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Anzahl Gedichte: 985
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Titel
665 verschlossene tür
Vorschautext:
die türe hinter dir
verschlossen.
kein weg blieb offen.

zu spät das klopfen
an der tür.
du warst schon nicht mehr hier. 

hast du gehört den ruf
nach dir
hinter verschloss’ner tür? 

...
664 Suizid
Vorschautext:
ich glaube es nicht, sage ich
es muss eine verwechslung sein, sage ich
das kann nicht sein, sage ich
doch nicht er! sage ich 

die fremden menschen um mich
so fremd wie ich

ich wusste es, sagt es in mir

dann höre ich die rufe deines bruders
deinen namen
...
663 an dunkelsten Orten
Vorschautext:
ohne Licht bleicht die Haut
Erinnerung verblasst
es schwinden die Knochen
auch das, was man gehasst

nur die Liebe gedeiht
an dunkelsten Orten
wo sie vieles verzeiht -
licht aus den Seelen schaut

 
662 Schlaf ein und träum, mein Kind
Vorschautext:
Schlaf ein,
du kleiner Mensch, schlaf ruhig, schlaf ein
Es tragen dich Träume in Räume hinein
Aus denen du kamst, warm und geborgen
Da träumtest du noch nicht von morgen 

Da gab es keine Sterne, die verschwanden
In dir Himmel und Erde sich fanden
Sonne und Mond in Mutters Himmelszelt -
Träum, mein Kind, damit dies alles nie fehlt

*für meine Enkelkinder
661 Unsinn, diese Schreiberei
Vorschautext:
Unsinn, diese Schreiberei.
Ein Augenblick. Schon vorbei.
Ein kurzes Winken: Mich gibt’s.
Und dann versunken im Nichts.
660 Im letzten Tanz
Vorschautext:
Sie streift es ab
ihr Kleid in Purpurfarben
so still, allein, fast zärtlich
in geheimnisvoller
dunkler Nacht

Noch steht sie da
in ihrem warmen Leuchten
und herbstlich flammend prasselt
goldner Sonnenregen
auf sie herab  

...
659 Herbstmosaik
Vorschautext:
der Himmel reißt

windige Raubvögel
stürzen herab
entreißen
den Bäumen
ihre farbige Pracht

zerstreuen
die fallenden
Scherben
und würfeln
...
658 Zwischen den Wolken
Vorschautext:
Zwischen den Wolken
Winkt leuchtend die Sonne mir -
Erzählt von morgen
657 herbstfeuer
Vorschautext:
nebelschwaden
aus verglühender asche
in meiner hand
aus meinen lungen
vor meinem blick 

gedankenlos
glimmt die glut
zwischen meinen lippen
wie schwelender
sommer

...
656 Des Lebens Irrsinn
Vorschautext:
Losgelassen von der alltäglichen Pflicht,
zeigt das Leben mir ein anderes Gesicht.
Es stellen sich Fragen, die sich nie gestellt.
Ohne Antwort, nur Fragen Leben erhellt.
 
Was nützt die Antwort am Ende des Lebens,
das Ende auch ist all meines Strebens.
Was nützt's, wenn am Ende ich weiß, was war schlecht,
obwohl ich nur lebte, als wär‘ ich im Recht?

Was nützt mir am Ende, weiß ich mehr als jetzt,
wenn vieles, was wichtig, blieb weit unterschätzt -
...
655 Schubladentage
Vorschautext:
So schnell wurd’s dunkel heut um mich,
und doch, der Tag hat nicht begonnen.
Hatt‘ ich für mich das kleine Glück,
in dem ich später mich kann sonnen?

Ich weiß es nicht, erinnre nichts,
was tief mein Herz und deins bewegte.
Er war wie andre Tage auch,
die ich in Schubladen ablegte.
654 Milde
Vorschautext:
Mild ist dieser Tag
im späten Oktober.

Vielleicht sollte ich
auch milder
mit mir sein.

Warum fallen mir nur
meine Sünden ein?  

Sünden, die keine sind,
vielleicht nie waren -
...
653 Gedichte
Vorschautext:
Das Unsagbare
findet Wortwege aus dir
und trifft auf ein Herz

*an alle, die sich hier auf ihren Wortwegen treffen
652 Seelentrauerlast
Vorschautext:
Nebelschleier  
lichtverhangen
schemenhaft die Sicht
Fern die Nähe
ohne Weite
ist sie wie Verzicht 

Nebelperlen
weint der Nebel
auf den schwarzen Ast
Ohne Blätter
trägt er schwer die
...
651 Beziehungsfrieden
Vorschautext:
Im Schützengraben
verhärten sich die Fronten
bis einer verliert. 

Verlorener Kampf
wirklichen Frieden ruiniert.
650 der toten seelen gleich
Vorschautext:
wenn wolken sich nicht mehr
vom winde treiben lassen,
beharrlich reglos
auf starren ästen lasten,
die regennassen blätter schwer
dem stillen fallen sich ergeben,
neigt sich die erde wie ein müdes haupt
den kalten gräbern toter seelen gegen.

wenn krähenschrei im fluge
fern den grauen himmel schneidet
und müde hand vergebens,
...
649 Mutter
Vorschautext:
Manchmal versetzt mich‘s in alte Zeiten,
seh ich eine Frau wie dich von Weitem,
die in deinen Farben hell sich kleidet –
die Sehnsucht in Erinnerung gleitet:

Ich beuge mich, um dich zu umarmen
und spüre deinen Herzschlag, den warmen;
will so oft so viel von dir festhalten,
würde gerne den Abschied verwalten,

der sich ahnungsvoll in Umarmung legt,
wenn Sehnsucht schon beim Begrüßen sich regt;
...
648 Ich suchte dich in allen Dingen
Vorschautext:
Ich suchte dich in allen Dingen
und lief Erinnerung entlang durchs Herz,
mit allen meinen Sinnen -
doch manchmal wurd' es mir so bang,

dass alle Wege, die ich ging,
wie dunkles Unheil mir erschien.
So grausam aus Himmelslüften hing
dein Tod – ich konnt' ihm nicht entflieh'n.

Dein Tod. Er legte sich in alles.
Auch nachts aus Schlaf Gewalt mich riss.
...
647 Novemberschatten
Vorschautext:
Novemberschatten
sinken so schwer wie Steine
Tag ohne Herzschlag
646 Bettwärme
Vorschautext:
Daunengefiedert
perlt die Kälte an mir ab
Schutz unter Flügel
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