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Anzahl Gedichte: 335
Anzahl Kommentare: 140
Gedichte gelesen: 354.006 mal
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Titel
55 Maisfeldkino
Vorschautext:
Hinauf ins heitre Himmelblau
zeigt aus dem Feld die Rispenähre,
als ob sie mein Belehrer wäre
für wunderbare Wolkenschau.
Ich folge ihrem Fingerzeig,
such eine Bank zur Rast und schweig.

Ein Amboss treibt im Firmament
und Dänemark in Weiß sinkt nieder,
verformt sich, steigt als Krummdolch wieder
hinauf. Wer solche Spiele kennt,
schult seine Fantasie. Natur
...
54 Zuerst das Sonnenbad und dann die Jagd
Vorschautext:
In Eleganz, Geschmeidigkeit
sucht diese Schöne ihresgleichen.
Sie teilt sich ihre Ruhezeit
nur kurz mit Stöbern und Beschleichen.

Ihr Halsmond leuchtet Körperwellen
voraus. Ein Schuppenring umfasst
die Zweige, die den Weg verstellen
und Bögen streifen Stein und Ast.

Ein Auge, schön, doch seltsam auch,
lässt Frosch und Gartenmolch erstarren.
...
53 Elegische Stadtführung
Vorschautext:
Burg und Domtürme blassen im Sprudel eifriger Brunnen
Und der Berg dieser Stadt / mahnt mit bedrohlicher Wand.
Mozarts Hammerklavier tönt Klänge fürstliche Hymnen,
Ein beschlagener Huf / dröhnt und die Taubenschar flieht.

Häuser atmen im Takt, im Schlag von Holzmetronomen.
Türme, Kuppeln darauf / südliches Bogengewirr.
Wasser, Flusslauf und Becken, quellend fröhliche Säulen,
Gassen, Stiegen im Hof / Gärten ums prunkvolle Schloss.

Salzburg
52 Rosenschatten
Vorschautext:
Kahle Wand mit Blumenzier,
lichtgezeugte, dunkle Bilder.
Schattenrosen scheinen mir
weicher, in den Formen milder.
Bin der Tuschezeichnung Ziel
ich und mein Gedankenspiel?

Eine Wolke, wunderlich,
zieht vorbei, der Wandschmuck schwindet.
Wie vergänglich, denke ich,
ist der Schein. Ein Wölkchen zündet
oder löscht den Augenblick,
...
51 Traumwelt
Vorschautext:
Ich träum mir eine Welt der Kugellichter,
der perlenschweren Spinnenseidenfäden.
Ich mal mir aus, ich wär ein Elfendichter
und könnt mit gelben Dotterblumen reden.

In meinen Zimmerecken hingen Flechtenbärte,
Kaleidoskope wären meine Fensterscheiben.
Der Wundervogel Semurg spürt‘ die Zärte
von meiner Hand und möcht für immer bleiben.

Ein Regenbogen diente mir als Stiege
und Pampasgräser wären Harfensaiten.
...
50 Wondrupschilek Winnetou
Vorschautext:
Wondrupschilek Winnetou,
Häuptlingsschwiegersohn der Sioux (Su),
ist ein Freigeist, Neuem offen,
wird, was viele für ihn hoffen,
einmal Chef in Nord Dakota.
Wondrupschilek aber droht da
- rein so vom Gefühle her -
ab und zu auch Gegenwehr.
49 Die Zeitlose
Vorschautext:
Sie will den Sommer nur beenden,
nicht Bote nahen Herbstes sein,
will zarten Hauch als Stimmung senden
in Scheidings mildem Schrägstrahlschein.

Die Herbstzeitlose lockt nach Kräften
noch letzte Flügelgäste an.
Wir meiden Lust nach ihren Säften,
weil ihr Genuss verstören kann.

Die Pflanze selbst, ihr wahres Leben,
versteckt die Wiesenerde gut.
...
48 Der Fichtenhain der Artemis
Vorschautext:
Die Sonne flutet einen Tempel,
den Artemis geweihten Ort.
Der Göttergeist dringt mit den Strahlen
zum Opferplatz und setzt sich fort
durchs ganze heilige Geschoss.

Den Tempel bildet eine Gruppe
von strammen Fichten, die im Licht
mit Kraft die Fantasie beflügeln.
Wenn durch die Stämme Feuer bricht,
dann eilt der Sinn nach Ephesos.
47 Du bist meine Vase
Vorschautext:
Eine Vase fasst die Fülle
schönster Blumen, bietet Hülle
für den Strauß im Farbenspiel,
trübt den Blick auf nackten Stiel.

Meiner Liebe edle Vase
bist nur du. In jeder Phase
hilfst du mir, ganz ich zu sein,
welk wohl wäre ich allein.
46 Nur ein Zaunpfahl
Vorschautext:
Der Zaunpfahl könnte Bücher schreiben,
so manches aus dem Dorf berichten,
von Stacheldrähten, Rindertreiben,
von Trauerzügen, Klatschgeschichten.
Er zeigt als totes Holz viel Leben,
das wir ihm zum Geschenke geben.

