Titel | ||||
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81 | es ist so still geworden | |||
Vorschautext: es ist so still geworden um mich, höre kaum noch, spüre dennoch das Summen, grüne Leuchten, wenn der Tag mit der Sonne im Meer versinkt, das Wunder des Augenblicks, wenn die Nacht beginnt, ihre dunklen samtenen Flügel über dem Hader der Erde auszubreiten; diese Zärtlichkeiten des Abends, wenn der Mond ... |
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80 | Glanz des Hoffens | |||
Vorschautext: Erinnerungen, wie sie sich in wandeln in ihrer Farbigkeit während des Wanderns durch die Jahre deines Lebens, die Narben schwinden, scharf kantige Härte wird weicher, ummantelt sich mit den goldenen Schleiern der Vergebung, wenn deine Schatten verblassen, füll sie neu - mit dem Glanz des Hoffens in dunklen Zeiten wie dieser. ©M.M. |
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79 | vergebliche reue | |||
Vorschautext: vergebliche reue die angst verdrängt alles sichere denken und deine linke hand greift ins leere und deine rechte bedeckt die augen unsere zukunft hat kein gesicht mehr bodenlos schwankend der grund tastest du taubblind entlang nicht vorhandener wände der hass neid die gier die bequemlichkeit und der krieg auch ... |
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78 | Halt mich fest | |||
Vorschautext: Wieder einmal lange im Park gesessen mit einem Buch, das nichts taugt, nur geifernde hetzende Worte, hat den Feuertod verdient; halt mich fest, Lieber, du in der Ferne, ganz, ganz fest; wagen, zu fragen, aufgelöst schwebend, namenlos federleicht über sattem Grün des hohen Sommers lässt mich die Wucht flirrender Tage, ... |
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77 | der Geschmack der Erinnerung | |||
Vorschautext: noch ist Sommer und Hoffnung, und ich erzähl’ dir, was da war einst, bis ich heiser bin, wenn du so lange schweigst, ein Haus war da, eins mit offenen Fenstern und Türen, aus rotem Stein war es, darauf ein spitzes Schindeldach mit Schornsteinen, die immerzu rauchten, ... |
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76 | Herr aller Himmel | |||
Vorschautext: sag ich dir nun, was ist mit mir, mit dir, mit uns allen, frieren am lichten Sommertag, uns schüttelt ein Frost, dein Blick, anklagend klammert er sich fest an meinem, doch verlang besser nichts, denn auch ich schwanke wie ein Rohr im rasenden Sturm der Gefühle, in der Angst vor der Bodenlosigkeit der Tiefen, die sich auftun unter unseren schmerzenden Füßen, Herr aller Himmel, erhör unser Flehen ©M.M. |
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75 | Heiße Zeiten | |||
Vorschautext: Die Luft über dem Erdreich glüht, scharf zeichnen sich die kurzen Schatten, es stirbt, was gestern noch geblüht, die Lust, die Liebe selbst ermatten, der Wüstensonnenstrahlen Wut versengt die Wiesen und die Felder, nimmt Tieren, Pflanzen, Menschen Mut und legt sich bleiern über Wälder, die Hitze dräut so permanent, ich wünsche mir mit bangem Schweigen, ... |
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74 | Wie dich selbst | |||
Vorschautext: Wenn Türen und Fenster sich vor dir verschließen, wenn der, den du Zweiflerin maltest, aussieht wie Jesus, nicht lockig sanft schwebend mit segnend erhobener Hand, nein wütend sein Blick, hadernd mit dem, der sich Vater nennt, randvoll mit Zorn und großer Trauer, seine verdunkelten Augen, denn seine heilenden Worte sind in ausgedörrten Äckern versackt, im Geschrei der Kriege, der Gier und der Achtlosigkeit ertrunken, wenn die Uhren an den Kirchentürmen sich rückwärts bewegen, dann hat sich die Zeit gewendet, dann sei achtsam mit deinen Versen, lass sie behutsam fließen, verleih ihnen die Farbe der Zuversicht, das Grün in all’ seinen Schattierungen, und lass bitte ganz viel goldenes Licht einfließen, ... |
