tautropfenzeit
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Tautropfenzeit

Noch hitzeversteckt die Sonne,
Doch hell schon ein Morgentag,
An dem in den Baumästen wohne,
Was erwacht dieses Leben mag.

An Halmen hängen viele Tautropfen,
Ein Nachtgewitter hat Regen gebracht.
Irgendwo klopfen fleißige Spechte
Und des Kuckucks Schlag zeigt Macht.

...
435 Ablenkungen
Vorschautext:
Ablenkungen

Durch Besuche aus der Großstadt abgelenkt
Haben sich die Bedürfnisse auseinandergelebt,
Sind nicht mehr wirklich relevante Nahsachen.
Man meint zwar, da wäre einem Freiheit geschenkt,
Alles wäre ausschwärmend bewegungsbestrebt,
Nur weil alles dort mobil und im Machen.

Aber Ablenkungen haben ihren Preis,
Sie sind selten freiheitgebend zu haben,
Denn oft suchen sie nach vager Befriedigung
...
434 Verantwortungsgemeinschaft
Vorschautext:
Verantwortungsgemeinschaft

Familie war ja immer schon,
Wie bei den vielen Tierarten gab es die Brutfürsorge.
Doch wollen die Tochter oder der Sohn,
Dass man sich so etwas auflade, Last sich borge?

Nachhaltig halfen Familien in früheren Zeiten
Dem Nachwuchs Lebensexistenz zu schaffen,
Ihn vorbildlich auf den Lebenslauf vorzubereiten
Auf einen Lebensweg – in den sicheren Hafen.

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433 Ist es der Geist, der stets verreist?
Vorschautext:
Ist es der Geist, der stets verreist?

Ist es der Geist, der stets verreist
Oder ist's nur ein Körper mit Gedanken,
Die mächtig von Sehnsucht gespeist
Mit Wünschen treten in die Flanken?

Ist's ein Verlangen, das mit Zangen
Wunschlisten greift, wo anspruchsvoll
Und unterschwellig, nicht ohne Bangen
Sich Horizonte aufgestellt – erwartungsvoll?

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432 Wie ein Monolith
Vorschautext:
Wie ein Monolith

Wie ein Monolith
Steht die Idee im Raum,
Breitet sich aus, zieht Menschen mit,
Erfasst die Zeit und den Raum.

Die Idee wird saktosankt,
Denn sie sitzt verhärtet in den Gedanken,
Wo sie sich nicht mehr zankt,
Weil sie einsickernd errichtet – Schranken.

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431 Willenlosigkeit
Vorschautext:
Willenlosigkeit

Beliebigkeit und Bequemlichkeit
Führen Menschen in die Bedeutungslosigkeit,
Denn gebaut auf platte Lustigkeit
Geraten Menschen in die Willenlosigkeit.

Das Gefühl aber, machtlos zu sein
Entfernt die Bürger von ihren Grundrechten.
Nur dahergeredete Gerechtigkeit allein
Lässt dann keine Beteiligung mehr ausfechten.

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430 Wieder Verse schmieden
Vorschautext:
Wieder Verse schmieden

Fersengeld geben die Leseledigen,
Die immerzu auf der Flucht vor Gedichten,
Weil sie nur ihre eigenen Mythen predigen,
An denen sie ihre Erwartungen ausrichten.

Da lobe ich mir doch meine Verseschmiede,
Die täglich ihr Kulturscherflein dazu beitragen,
Dass der Geist nicht versackt in einer Erdmiete,
Weil sie sich aufmachen, um Worte zu erjagen.

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429 So bleibe mir gewogen
Vorschautext:
So bleibe mir gewogen

So bleibe mir gewogen,
Mein lieber Wanderfreund.
Hierher sind wir gezogen,
Wo uns die Sonne bräunt.

Ich kann's mir nicht erklären,
Das Triebmittel zum Gehen.
Doch wo die Bilder währen,
Ist wirklich viel zu sehen.

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428 Zu Rüdesheim am Rheine
Vorschautext:
Zu Rüdesheim am Rheine

Zu Rüdesheim am Rheine,
Da werden schwer die Beine,
Wenn vergnügt Du nach dem Weine
Aufstehst im Mondenscheine.

Bis ans Hotel steh'n Reben,
Das muss man mal erleben:
Gesellig sich die Menschen geben,
Die hin zur Drosselgasse streben.

...
427 Die Kleinigkeiten sind es
Vorschautext:
Die Kleinigkeiten sind es

Nichts viel Aufhebens will man im Urlaub machen
Um Organisiertes - was nötig und oft nicht gelungen.
Man will zu Lebensfreuden, lieber herzhaft lachen,
Genüsse schaffen – für Magen Gemüt und Zungen.

Es ist die kleine Muschelschale, die krumme Aubergine,
Welche die Augen von Nordländern im Süden erfreuen,
Wo Meer und Sonnenaufgang früh erhellt die Miene,
Der Blauhimmel alles vertreibt, was könnte reuen.

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426 Grenzen der Hilfe
Vorschautext:
Grenzen der Hilfe

Du willst Dich auf Menschen einlassen,
Ihnen gar eine neue Heimat vermitteln,
Dir an reines, hilfreiches Herze fassen,
Dem Sittengesetz folgend, nicht bitteln?

Hast Du Dir schon einmal überlegt,
Ob die Geholfenen Dich hier auch mögen
Oder ob man Dir nur Wünsche auferlegt,
Gefährdend damit Wohlstand, Vermögen?

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425 Von Rüdesheim zur Loreley
Vorschautext:
Von Rüdesheim zur Loreley

Am Mittelrhein, dort aus vom Schiff
Sehen wir Burgen, viel Rebrank,
Wo Loreley zum Locken rief
Den Schiffer, der sehnsuchtsertrank.

Ja, Heine schürt noch immer Angst
Vor goldenem Haar und jungem Weibe,
Weil Du dem Dichter wohl verdankst
Die Mannesgier – Dir wohl zuleibe...

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424 Der Tod ist wie 'ne Meise
Vorschautext:
Der Tod ist wie 'ne Meise,

Der Tod ist wie 'ne Meise,
Er schleicht heimlich und leise,
Niemand wird ihn gern wollen,
Da hilft nicht unser Grollen.

Die Gastwirtin am Herde,
Welche Genüsse mehrte
Mit wunderbaren Speisen,
Die jeder konnte preisen,

...
423 Es kehren die Azubis
Vorschautext:
Es kehren die Azubis

Es kehren die Azubis die Werkstatt aus
Und haben Freude am Bestauben.
Sie wirbeln wild mit Saus und Braus:
Jugend will sich alles erlauben!

Da kommt der Chef noch mal zurück:
„Seid Ihr von Geistern denn verlassen?“
Zu wirft er ihnen den wütenden Blick,
Würde sie gern am Kragen fassen.

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