Sein Rumpf zeigt Schrunden, tiefe Risse,
vergilbtes Moos wird ihm zur Haube.
Ihm schaden nicht der Wespen Bisse
zum Kneten ihrer Wabenlaube.
Man schnitt ihn wohl aus alten Eichen,
...
45 Die Stunde der Mistelbirken
Vorschautext:
Mistelbälle, die wie Vogelnester wirken,
hängen weithin sichtbar in Septemberbirken.
Blätter trägt der Boden mehr schon als der Baum,
Abendwolken tragen Gold im Strahlensaum.

Größer scheint das Feld zu sein in seiner Leere,
lange fort sind Halm und körnersatte Ähre.
Stille, wie der Herbst sie wohl besonders mag,
zieht ins Land, zu Ende geht ein schöner Tag.
44 Basteln mit Kastanien
Vorschautext:
Die Stachelhüllen platzen, zeigen
den Glanz der braunen Kestenfrucht.
Kein Kind, das nicht die Kugeln sucht,
ich sammle auch, warum verschweigen,
um Kühe, Pferde, Dromedare
zu basteln. Zündholzhörnerpaare

und Stocherbeine lassen Stiere
auf Fensterbrettern grasen und
vielleicht bewacht ein kleiner Hund
mit großem Fleck der Tiere Reigen.
Ich nehm auch hin und wieder Eicheln,
...
43 der gartenteich
Vorschautext:
goldfischgeflössel
schwimmblätterwiese
teichnymphenblüte
froschparadiese

herbststrahlenfänger
mückenbrutwiege
schilfrandlibelle
grundköcherfliege

nachgrübelufer
abendgestalter
...
42 Stimmungsaufheller
Vorschautext:
Noch gaukeln sie die Pfauenaugen,
sie schweben, flattern, sitzen, saugen
ganz sorglos. Herbst bekümmert nicht,
solang die Sonne Nebel bricht.

Mit bunten Blättern eifern sie
um rechte Farbenharmonie,
ergänzen fahle Blumenkronen
mit frischen Tönen. So belohnen

sie noch zu letzten Blütentagen
sogar mit ihrem Flügelschlagen
...
41 Friedensnobelpreis für Malala
Vorschautext:
Malala kennt den Preis des Mutes,
kennt Seelenschmerz und Todesnahen.
Als Kind erdachte sie sich Gutes
für alle Mädchen ihres Landes;
erlag der Macht des Unverstandes
zum Glücke nicht. Der Welt Bejahen
von Malalas reifem Denken
lässt Hoffnung keimen, Untat kränken.
40 Oktoberlaunen
Vorschautext:
Gestern Julifreudenstunden,
heute Nebelsuppensbild.
Gestern Raschelwanderrunden,
heute Stimmung tiefgekühlt.

Die Oktoberwechselspiele
würzen vor dem Weißschneekleid
mit dem Wettermischgewühle
herbstliche Befindlichkeit.
39 Martiniängste
Vorschautext:
Abfall vom katholischen
Glauben durch symbolischen
Beitritt zu den Protestanten
zeigen Gänse und auch Anten.

Martin hin und Martin her,
heilig, wenn schon, bitte sehr.
Konrad Lorenz, du allein
könntest uns ein Sankt noch sein.

Wer den Glauben, der ihn drängt,
mit dem Bratensaft vermengt,
...
38 Keine Trauer zu Allerseelen
Vorschautext:
Das Eisenkreuz, der Marmorstein,
herausgeputzt zum Seelentag.
Geschmückt das Grab, es dient als Schrein
für Nähe und Zusammensein
mit allen, die dein Herz so mag.

Novemberwind trifft Orgelklang,
der Glocke Schläge klingen fern.
Der Friedhof hört Gebet, Gesang
und über ihm, es macht nicht bang,
blickt schon am Nachmittag ein Stern.
37 Feuriger Himmel
Vorschautext:
Trunkene Götter.
Glut schürt der Essenschmied.
Wolkenbrandschauspiel.

Föhn schichtet Wolken.
Farben mit Feuer vermengt.
Offene Münder.

Griechisches Drama.
Donars entflammender Zorn.
Windspielereien.
36 Die Zeit der langen Nächte
Vorschautext:
Die Zeit der langen Nächte drängt
die Fantasie zum Reisen, schenkt
dir Stunden der Beschaulichkeit
und Bilder der fremder Wesenheit.

Der Kerzenflamme Lodern wärmt
die klammen Finger, doch verhärmt
der Frosttag nicht, er muss so sein,
nicht spürbar wär sonst milder Schein.

Der Mond geht auf im Dunkelblau,
ist heller als zur Sommerschau
...
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