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Anzahl Gedichte: 335
Anzahl Kommentare: 140
Gedichte gelesen: 354.005 mal
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Titel
35 Rabengekrächz
Vorschautext:
Der Gesang – nur ein Gekrächz.
Raben weiblichen Geschlechz
singen auch nicht schön, gar nachz,
wenn‘s tief dunkel ist, da lachz
schrecklich aus dem Tanngehölz,
da rumort es, dröhnz und grölz.
Schaurig hallt das Krähgeschluchz.
Grässlich, jeder Rab versuchz.
34 Ahnungsloses Wildschwein
Vorschautext:
Das Wildschwein schwelgt in Futterrüben.
Ein kleines bisschen weiter drüben,
da stehen Jäger, Wirte, Gäste
und freuen sich am Schmatzgemäste.
Warum, das bleibt dem Schwein im Dunkeln,
sonst fräße es gewiss nicht Runkeln.
33 Pränatales Festgebimmel
Vorschautext:
Das pränatale Festgebimmel
stört allgemein im hohen Himmel.
Herr Jesus, freundlich, wie man weiß,
bezeichnet es als Überfleiß.
Doch Peter (heilig) schwingt die Schlüssel
und wünscht dem Wirbel ein „Vertschüssel“,
ja geht so weit, stellt Grottenkrippe
mit Kind darin schon auf die Kippe,
erwägt, im Stillen nur zu feiern.
Da capo Jingle Bells zu leiern,
grenzt für den Vollbartpförtner fast
an nicht verdiente Höllenlast.
32 Wer bin ich?
Vorschautext:
Ich bin nicht Ziege, bin nicht Schaf,
in Wänden kletter ich im Schlaf,
fast Antilope bin ich zwar
und modisch ist mein Rückenhaar.
Man nennt mich oft auch Chamois
(du sprichst nach o betontes a),
Ein kleiner Hinweis noch, der Bayer
weiß es genau – ich lege Eier.
31 Es geht wieder los!
Vorschautext:
Aus dem Höllenloderfeuer
kriechen Langhornungeheuer.
Ziegenschweif und Pferdefuß,
Perchtenfratze, schwarzer Ruß,
grässlich sind des Feuers Söhne,
Feind für alles Gute, Schöne.

Schnaubend fegen sie durch Gassen,
scheinen alle Welt zu hassen.
Doch nach angemess‘ner Zeit
ruft der Franz, es ist so weit,
legt die schwere Maske nieder,
...
30 Glaskugeln
Vorschautext:
Die gläserne Kugel, ein wanddünn‘ Gebilde
im Ebenmaß trefflich, im Rund liegt die Milde,
das Abbild der Erde, des Mondes, der Sonne,
unendlich gebraucht für den Alltag. Die Wonne
der lodernden Flamme, verzerrt zum Vergnügen,
das eigene Angesicht will sich nicht fügen
und spielt mir den Kaspar vor. Lustige Sichten
aufs eigene Ich. Ja, was weiter berichten?
Die Gärten und Christbäume zeigen die Formen,
beeindruckend schön - diese kosmischen Normen.
29 Humorloser Stieglitz
Vorschautext:
Der Stiegfink oder Distellitz
ist schön, ich glaube auch, er weiß es.
Doch obiger Vertauschungswitz
stößt innerhalb des Finkenkreises
auf Unverständnis, was belegt,
wie wenig ein Gedicht bewegt
- auf bunte Vögel nur bezogen –,
die Leserschaft, die bleibt gewogen.
28 Die Zeit der langen Schatten
Vorschautext:
Es ist die Zeit der langen Schatten,
der Finger, die ins Weite greifen.
Sie teilen Wege, Wiesenmatten
mit finstrem Schwarzstrich, wachsen, reifen
als Kinder einer müden Sonne,
bis hin zum Tag der Christenwonne,

dem Lichtbegrüßungsfest der Alten.
Dezembertage aber mildern
die Dunkelstunden. Weißgestalten
- der Schnee, der Reif – verhelfen Bildern
im Schein des Fröhlichen zu strahlen.
...
27 erster adventsonntag
Vorschautext:
erste kerze
doppelleuchten
kinderaugen - dochtgeflamme
viertelwarten - viertelkranz
krippenahnung noch nicht ganz
erste bilder
eines zuges
weiser frommer könige
tannennadel - honigstern
kugelglas und mandelkern
erste lieder
runde münder
...
26 Flammigundes Weihnachtstraum
Vorschautext:
Das Drachenmädchen Flammigunde
(sie flammt so gerne aus dem Munde)
träumt Tag und Nacht, es wäre auch
ein Menschenkind mit Weihnachtsbrauch.

