Titel | ||||
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121 | Der Tod | |||
Vorschautext: Er kommt beinahe ungeahnt in langsamen Schritten, mit seinem kühlen Hauch entreißt er uns der Lebensmitte. Fast unbemerkt streicht er mit zartfühlender Hand Über den Kopf, das Haar und die Lippen. Das Antlitz, das eben noch rot und voll Leben war, wandelt sich bleich wie das Mondlicht. Du möchtest dich vor ihn stellen und rufen „Halt ein!“ Doch tief in deiner Brust weißt du, er holt sie nun heim, in ein Reich, eine Welt, eine noch nie gesehene Herrlichkeit. In ihren Augen, die sternengleich weit in den Himmel blicken, steht flehentlich ihre Bitte „Lasst mich gehen“. Die Dornen des Abschiedsschmerzes, sie geben das Geleit, ... |
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120 | Der Friedhof | |||
Vorschautext: Wie still, wie besänftigen ruhig Erstreckt sich der Acker der Toten. Sie sprechen mit uns und sie rufen „Bleib stehen und gedenke unserer Seelen. Einst wirst auch du hier bei uns ruhen Und warten auf Freunde und Menschen, die im Vorbeigehen am Grabstein dann lesen, wer du denn warst und mit wem du die kühle Heimstätt nun teilst“. Die Blumen, die Augen der Toten, sie zeigen das Band zwischen den Welten. Die Kerzen, die auf dem Grab sind entzündet, sie weisen den Weg zu den Herzen. ... |
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119 | Hoffnung auf Wiedersehen | |||
Vorschautext: Mir ist, wenn ich an dich denke, im Herzen hell und licht, wie wenn Lichter auf wunderbare Weise kreisten für dich und für mich. Ich sehe im hellwarmen Scheine deine Augen so sternenklar und möchte mit flüsternden Raunen dir sagen : ich lieb´dich so sehr. Komm reich mir die Hände, die kleinen, und lege den Kopf sanft auf mich, ich wieg dich mit klingenden Kreisen und streiche sanft über dich. Als ob Violinen ertönten im weithin schallenden Kreis Vibriert gleich Gräsern auf Wiesen die Liebe zu dir in Zärtlichkeit. Ich öffne meine Augen und suche nach Zeichen von dir, seh vor mir ein Bild aus Zeiten, das lächelt für dich und für mich. ... |
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118 | Am Donaustrom | |||
Vorschautext: Träg fliesst er hin, der Donaustrom, Der vielfältig Völker verbindet, Schimmernd sprudeln Wellen heran, Die perlend im Kiesel verschwinden. Einst wohnten Fischer am Donaustrand, Sie erzählten sich alte Geschichten, Vom Donauweibchen, das nächtens kam Um Jünglinge zu bezirzen. War einmal ihr Herz in Liebe entflammt, Ruderten weit sie hinaus, ... |
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117 | Vergangen | |||
Vorschautext: Oft, wenn der Tag nach langen Stunden Sich neigt und fest umklammertes Bangen Nach meinem Herzen greift, wenn ungehört zu viel Gesagtes in meinem Geiste ruhelos streift, entsteht ein Bild aus der Vergangenheit mit Menschen, die vor und mit mir lebten, nun aber zur Unendlichkeit strebten. Ich schlafe friedlich träumend ein. Ich sehe Birken, die weiß in ihren Stämmen schimmern Und leise sich am Ufer in ihren Wipfeln biegen. Seh Vögel, die im frohen Tanz ... |
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116 | Herbst | |||
Vorschautext: Vom Fenster aus kann ich die schroffen Berge sehen, zu deren Hänge trübe Nebelschwaden steigen. Und wo die dichten dunklen Abendwolken sich zum Felsen neigen Durchbricht ein helles Licht den Schleier. Jetzt geh ich raus und seh mit meinen staunend Augen, wie rings herum die Wälder im Abendlicht erstrahlen. So manche Bäume stehen schon halb entkleidet Und buntes Laub hängt frierend an den Zweigen. SDR |
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115 | Abend | |||
