Profil von Marie Mehrfeld

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Anzahl Gedichte: 161
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Gedichte gelesen: 23.461 mal
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Titel
81 es ist so still geworden
Vorschautext:
es ist so still geworden
um mich, höre kaum noch,
spüre dennoch das Summen,

grüne Leuchten, wenn der Tag
mit der Sonne im Meer versinkt,
das Wunder des Augenblicks, wenn

die Nacht beginnt, ihre dunklen samtenen
Flügel über dem Hader der Erde auszubreiten;
diese Zärtlichkeiten des Abends, wenn der Mond

...
80 Glanz des Hoffens
Vorschautext:
Erinnerungen,
wie sie sich in wandeln
in ihrer Farbigkeit während des
Wanderns durch die Jahre deines
Lebens, die Narben schwinden, scharf
kantige Härte wird weicher, ummantelt sich
mit den goldenen Schleiern der Vergebung,
wenn deine Schatten verblassen, füll sie
neu - mit dem Glanz des Hoffens
in dunklen Zeiten wie dieser.

©M.M.
79 vergebliche reue
Vorschautext:
vergebliche reue
die angst verdrängt
alles sichere denken und
deine linke hand greift ins leere
und deine rechte bedeckt die augen
unsere zukunft hat kein gesicht mehr
bodenlos schwankend der grund
tastest du taubblind entlang
nicht vorhandener wände
der hass neid die gier
die bequemlichkeit
und der krieg auch
...
78 Halt mich fest
Vorschautext:
Wieder einmal lange im Park gesessen
mit einem Buch, das nichts taugt,
nur geifernde hetzende Worte,
hat den Feuertod verdient;
halt mich fest, Lieber,
du in der Ferne,
ganz, ganz fest;
wagen, zu fragen,
aufgelöst schwebend,
namenlos federleicht über
sattem Grün des hohen Sommers
lässt mich die Wucht flirrender Tage,
...
77 der Geschmack der Erinnerung
Vorschautext:
noch ist Sommer und Hoffnung,
und ich erzähl’ dir, was da war einst,
bis ich heiser bin,
wenn du so lange schweigst,

ein Haus war da, eins mit
offenen Fenstern und Türen,
aus rotem Stein war es,
darauf ein spitzes Schindeldach
mit Schornsteinen,
die immerzu rauchten,

...
76 Herr aller Himmel
Vorschautext:
sag ich dir nun, was ist mit mir, mit dir, mit uns allen,
frieren am lichten Sommertag, uns schüttelt ein Frost,
dein Blick, anklagend klammert er sich fest an meinem,
doch verlang besser nichts, denn auch ich schwanke wie
ein Rohr im rasenden Sturm der Gefühle, in der Angst vor
der Bodenlosigkeit der Tiefen, die sich auftun unter unseren
schmerzenden Füßen, Herr aller Himmel, erhör unser Flehen


©M.M.
75 Heiße Zeiten
Vorschautext:
Die Luft über dem Erdreich glüht,
scharf zeichnen sich die kurzen Schatten,
es stirbt, was gestern noch geblüht,
die Lust, die Liebe selbst ermatten,

der Wüstensonnenstrahlen Wut
versengt die Wiesen und die Felder,
nimmt Tieren, Pflanzen, Menschen Mut
und legt sich bleiern über Wälder,

