Titel | ||||
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161 | Abendrot | |||
Vorschautext: Die Sonne verweilt bleibt hängen im Geäst Auf Berggipfeln behaucht mit Schleiern schwebt aquarellgleich Abendrot in den müden Tag ... |
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160 | Berührung | |||
Vorschautext: Ein Hauch streift mein Antlitz mit sehnendem Schweigen, den Körper umgarnet er mild. Ich lass mich verleiten, traumaufwärts zu steigen gleich schwebt mir heran dein liebliches Bild. Es tasten die Hände. Sie suchen und spüren in Wärme umhüllt das Gesicht. Die flüsternden Worte geleiten den Herzschlag hinauf in das ätherische Licht. ... |
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159 | Vorweihnachtliches Besinnen | |||
Vorschautext: Wenn Lichterketten Schemen malen erschallen Lieder weit und breit. Ich sehe Straßen und Plätze erstrahlen in der seligen Weihnachtszeit. Lieder erschallen weit und breit Lärm und Tanz sind verklungen In der seligen Weihnachtszeit Wird der ersehnte Friede besungen. Lärm und tanz sind verklungen. In der stillsten Zeit im Jahr ... |
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158 | In einem anderen Leben? | |||
Vorschautext: Wenn Nordwinde in Wäldern rauschen wirbeln Blätter im kahlen Geäst. Ich frag mich, möchte ich wirklich tauschen und wär dann mein Leben gleich einem Fest? Wirbeln Blätter im kahlen Geäst flanier ich verträumt durch Czernowitz Straßen. Und wär dann mein Leben gleich einem Fest, wo einst geniale Künstler saßen. Flanier ich verträumt durch Czernowitz Straßen spielt auf dort ein Student zur Klezmer Musik. ... |
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157 | Klangvolles Geheimnis | |||
Vorschautext: So ist die Lyrik: was Menschenfreud und Leiden war Wird liedhaft, und poetisch malt der Klang Den Vers. Sogar das Herz, in dem die Pein gebar, Besänftigt sich: lauscht gierig dem Gesang. Hingegen hören Herzen auf zu schlagen Wenn keiner deren Timbre mehr vernimmt, Ja- einsam sind wir Töne, gleich den Klagen Gemeinsam sind wir zum Choral bestimmt. Und jedem Klang liegt tief im Herzensgrunde Ein Schmerzenswund, in Dur und Moll vereint. ... |
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156 | Aufforderung zum Lesen | |||
Vorschautext: Das Lesen tut dem Menschen gut Ist er von Arbeit ausgeruht Und in Visionen fliegen Flotten- Gedanken, wie die Kleidermotten, bald auf und ab und hin und her in einem Bücherseitenmeer. Hier steht fein säuberlich geschrieben Wer einst von Wollust war getrieben. Und hat, weil vor die Türe wart gebannt Den Gegner nicht sehr elegant ... |
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155 | Ein Gruselgedicht | |||
Vorschautext: Es war in einer stürmischen Nacht, als vier mutige Freunde sich aufgemacht ein Spukhaus im Wald zu erkunden, wo Geister durch Schwur war´n gebunden. Mit klopfenden Herzen traten sie ein. Die Finsternis teilte ein Taschenlichtschein Ein gruseliger Laut drang verstört an ihr Ohr, dass ihnen das Blut in den Adern gefror. „Welch seltsamer Ort - „Ich will von hier fort- ... |
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154 | Du siehst mich nicht mehr | |||
Vorschautext: Warum noch länger dulden die Pein und leiden die Qual? Soll ich nicht härten mein Herz, mich endlich los von dir reißen? Schwer ist´s, fortan gelebte Liebe vom Herzen zu lassen. Schwer ist´s. Allein! Viel lieber soll meine Seele dich hassen. Wenn das Andenken an einst glückliche Tage mir vermag Freude und, weil selig ich war, ein Lächeln zu spenden, dann steht mir vielleicht doch noch einmal Wonne bevor, erwachsen dem lieblosen Bund, der meine Liebe beschwor. Alles umsonst! Einer Seele geweiht, die von Liebe nichts weiß, muss ich aufhören, elend zu sein -durch deine Schuld! ... |
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153 | Narrentreiben | |||
Vorschautext: Der Clown, er spielt mit seinem Tand, hält Freud und Lachen in der Hand. Er tanzt, er pfeift, treibt Narretei den Tolpatsch mimt die Gaukelei. Der Unsinn in den Straßen lebt Trompeten, dass die Erde bebt. Die Nächte vollberauscht, besoffen hat einer seine Frau getroffen, die, an der Freundesbrust gewesen, nun an dem Liebesfrust genesen. Und dieser wiederum verdrießlich, ... |
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152 | Der Faun | |||
Vorschautext: Im dichten Wald, im Morgenlicht erglühend, Dort tanzt der Faun mit seligem Gesicht. Sein Flötenspiel durchbricht die Stille schwingend, Verzaubert Blumen, Gras und Waldeslicht. Die Äste wiegen sich im sanften Tanze, Als spürten sie des Fauns verzücktes Glück. Sein Lachen hallt wie Glockenklang im Kranze Von grünen Tälern, fern und himmelwärts zurück. Es lauschen Tiere dem Gesang im Haine. Alt ist der Mythos, der im Wald verweilt. ... |