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73 | Beste Freundin | |||
Vorschautext: Hast dein Ziel erreicht, für dich ist es leicht; doch jetzt, da du nicht mehr lebst, da du tot bist, da dein heller Geist deinen Körper verließ, einfach so, weiß ich nun nicht, wohin, wer ich bin; ohne dich nicht mehr froh, versteh’ nicht, wieso; weiß nicht, was tun; was wird aus mir nun; niemals mehr frohe Blicke tauschen, deiner Stimme lauschen - sie war so wie du, zerbrechlich und zart, gar nicht hart; ich hörte dir liebend gern zu; niemals mehr deine Hand berühren, übers Haar dir streichen, Rührung spüren, mit dir flüstern, kichern und schmökern - in ähnlichen Büchern und manchmal auch streiten um Kleinigkeiten; niemals mehr mit dir um ... |
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72 | umarmt euch | |||
Vorschautext: alter Mond in deiner Weisheit, nächtlich wandelndes Gestirn, Gefährte schlafloser Nächte, fremdvertraut und rätselhaft, du Zeuge der Vergänglichkeit aller erlogenen Machtworte, schick dem zagen Krächzen meiner inneren Rabenschar nicht enden wollenden Frieden, bring Heilung in die Trauer um das Sterben der Kreatur, mach stumpf diese Messer ... |
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71 | Kindheit | |||
Vorschautext: Kindheit, das ist Unschuld, Staunen und geheimnisvolles Raunen, das ist grenzenlose Zeit, Glaube an die Ewigkeit, Zuversicht auch ohne Ende in die streichelnd sanften Hände, Lebensanfang, das ist Licht, Kinderaugen lügen nicht, ... |
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70 | Nur dann war es gut | |||
Vorschautext: Getötet habe ich viele von euch, als ich jung war, setzte mit offenen Augen Stiefel in eure meisterhafte Burg, so können Kinder sein, wenn sie nicht wissen, wohin mit der Wut über väterliche Schläge, doch wenn ich gestorben sein werde und unter meiner Eiche liege, dann ernähre ich euch für lange Zeit, bis auch ich zu Staub geworden bin, so setzt es sich fort, so gleicht es sich aus, gelobt sei die ewige Wiederkehr, noch kann ich mein Leben riechen, hören, fühlen, danke für die vor Glück glühenden und auch für ... |
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69 | Banales | |||
Vorschautext: Man ist an manchem Tag verzagt, man nölt, man wütet und man klagt – wenn nur die Stimmung besser wär’ und auch das Konto nicht so leer, ach, wenn es mich doch nicht so juckte, das auf die Pflaster Hingespuckte, auch Antibiotika in Schweinen, sie bringen öfter mich zum Weinen, die schlechte Welt, die Potentaten mit ihrem Grölen, üblen Taten, ich steig’re mich da schon mal rein und frage mich nun, muss das sein, macht es die Welt die Bohne besser, wenn ich so wetze meine Messer … ich jammere, es ist doch so, auf allerhöchstem Weltniveau, und wenn ich durch den Wald so streife, geschieht’s im Nu, dass ich begreife - ich will mein Leben auch genießen, nicht ständig reden nur vom Miesen, ... |
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68 | Sinn Suche | |||
Vorschautext: Was sucht die rote 13 im grauen rauen Feld unter den tief schwarzen Balken neben den zwei braunen kopulierenden Gestalten, die wie räudige Hasen aussehen, und die dabei sind, nach links außen zu fliehen, und überhaupt, was soll der hellgrüne Halbmond über den liebes - tollen vielleicht Karnickeln, ich verstehe das Ganze nicht, habe es mir aber freiwillig an die Wand gehängt und halte es schon ein Jahr lang aus mit ihm, diesem Bild, es ... |