die Hitze dräut so permanent,
ich wünsche mir mit bangem Schweigen,
...
74 Wie dich selbst
Vorschautext:
Wenn Türen und Fenster sich vor dir verschließen,
wenn der, den du Zweiflerin maltest, aussieht wie Jesus,
nicht lockig sanft schwebend mit segnend erhobener Hand,
nein wütend sein Blick, hadernd mit dem, der sich Vater nennt,
randvoll mit Zorn und großer Trauer, seine verdunkelten Augen,
denn seine heilenden Worte sind in ausgedörrten Äckern versackt,
im Geschrei der Kriege, der Gier und der Achtlosigkeit ertrunken,
wenn die Uhren an den Kirchentürmen sich rückwärts bewegen,
dann hat sich die Zeit gewendet, dann sei achtsam mit deinen
Versen, lass sie behutsam fließen, verleih ihnen die Farbe
der Zuversicht, das Grün in all’ seinen Schattierungen,
und lass bitte ganz viel goldenes Licht einfließen,
...
73 Beste Freundin
Vorschautext:
Hast dein Ziel erreicht,
für dich ist es leicht; doch jetzt,
da du nicht mehr lebst, da du tot bist,
da dein heller Geist deinen Körper verließ,
einfach so, weiß ich nun nicht, wohin, wer ich bin;
ohne dich nicht mehr froh, versteh’ nicht, wieso; weiß
nicht, was tun; was wird aus mir nun; niemals mehr frohe
Blicke tauschen, deiner Stimme lauschen - sie war so wie du,
zerbrechlich und zart, gar nicht hart; ich hörte dir liebend gern zu;
niemals mehr deine Hand berühren, übers Haar dir streichen, Rührung
spüren, mit dir flüstern, kichern und schmökern - in ähnlichen Büchern
und manchmal auch streiten um Kleinigkeiten; niemals mehr mit dir um
...
72 umarmt euch
Vorschautext:
alter Mond in deiner Weisheit,
nächtlich wandelndes Gestirn,
Gefährte schlafloser Nächte,
fremdvertraut und rätselhaft,
du Zeuge der Vergänglichkeit
aller erlogenen Machtworte,
schick dem zagen Krächzen
meiner inneren Rabenschar
nicht enden wollenden Frieden,
bring Heilung in die Trauer
um das Sterben der Kreatur,
mach stumpf diese Messer
...
71 Kindheit
Vorschautext:
Kindheit, das ist Unschuld, Staunen
und geheimnisvolles Raunen,

das ist grenzenlose Zeit,
Glaube an die Ewigkeit,

Zuversicht auch ohne Ende
in die streichelnd sanften Hände,

Lebensanfang, das ist Licht,
Kinderaugen lügen nicht,

...
70 Nur dann war es gut
Vorschautext:
Getötet habe ich viele von euch,
als ich jung war, setzte mit offenen Augen
Stiefel in eure meisterhafte Burg, so können Kinder sein,
wenn sie nicht wissen, wohin mit der Wut über väterliche Schläge,

doch wenn ich gestorben sein werde und unter meiner Eiche liege,
dann ernähre ich euch für lange Zeit, bis auch ich zu Staub
geworden bin, so setzt es sich fort, so gleicht es
sich aus, gelobt sei die ewige Wiederkehr,

noch kann ich mein Leben riechen, hören, fühlen,
danke für die vor Glück glühenden und auch für
...
69 Banales
Vorschautext:
Man ist an manchem Tag verzagt, man nölt, man wütet und man klagt –
wenn nur die Stimmung besser wär’ und auch das Konto nicht so leer,
ach, wenn es mich doch nicht so juckte, das auf die Pflaster Hingespuckte,

auch Antibiotika in Schweinen, sie bringen öfter mich zum Weinen,
die schlechte Welt, die Potentaten mit ihrem Grölen, üblen Taten,
ich steig’re mich da schon mal rein und frage mich nun, muss das sein,

macht es die Welt die Bohne besser, wenn ich so wetze meine Messer …
ich jammere, es ist doch so, auf allerhöchstem Weltniveau, und
wenn ich durch den Wald so streife, geschieht’s im Nu, dass ich begreife -
ich will mein Leben auch genießen, nicht ständig reden nur vom Miesen,
...
68 Sinn Suche
Vorschautext:
Was sucht die rote
13 im grauen rauen Feld
unter den tief schwarzen Balken
neben den zwei braunen kopulierenden
Gestalten, die wie räudige Hasen aussehen,
und die dabei sind, nach links außen zu fliehen,
und überhaupt, was soll der hellgrüne Halbmond
über den liebes - tollen vielleicht Karnickeln,
ich verstehe das Ganze nicht, habe es mir
aber freiwillig an die Wand gehängt
und halte es schon ein Jahr lang
aus mit ihm, diesem Bild, es
...
67 Wald Stadt Dorf Mensch Tier
Vorschautext:
Wald Stadt Dorf Mensch Tier
Welt aus dem Takt
selbst der Birken früh verwelkte

