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Titel
765 ich hab' noch nicht gelernt, wie erdenleben geht
Vorschautext:
wie spürt man, wenn es zeit ist, sich zu lösen
aus dem gewohntvertrauten, das man liebt und hasst;
wie spürt man, wer bereit ist, zu vergeben
aus leisem, lautem, woraus der ton verblasst

wie übt man dieses gehen, damit was bleibt -
ein lachen, eine stimme, der liebe tanz -
aus lebenslangen stürmen schmerz und heiterkeit,
in denen eine hand die andere fand

wie übt man lieben, hassen, gehen, bleiben,
solang‘ die scherbensplitter noch zu kitten sind,
...
764 Pandemiefriedhof
Vorschautext:
Ins Blaue hinein
hektische Betriebsamkeit,
die Vertrauen schafft

am Grab unsrer Sicherheit,
die nah am Vertrauen liegt.
763 Lauwarme Hoffnungsworte
Vorschautext:
Hoffnungsworte sind
oft lauwarm für den, der mehr
braucht als nur Worte.
762 Krähenflug
Vorschautext:
fliehende Diebe
verlieren im Flug
den verdunkelten Tag

es bleibt ihr Geschrei
und das schwarze Gefieder

dunkle Gedanken
unheilkündende Lieder

sie fallen bleiern
durchkreuzt ist der Himmel
...
761 In Worten geht die Erde hin
Vorschautext:
Ich
nahm
die vielen
schönen Worte
und klopfte an die
Himmelspforte. Doch
Petrus sagte einfach „Nein!
Die Worte sind doch bloß zum
Schein! Damit beschwerst du
nur den Himmel. Hier gibt's
kein hohles Wortgewim -
mel. Hier zählen Taten,
...
760 Wie lüftet man Geheimnis?
Vorschautext:
Was nach Geheimnis klingt
wurd‘ lange nicht gelüftet -
Geruch von Moder schwingt
aus Schwerem aufgeschichtet.

Wind jedes Blatt noch wendet
das längst am Boden liegt -
auch wenn's als Moder endet
nicht schwer auf Erde wiegt.

Wie lüftet man Geheimnis
damit es nicht erdrückt?
...
759 himmelweit
Vorschautext:
himmelweit
nur tiefes blau
als gäb’s dahinter nichts
nur blau in blau getaucht
auch zeit
im kleid des blauen lichts
unendlichkeit
die nur noch heut‘ so farbenfroh
in sommer endlos sich ergießt
weil morgen schon
der morgentau
in silbernebelfäden fließt
...
758 zuversicht
Vorschautext:
mit offenen armen
läuft der tag mir entgegen
siegessicher holt er mich ab
von den abwegen die dunkel
in die nacht gewoben
mich in meine
stillen ecken
lenkten 

er hütet
lächelnd
mein geheimnis
...
757 warum wir weinen, fragt das Kind
Vorschautext:
warum wir weinen, fragt das Kind,
wenn Hoffnung in Verlust zerrinnt,
wenn Freude ist wie gold’nes Glück,
wenn Friede ist in aller Blick,

warum wir weinen auch bei Wind,
obwohl wir gar nicht traurig sind,
warum spürt man die Tränen heiß,
wenn man vor Wut nicht weiter weiß,

warum Jungs nur selten weinen,
lieber sich auf Lippen beißen,
...
756 Tagesschimmer
Vorschautext:
schwer trägt die Nacht den dunklen Himmel
und nimmt gebeugt das Dunkel mit,
dahinter grau
der Tagesschimmer -
ich trag ihn mit
mit leichtem
Schritt,
bis er sich löst
von meiner Schulter
und heller in die Stunden fällt,
verstreut um mich die kleinen Wunder
tief ins Gemüt -und Zeit wird hell.
755 tagträume für mich
Vorschautext:
der tag ist heut nicht aufgewacht
im arme hält ihn noch die nacht
sie summt ihm leis ihr abschiedslied
in frieden sie die erde wiegt

mir träumt ich wäre tag und nacht
auch mond der allen schlaf bewacht
ein wanderer zwischen den welten
von sonne und sterne erhellten

und wiegende erde wiegt mich mit
sanft lädt sie mich ein zum ersten schritt
...
754 Blütenmeere
Vorschautext:
Blütenmeere wogen nieder,
schmücken Erde mit Gefieder,
das nicht fliegt, nur harrend liegt,
seine Kraft an Erde gibt,

die sich auftut, sich sie nimmt,
nährt den Baum, erfüllt den Sinn.
Tröstend, dieser Augenblick.
Ist vielleicht auch mein Geschick,

wenn sich meine Ungeduld
an dem Lauf des Lebens schult,
...
753 Im kühlen Schatten
Vorschautext:
Mit vielen Sommern auf der fahlen Haut
lässt es sich träge träumen
im kühlen Schatten unter Bäumen.
Nur heißer Atem rieselt durch das Laub.

Die Zeit liegt willig hingeschmolzen
dem Sommerherr zu seinen Füßen -
als gäb’s für sie nie wieder morgen,
lässt sie zur Neige sich ergießen.

Doch mit ihr geh’n so viele Träume!
Des Sommers Lebenshunger ist gestillt.
...
752 ich stell die welt verkehrt
Vorschautext:
ich stell die welt verkehrt
was bei mir bleibt, hat wert
was lose ist, das fällt
was festgewachsen, hält

was oben bleibt, wird lichter
was unten liegt, wird dichter
darauf lässt es sich wandern
im kopf neue gedanken
751 Wer bin ich denn
Vorschautext:
Wenn Illusionen mir zerspringen,
seh' ich das Leben, wie es ist.
Darin noch einen Sinn zu finden –
mal gelingt's, mal gelingt es nicht.

Wer bin ich denn, mich zu erheben
über die, die es nie geschafft,
dem Leben einen Sinn zu geben,
weil Lebensrealität versklavt.

Wer bin ich denn, um mich zu suhlen
auf Sonnenseiten, die geschenkt,
...
750 hätte ich nur noch einen Tag
Vorschautext:
hätte ich nur noch einen Tag 
würde ich tun, was ich nie tat
ändern, was mich plagt
tun, was ich vermag
lösen, was erstarrt
bewirken eine gute Tat
vergeben, wem ich nie vergab
zeigen, was ich verbarg
bereuen den verbalen Schlag
annehmen manchen Rat
verschenken Gut und Hab'
geben, was ich nie gab
...
749 Es reicht kein Wort bis hin zu dir
Vorschautext:
Wie kann ich dich berühren,
damit mein Herz sich wieder regt?
Mit Worten dich berühren,
wär' Staub, der sich auf Asche legt.

Es reicht kein Wort bis hin zu dir -
der Bogen ist zu weit gespannt;
es öffnet keine Himmelstür,
nur kalte Erde - dein Gewand,

verstaubt; in Asche liegst du da
wie Schatten, lange nicht bewegt,
...
748 verträumt
Vorschautext:
ich verträume
die stunden und ich träume
mich fort träume schlechte tage
an einen früheren ort ich träume
was ich noch nicht geträumt
träume die träume die
ich verträumt
747 ein leichtes beben
Vorschautext:
erstarrt ist
das einst glühendrot
und liebend herz
gepflastert seine wege
mit der steine jahre
auf denen du
mit mir gegangen bist
und manchmal
spüre ich

ein leichtes beben
wenn deine schritte
...
746 mit worten graben
Vorschautext:
ich habe
kein glattes gesicht
keine glatten
worte

meine trauer
schlägt wellen
der sprachlosigkeit
in der alles mir
entgleitet

mit worten graben
...
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