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151 | Ein Brief an die Menschen | |||
Vorschautext: Ich habe keine andre Wahl als diese, die sich mir zeigt mit bang erfüllten Worten. Ich möchte schreien. Denn an grausen Orten Liest man mich nicht. Von Fern rückt nah ein Riese. Ich möchte dich in meine Arme nehmen, und unter meinem Trost soll Hoffnung blühen. Mag auch dein Mut nun bis zum Himmel glühen Es ist der Friede, den wir doch ersehnen. Von fernem Lande ist mein Brief an dich gesandt Du kennst mich nicht, hast nie mich selbst getroffen. ... |
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150 | Erinnerung an die Liebe | |||
Vorschautext: Da war doch was, vor vielen Jahren Das deinem Herzen Freude gab. Ein Licht, ein Bild, ein frohes Lachen, wo ist es hin mit einem Mal? Es zogen auf manch düstre Zeiten, sie nahmen fort der Liebe Glück. An deren Stelle traten heimlich Verlassenheit und Einsamkeiten. Das Herz erstarrt, die Glut erlosch. Dein Blick, gleichgültig und hart, ... |
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149 | Zauberhaftes | |||
Vorschautext: An dem Ufer des Sees Der klar und rein In den grellen Sommerhimmel Irrlichtert Liegt atemraubend Ein bildhübscher Jüngling. Langsam hebt er sich Vom sandigen Boden Und blickt hinaus Ins Wellenreich. ... |
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148 | Herbstmelancholie | |||
Vorschautext: So wie der Sommer sich hinneigt Zum Älterwerden, Fahl und grau, Und Blätter von den Zweige fallen, Trocken und leer, Derart wendet sich hin das Leben, Im Blasserwerden, Mühsam und schwer. Gleich wie die Kälte nun eindringt Ins Winterläuten, Steif und rau, ... |
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147 | Zum Tod von Nawalny | |||
Vorschautext: Er lächelt raus Und steht – sieh! - Dabei in düstrer Todesahnung. Und so wie er der Welt erscheint Ach, so siehst du nicht die Warnung. Für den Despot dem Schrecken gleich Der ihn drückt – Tag für Tag. So kam der Tod Geheim und feig Mit seinem Sensenschlag. ... |
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146 | Corona von Paul Celan zu seinem 100.Geburtstag, 23.11.1920 | |||
Vorschautext: Corona Aus der Hand frißt der Herbst mir sein Blatt: wir sind Freunde. Wir schälen die Zeit aus den Nüssen und lehren sie gehn: die Zeit kehrt zurück in die Schale. Im Spiegel ist Sonntag, im Traum wird geschlafen, der Mund redet wahr. Mein Aug steigt hinab zum Geschlecht der Geliebten: wir sehen uns an, wir sagen uns Dunkles, ... |
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145 | Erdentage - ein Gleichnis | |||
Vorschautext: Ein alter Baum steht einsam hier im Tal Verwurzelt fest auf einstmals grünen Wiesen. Auch wenn die Winde Hagelkörner bliesen, sein stolzes Dach blieb aufrecht, ja vital. So mancher Mensch lebt heiter noch im Sein verbunden in der Freunde großer Zahl. Er hält die Gunstbeweise für loyal. Doch langsam schleicht sich ein des Lebens Pein. Fast unbemerkt ist plötzlich er verlassen, die Freunde schwanden nebelgleich dahin, ... |
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144 | Ich weiß nicht | |||
Vorschautext: Warum kam ich in diese Welt und wart auf diesen Weg gestellt? Wie kam es, dass die Zeit verrann, die mir die Träume nahm. Ich weiß es nicht! Wo ist mein Freund, der mit der Kindheit mich verband und der auf eben diesem Weg ein andres Leben fand. Ich weiß es nicht! Wer stahl mir meine Zuversicht, wann trocknen meine Tränen, die ungesehen in meinen Augen stehen. Ich weiß es nicht? Welch´Schicksal war mir auf den Weg gegeben, von wem? Und wie ertrag ich Freud und Leid, das meinen Lebensweg begleitet? Ich weiß es nicht! ... |
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143 | Ermüdung der Gefühle | |||
Vorschautext: Meine Gefühle liegen zertreten im Sand, wie einzelne Rosenblätter. Dein Blick, deine Augen sind gleichgültig kalt, als hätte es unsre Liebe nie gegeben. Deine Rede heißt ICH und immer nur ICH, aber meine erreicht dich nicht mehr. Ich halt sie nicht aus, deine Hoffärtigkeit Dein Kreisen um dich selbst. Was begeistert dich noch, was zieht dich in Bann? Sicherlich nicht unser Leben! Denn einmal ist dies, dann wieder das. Ach ja und du leidest so gern! ... |
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142 | Ich lebe mein Leben | |||
Vorschautext: Wenn ich zurück in meinem Leben schau, in dem so viel Verflochtenes mein Sein ganz unbewusst und nicht erkannt schicksalshaft mit den Ereignissen verband, dann streift mich wie ein sanftes Wehn als ob im Vorübergehen die Erinnerung. Einem Mäander gleich fließt rings herum Der Lauf der mir geschenkten Lebenszeit. Als Steuermann steh ich am Ruder meines Weges, der einmal steil bergauf, dann wieder unerwartet abwärts führt. Doch nie gab ich die Hoffnung auf, ... |
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