Blätter tragen Trauer
Sonne sendet Glut und Brand
und der Mond scheint zu still,

und darüber schwebt weh klagend
aller Glocken Klang
Wasser Winde wild geworden

...
66 FÜR DICH
Vorschautext:
Dein heller Geist rings um mich her
besänftigt mich, was will ich mehr;
sich fühlend beieinander ruh’n,
das Grau der Welt ist ferne nun,
ganz tief entspannt und sehr vertraut,
so Hand in Hand und Haut an Haut,
packt uns der Rausch der Nacht am Schopf,
nur Liebe, Lust ist uns im Kopf,
die Stunden schwinden viel zu schnell,
du weißt, ich weiß, bald wird es hell
stets mit im Bund die Traurigkeit,
denn unerbittlich rast die Zeit,
...
65 mit dir
Vorschautext:
nur ich und du, die Augen zu und
Lust im Kopf packte die Nacht uns fest
am Schopf, so Haut an Haut und Hand in Hand,
so tief vertraut, am weiten Strand, am wilden Meer,
ein guter Geist stets um uns her, so Tag um Tag und Jahr
um Jahr, da sang der Bäume Seele gar, die Wurzeln
tief verschraubt in mir, ich weiß es doch, so war’s
mit dir, sich fühlend bei einander ruh’n, eint’
uns das Band der Liebe nun, das Dunkel
wich, das Licht zu hell, die Zeit verlor
ihr Maß so schnell, stets mit im
Bund die Traurigkeit, das Glück war
...
64 und du lässt los
Vorschautext:
brennt kein Licht mehr
ticken die alten Uhren zu laut
in mir und in euch

fällt das Bunte das Gute
der Schoß der Vergessenheit
hinter den Wolken

stürzen die Sterne
verglühen im klagenden Bitten
schließen die Tore sich

...
63 Der Füller mit der schwarzen Tinte
Vorschautext:
Wie die Vermisstenlisten wachsen im späten Herbst – es schmerzt. Und das Bewusstsein ihres Fehlens auch. Was scheint verschwommen und was klar? Handeln wir besser aus dem Bauch?

Was ist gelogen, was ist wahr? Wir suchen Licht. Fragen nach Leben, es muss sie geben. Stirbst du nach mir? Nein, jetzt noch nicht? Geh’ ich vor dir? Und wenn, dann wie? Zu welcher Zeit? Ist’s Utopie?

Bist du bereit? Such’ ich die Klarheit im Gestirn? Ist sie nur Staub in meinem Hirn? Wie hieß der Ort, in dem du damals lebtest? Da war ein Pfad durch’s Feld im Mai, der Mohn, der Flachs, der laue Wind.

Da war viel Haut. Da war’n wir Zwei, bereit. Die Zärtlichkeit. Doch wann und wo. Und die Gesichter, zugewandt, sind sie dir alle noch bekannt? Waren wir froh, haben wir Widerspruch gewagt,

lag Wut in dem, was wir gesagt? Wer ging mit wem? Alles vergessen? Hast du die Dinge je besessen, nach denen du dich manchmal sehnst, hast du sie früher je erwähnt?

Der Kinder Lachen, sind meine nicht und doch ein Teil von mir, das sag ich dir. Die tote Amsel hier, war es der Kater? Das schöne Tier, das abends klagt vor unsrer Tür?

...
62 Mein stiller Teich
Vorschautext:
Da liegt er, einem Spiegel gleich,
so silbern froh und still, mein Teich,

die Blätterschatten werfen Flecken
bis in die kleinsten Buchten, Ecken,

sie hüpfen selig auf und nieder und
bringen mich in’s Lot gleich wieder,

der Tag heut’ ist für mich gemacht,
nach jenem Albtraum letzte Nacht

...
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