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Titel
685 Mein Gott legt mich nicht in Ketten
Vorschautext:
Pfarr-Herr in der weißen Kutte,
'hörte' meinen Hilfe-Schrei!
Wollte meine Seele retten,
hat jedoch mir Gott entweiht. 

Sprach mich schuldig, arme Seele,
die er schleunigst retten muss.
Seele, die man vorher quäle,
kann man retten, welch‘ Genuss!

Meine Seele – nicht zu retten!
Geb‘ sie Allem einfach hin.
...
684 Das Fühlen, das so zarte
Vorschautext:
Was ich euch vererben wollte,
war mir lange nicht bewusst.
Das, womit ich Taschen füllte,
war letztendlich nur Verlust.

Würde euch gern hinterlassen,
wie Leben geht, wie es gelingt.
Dafür gibt es keine Taschen -
hab‘ mir vieles abgeschminkt.

Was ich mir jedoch bewahrte -
war das Leben noch so schwer,
...
683 Gnadenlos
Vorschautext:
Staub aus Dogmen
spuckten die Münder
in unschuldige Herzen
zerrieben Lebendiges
im Zerfließen des Kindseins
in Gut und Böse

Schufen dunkle Gestalten
in all ihre Träume
legten Gedanken
in dunkle Ecken
und Lauern der Angst
...
682 Sonntagsträumereien
Vorschautext:
Mir fehlt das Meer. Mir fehlt die blaue Weite.
Ansonsten fehlen mir die Berge -
da spür ich mich, wenn auch bloß nichtig und klein.
Nur heute wollt ich größer sein 

und mich erheben über tiefste Tiefen,
getragen von der Welle Kraft.
Dass alles gut ist, wie es ist, heut spüren.
Und dich und auch mich noch lieben.

Wie tiefes Meer, so blau ist heut der Himmel -
doch schwimm ich weit, weit unter ihm.
...
681 Kindheitserinnerung
Vorschautext:
Die Urgroßmutter sank in Mittagsschlaf,
ich unter ihrem Bett versteckt, still lag.
Ich kitzelte sie frech am rechten Fuß
gespannt darauf, dass sie, konfus,

in Angst und Schreck, aus dem Traum nicht findet
und denkt, dass ein böser Geist sie schindet.
Doch plötzlich guckt sie unters Bett –
Nun war es ich, die ganz erschreckt,

zum ersten Mal, das Alter vor mir sah!
Und plötzlich war der Tod mir greifbar nah.
...
680 Irgendwann werden sie uns fragen
Vorschautext:
Wir müssen das Vertrauen
der Kinder in uns

noch verdienen

Irgendwann werden sie
uns fragen

ob Gesundung beginnt
wo ihre Freiheit endet 

und
...
679 Könnten wir vom Rand der Zeit her denken
Vorschautext:
Die Kanten unserer Lebensstunden
mahnen, lassen die Hinfälligkeit
des Daseins ahnen.

Könnten wir heut schon vom Rand der Zeit
her denken, sähen wir, wir müssen
die Zukunft JETZT lenken,  

ob der Mensch alles oder nichts versäumen
kann, ob er Mensch noch ist oder
zum Narren verkam. 

...
678 Gestundet
Vorschautext:
Gestundet
sind die Jahre
im Leben, auch die
leeren stehen im Gesicht,
geben wir es der
Erde zurück

Was bliebe,
wären nicht Augenblicke
gesammelte Sterne
im Dunkel! 

...
677 Im Vorübergehen
Vorschautext:
Kranzgeflecht der Jahre
verknotete Reben
wirr ihr Lauf in Ringen

verwoben die Tage
einzeln Sterne kleben
im dunklen Erinnern

gelbvertrocknete Frucht
wird Samen behüten
für spätere Leben

...
676 Unzulänglichkeit
Vorschautext:
Die eigene
Unzulänglichkeit
lebt man,

die der anderen
erträgt man –

und wenn nicht,

kommt auch
die eigene
ans Licht.
675 Zu früh*
Vorschautext:
Nebelgrau
dämpft den Morgen
Kalt tropft die Nässe von
lichtgeschmolzenen Sternen
Noch ein Mal unter der Decke
sich nebeltrunken wärmen
Gedanken ziehen lassen
mit schon flüchtigen
verhuschten
Träumen
Warten
auf helleres
...
674 und keiner will's gewesen sein
Vorschautext:
in Glashäusern
sitzen sie
die Politiker

und die Welt
schaut ihnen zu

nur nachts
wenn das Licht
im Dunkel zerfällt

wird bewegt, was nicht
...
673 ob das auch Liebe ist?
Vorschautext:
ob das auch
Liebe ist

mal bist du das
was ich entbehr
mal das
was mich beschwert
mal das
wohin ich will
mal das
wo ich nur bin

...
672 Herbstmelancholie
Vorschautext:
Helle Farben
tauchen ab aus Leichtem
das mehr und mehr verblasst

und ausgeleert
in schattendunkle Farben
der schweren Erde zu sich neigt 

und  bittere Schönheit fällt
mit jedem Blatt auf uns herab
und in verglühte Träume 

...
671 Schluss jetzt!
Vorschautext:
Vergeblich ist
das herbstlich Trauern,
als wär‘ danach alles vorbei!

Melancholie passt
ins Vergang’ne, und das,
das ist schon längst vorbei!

Drum, hör‘ mir auf
mit dem Gejamm‘re!
Die Zeit geht eh zu schnell vorbei!

...
670 Lebensreste
Vorschautext:
das fensterblatt
wirft ein blatt nach dem andern ab
die katze
legt eng die ohren an
die wolken
drehn grau sich unendlich im kreis
lautlos erhängt
sich der zeiger der zeit

zu laut sind die gedanken
für zarte geschöpfe
zu schwer ist gefühltes
...
669 Zwiespalt
Vorschautext:
Vergiss dein Herz
Vergiss es nicht 

Vergiss den Schmerz
Zerreiß dein Herz 

Vergiss die Worte
Schweige nicht 

Am Ende eh
Dein Herz dir bricht!
668 Die Sonne trägt Schwarz
Vorschautext:
Rauchzeichen
in unseren Herzen.
Entsetzen. Beklemmung.
Es ist Krieg. Und keiner kann hin.
Die Sonne trägt schwarz den
Eisernen Vorhang und
hüllt in Finsternis
den Atem

vor unserer Tür.
667 die decke
Vorschautext:
herbstfarben ist sie
bunt wie ein blatt
verschlissen

du nahmst sie mit
nur das von mir
wir liebten sie

sie gab dir heimat
auf deiner reise
in die welt

...
666 sinnlos
Vorschautext:
Sinnlos,
entfliehn der Unerträglichkeit des Seins
in schweren Augenblicken -
denn die, auch die, ziehen an dir vorbei
an aussichtslosen Klippen. 

Hast du gewählt des Lebens Endlichkeit -
der Erlösung süßer Klang,
so wisse: Es ‚wartet‘ die Ewigkeit
auf Jeden ein Leben lang!

 
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