Es träumt von Schlitten, Weißbarthirschen,
sieht sich ganz sacht ans Kripplein pirschen,
singt Halleluja, räuchert weih
und spuckt ein Flämmchen oder zwei.

Die Fee der Drachen, Dragolinde,
erhört die Wünsche und geschwinde
...
25 Flocken tanzen
Vorschautext:
Flocken fallen nicht, sie tanzen,
trudeln, trödeln, schwieschwuschwieren,
heben sich empor, sind Lanzen,
weiche Watte. Oft verlieren
sie den Auftrag, der sie ruft
und zerschmelzen in der Luft.

Flocken sind die Harlekine
unter allen Niederschlägen.
Nasen treffen sie, Sabine
necken sie und legen
sich an ihrem Nacken an,
...
24 Guter Rat der Krähen
Vorschautext:
Ein Volksgemurmel herrscht im Tann,
es lichten sich die dichten Reihen.
Die Sägen kreischen, Stämme ächzen,
man hört die Krähen flüchtend krächzen:
„So wehrt euch, Tannen, wehrt euch, Fichten,
man will euch schlagen, roden, schlichten
zur langen Fahrt in Dorf und Stadt,
wo ihr geschmückt, doch bald schon matt
mit Kränzen, Misteln im Gespann
als Aufputz dient. Um solchen Weihen
mit List und Täuschung zu entgehen,
werft Nadeln ab, dann bleibt ihr stehen!“
23 rätselhafte keksverknappung
Vorschautext:
knuspermaus
heut im haus?
heinzelmann
fasst mit an
kekse küchlein
in ein tüchlein
zu verpacken
einzusacken?
von dem teller
drunt im keller
laufen sterne
mandelkerne
...
22 Steingasse-Salzburg
Vorschautext:
Granitstein leuchtet nebelfeucht,
Laternen und das Mondgeleucht
veredeln seinen Schein.

Ein Efeu wächst zum Kranz ums Tor,
erklimmt die Mauer, rankt empor,
ich staune, bin allein

zu dieser Stunde. Silberlicht
das da und dort ein Fenster bricht,
löst Feierstimmung aus.

...
21 Verführerisches
Vorschautext:
Herz und Glocke, Auge, Stern,
Kirschbestücktes, Haselmitte,
Schwarzgetunktes, Mandelkern,
Kokosflocken: Eine Bitte:
Weg, hinweg mit Frühverführung,
mündlich grabschender Berührung!
Garantieverlust fürs Fest,
wenn man das hier stehen lässt.
20 Der Duft der Kälte
Vorschautext:
Zur Edelkoralle wird altes Gestrüpp,
wenn Raureif und Neuschnee den Talboden schmücken.
Die Tanne, die Fichte, sie tragen ihr Kleid
- das Feiergewand - zu der Menschen Entzücken.

Die Mulden und Hügel sind sanfter als sonst,
wie Wangen in Weiß mit bezaubernden Grübchen.
Der Rauch aus den Häusern riecht zimtig, fast süß,
Aroma aus Küchen füllt Vorhaus und Stübchen.

Lametta, viel schöner als Christbaumbehang,
nützt sonnenversilbert die steigenden Lüfte
...
19 Muss Gott männlich sein?
Vorschautext:
Der Gott für Abrahams Gefolge
ist männlich. Herr und Vater nennt
das Glaubensbuch den Geist der Welten,
obgleich kein Mensch sein Wesen kennt.

Das Schwebende des Kosmos könnte
auch Mutter sein, Gebärerin.
Geborgenheit, Beschützung fänden
auch hier den Platz und rechten Sinn.

Muss überhaupt ein Gottgebäude
Geschlechtlichkeit und Elternrang
...
18 Verbotene Spiel (Bockerlbahn im Weidmoos)
Vorschautext:
Will ich Träumen Freiraum schenken,
muss ich an die Orte denken,
wo ich mit den Freunden weilte,
allerhand Verwegnes trieb
- manchen Leuten gar nicht lieb -
und die Zeit zu schnell enteilte.

Bockerlbahn hieß die Devise,
Fahrt durch Moor und Sumpfgraswiese.
Abgestellte Torfmoosloren
waren das erklärte Ziel
für das streng verbotne Spiel.
...
17 schmuck aus raureif
Vorschautext:
der eisprinzessin halsgeschmeide
hängt funkelnd
christfest munkelnd
in lärchenzweigen
es glitzert glänzt

voll aufgekränzt
mit kostbarkeiten
zum lichterfeste
sind tannenäste

kaleidoskopen gleich
...
16 Spatium et tempus
Vorschautext:
Sieben Tag‘ für dreizehn Meilen
brauchen Käfer, wenn sie eilen.
Zählten sie in Kilometern
oder schneller rennen tätern,
kämen’s weiter -
diese Heiter.
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