Vorschautext: Wie hab ich einst die dunklen Abenden gefürchtet, die lang und kalt und freudlos waren. Wie lange habe ich gewacht, gelesen und über Unerfülltes nachgedacht. Der Schein des Lichts, der aus den Häusern drang, wo Menschen an den schön gedeckten Tischen saßen und über dies und jenes mit freundlich lächelnden Mienen sprachen. Aber ich, ich sitze hier mit einem Glas in meinen Händen, die Stille, die mich rings umfließt, als ob der zarte Wind mich küsst, die mag ich. Weit breit ich meine Arme aus, um Ruhe und Zufriedenheit tief in mich zu ziehen. ... |
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114 | Abendrot | |||
Vorschautext: Wie schön ist es hier zu sitzen und aus dem Fenster zu schauen, wie gelbrot die Schleier am Himmel meinen Geist erstaunen. Der Abend erfüllt in tiefschwingender Ruh von den Strahlen erwärmt die Herzen der Menschen, die tief hinein in ihr Innersten schauen. O Herr, so lass uns halten das letzte sonnendurchtränkte Licht, lass uns fassen den Abend, der rein und rot und friedvoll erscheint. Lass uns ein letztes Freuen fühlen, wenn Vögel am Abendhimmel kreisen und auf den Gipfeln der Berge die dunkle Nacht erscheint. Die gelbroten Schleier wandeln sich zu abendlich blau, die Wälder rundherum versinken in dunkel und grau. Meine Arme umfassen wie Flügel breit die tiefschwarze Nacht, ... |
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113 | An die Engeln | |||
Vorschautext: Ich seh einen Engel, will halten ihn fest, will fragen, wohin nur bringst du mein Gebet. So lange schon hoff``ich und flehe euch an, doch hör ich nur Schweigen, keine Hilfe kommt an. Warum nur, ihr Boten des Himmels, warum kann ich euer Herz nicht erreichen? Ich bitt euch`, so zeiget im Traume mir an, welch Schuld ich habe getan. Mit eurer Liebe und dem himmlischen Licht habt ihr mir schon oft geholfen. Dafür und für vieles noch mehr möcht` Danke ich euch allen sagen. ... |
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112 | Damals | |||
Vorschautext: Weißt du noch, wie einst vor vielen übervollen Jahren das Leben wie ein Spiel uns schien. Als überall von allen Seiten, dein Glück auf Unerwartetes zu treffen schien und mir, die allzu viel erhoffte, nur Unglückseliges verblieb. Doch nun, nach Ringen all der Jahre, die vieles Gut und Schlechtes miteinander band, stehen wir uns gegenüber und reichen uns die Hand, wir fühlen tief im Inneren, dass Unendlichkeit wie stille Kinder uns umwand und flüstern unbemerkt vom andern, dass tiefe Liebe uns umgab. Oh lange ungenützte Zeit, die zwischen dir und mir mein Leben mir zermürbte, ein Leben, das vom Unglück nie bezwungen, doch von bewusster Einsamkeit hindrängte an der Welten Lust und Freude, die ich trotz allem fand. ... |
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111 | Abschied | |||
Vorschautext: Abschied ( zum Tod von Karel Gott ) Der große Meister hat sein letztes Lied gesungen, ein Lied, das ihm sein Ende zeigt. Und mit dem Lächeln seines Kindes Sieht er das Tor zur Ewigkeit. Voll Zärtlichkeit und voller Kraft, stimmt froh sein Lied er mit ihr an, als wollt er einmal noch ihr sagen „ich bleib dir nah“ nach meinen Erdentagen. ( gewidmet Karel Gott, verst.am 2.10.2019) ... |
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110 | Ich suche ihn | |||
Vorschautext: Ich habe in mein Tiefes geschaut, das dunkel und weit sich zeigte, ich hab´ in der Tiefe der Seele das Unbegreifliche geschaut. Und tausendfach hör ich die Melodien, die hin und her sich weben, die heraus zu Unbekanntem streben und klingen, wie alte Weisen. Mit Staunen nicht begreifend wieg´ ich mich mit diesem Reigen und will begreifen, will reifen und Gottes Antlitz schauen. SDR |
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109 | Verlust der Liebe | |||