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67 | Wald Stadt Dorf Mensch Tier | |||
Vorschautext: Wald Stadt Dorf Mensch Tier Welt aus dem Takt selbst der Birken früh verwelkte Blätter tragen Trauer Sonne sendet Glut und Brand und der Mond scheint zu still, und darüber schwebt weh klagend aller Glocken Klang Wasser Winde wild geworden ... |
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66 | FÜR DICH | |||
Vorschautext: Dein heller Geist rings um mich her besänftigt mich, was will ich mehr; sich fühlend beieinander ruh’n, das Grau der Welt ist ferne nun, ganz tief entspannt und sehr vertraut, so Hand in Hand und Haut an Haut, packt uns der Rausch der Nacht am Schopf, nur Liebe, Lust ist uns im Kopf, die Stunden schwinden viel zu schnell, du weißt, ich weiß, bald wird es hell stets mit im Bund die Traurigkeit, denn unerbittlich rast die Zeit, ... |
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65 | mit dir | |||
Vorschautext: nur ich und du, die Augen zu und Lust im Kopf packte die Nacht uns fest am Schopf, so Haut an Haut und Hand in Hand, so tief vertraut, am weiten Strand, am wilden Meer, ein guter Geist stets um uns her, so Tag um Tag und Jahr um Jahr, da sang der Bäume Seele gar, die Wurzeln tief verschraubt in mir, ich weiß es doch, so war’s mit dir, sich fühlend bei einander ruh’n, eint’ uns das Band der Liebe nun, das Dunkel wich, das Licht zu hell, die Zeit verlor ihr Maß so schnell, stets mit im Bund die Traurigkeit, das Glück war ... |
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64 | und du lässt los | |||
Vorschautext: brennt kein Licht mehr ticken die alten Uhren zu laut in mir und in euch fällt das Bunte das Gute der Schoß der Vergessenheit hinter den Wolken stürzen die Sterne verglühen im klagenden Bitten schließen die Tore sich ... |
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63 | Der Füller mit der schwarzen Tinte | |||
Vorschautext: Wie die Vermisstenlisten wachsen im späten Herbst – es schmerzt. Und das Bewusstsein ihres Fehlens auch. Was scheint verschwommen und was klar? Handeln wir besser aus dem Bauch? Was ist gelogen, was ist wahr? Wir suchen Licht. Fragen nach Leben, es muss sie geben. Stirbst du nach mir? Nein, jetzt noch nicht? Geh’ ich vor dir? Und wenn, dann wie? Zu welcher Zeit? Ist’s Utopie? Bist du bereit? Such’ ich die Klarheit im Gestirn? Ist sie nur Staub in meinem Hirn? Wie hieß der Ort, in dem du damals lebtest? Da war ein Pfad durch’s Feld im Mai, der Mohn, der Flachs, der laue Wind. Da war viel Haut. Da war’n wir Zwei, bereit. Die Zärtlichkeit. Doch wann und wo. Und die Gesichter, zugewandt, sind sie dir alle noch bekannt? Waren wir froh, haben wir Widerspruch gewagt, lag Wut in dem, was wir gesagt? Wer ging mit wem? Alles vergessen? Hast du die Dinge je besessen, nach denen du dich manchmal sehnst, hast du sie früher je erwähnt? Der Kinder Lachen, sind meine nicht und doch ein Teil von mir, das sag ich dir. Die tote Amsel hier, war es der Kater? Das schöne Tier, das abends klagt vor unsrer Tür? ... |
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62 | Mein stiller Teich | |||
Vorschautext: Da liegt er, einem Spiegel gleich, so silbern froh und still, mein Teich, die Blätterschatten werfen Flecken bis in die kleinsten Buchten, Ecken, sie hüpfen selig auf und nieder und bringen mich in’s Lot gleich wieder, der Tag heut’ ist für mich gemacht, nach jenem Albtraum letzte Nacht ... |
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