Vorschautext: So wie der Regen an meinem Fenster klingt, wie Nebel in tiefhängenden Schwaden mein Herz in tiefen Melodien in Traurigkeit einschwingt, so ging die Liebe. Leise und in nicht hörbarer Weise aus meinem von viel Unheil voll umranktem Leben. Ich möchte nach dir greifen wie ein Kind, das fällt. Doch du, in deinem ach so reifen auf dich allein eingestimmten sinnendem Sein, Du gehst, und lässt in tief empfundenener Herzenswund Mein armes Sein hartherzig allein. SDR |
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108 | Ich trage Freude im Herzen | |||
Vorschautext: Ich trage Freude im Herzen, die lang ich nicht mehr gespürt. Ein Hauch aus anderen Welten brachte selige Freude zu mir. Habt Dank, ihr lichtvollen Wesen, die helfend zur Seite mir steht und mit eurer Liebe und Güte einen Sinn meinem Leben gebt. Ich leb nun die letzten Kreise im Vertrauen auf eure Kraft. Halt hoffend und bittend mein Herz auf bereit meinen Weg zu gehen. ... |
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107 | Kurz und bündig.... | |||
Vorschautext: Die Worte verhallen, die Stille kehrt ein und der Dichter verneigt sich geht frohgemut heim. Es sprechen die Leute von den Worten bewegt. Da ist er! Da ist er! Es rennt schon die Menge Es läuft Mann, Frau und Kind. Schon ist das Selfie geschehen. ... |
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106 | In Würde alt werden | |||
Vorschautext: Sie hat so viele Jahre schon gelebt, die Schwester meines Vaters. Hat Krieg, Not und Leid erlebt Und trotzdem nie verzagt. In ihrer Jugend lernte sie Klavier, und gab dann später das Wohltemperierte An junge Talente weiter. Später in erwachsenen Jahren Als den Mann für die Ehe sie fand ändert sich ihr Leben: gebar zwei Kinder, zog sie groß ... |
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105 | Sommerfinale | |||
Vorschautext: Der Regen rauscht, es wiegen sich die Blätter, die schleichend fast schon unbemerkt von Grün ins Braun sich wandeln. Der Vogelsang ist heimlich uns entschwunden Sie ziehen fort ins warme Irgendwo, alldort sie überwintern. Es wird nun Herbst, die Tage werden dunkler, das fahle Licht, es wärmt nicht mehr. Die Träume schlafen langsam ein. Und welkes Laubwerk tanzt nun durch die Lüfte, ... |
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104 | Ertragt euch und vergebt | |||
Vorschautext: Als Gott den Menschen schuf, wollt er die Welt beleben, die rein und jung und voll von Tieren war. Doch diese, die ER nach seinem Ebenbilde In diese Welt gestellt, sie neiden, morden und bekriegen selbst solche, deren Armut keine Grenzen kennt. In Minen beuten sie die Kinder aus, verschlossen ist ihr Herz für ihre Qualen. Religionen, die den Menschen beistehen sollen, lindern das Leid nicht, nein, sie hetzen auf zu Hass und Krieg und widerlichen Folterungen, zum Untergang der Völker und zum Missbrauch. Oh Mensch, bedenke, wer du bist, steh auf zum Heil ... |
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103 | Die Orchidee | |||
Vorschautext: Noch immer steht sie da, die weiße Orchidee, mit ihren weißen runden Blütenblättern, die auch an dunklen regnerischen Tagen das Grau in ihren Zweigen tragen. Doch im Vorübergehen kannst du in den Dolden die goldenen Samen sehen, und ihre Wurzeln,die zum Licht aufragen. Und langsam, zart, streichst du mit zaudernd sanften Händen Entlang an ihrer Blütenlast. Jedoch nach langerblühten Tagen, fällt Blatt um Blatt ab auf die Fensterbank, du siehst voll Wehmut, wie nun von der Zarten, ... |
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102 | Lass los die Sehnsucht | |||
Vorschautext: Flieg, Traum, weg von der Blüte der Zeit Fliegt, ihr Träume, aus den ersehnten Wünschen, die einst das Herz umschlungen, fliegt, wie der Windstoß verbläst die verwelkten Blätter. Schwebt noch die Stimme tänzelnd im Raum Um des Herzens gewebten Pfad, unter der Brust drückt die Hand auf den blutenden Schnitt. Härte dich ab gegen das Flüstern der Winde, wenn sie von Liebe singen, ... |
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