Profilfoto von Hans Hartmut Dr. Karg

Profil von Hans Hartmut Dr. Karg

Typ: Autor
Registriert seit dem: 18.01.2017

Statistiken


Anzahl Gedichte: 5.182
Anzahl Kommentare: 0
Gedichte gelesen: 1.581.763 mal
Sortieren nach:
Titel
4762 Kleintokio in Düsseldorf
Vorschautext:
Kleintokio in Düsseldorf

Am Freitagabend bei brütender Hitze
Stehen sie an der Japaner Lokalen.
Sie schwitzen, warten, reißen gar Witze:
Feiernde kommen in hohen Zahlen.

Vom Flughafen hier längst abgeflogen
Haben Einheimische in ihre Resorts gereist.
Die Daheimgebliebenen kommen hergezogen,
Denn sonst wären die Lokale sehr verwaist.

...
4761 Freie Menschen sind keine Schubladen
Vorschautext:
Freie Menschen sind keine Schubladen

Sie rief an, wann sie wollte, schimpfte, wenn es ging,
Das war eigentlich immer schon ihr höchstes Ding,
Denn sie musste Register und Schubladen ziehen,
Ohne sich jemals um faires Versteh'n zu bemühen.

Doch das merkten so viele ihrer Zeitgenossen,
Die sie hinterrücks so oft mit Häme begossen,
So dass diese die Dame schnell wieder verließen:
Als freier Mensch lässt man sich nicht begießen!

...
4760 Es sind schon die Glücklichen
Vorschautext:
Es sind schon die Glücklichen

Es sind schon die Glücklichen,
Denen man so selten abnimmt,
Dass sie, eingelebt im Schicklichen
Im Reinen mit sich selber sind.

Von den Glücklichen lässt sich lernen
Wie man sein Leben in die Zeit einstimmt,
Um sich mit offener Selbstreferenz zu besternen,
Weil man sich im Tagesverlauf anständig benimmt.

...
4759 Ich bin kein Fußabstreifer
Vorschautext:
Ich bin kein Fußabstreifer

Ich bin kein Fußabstreifer,
Ich bin kein Hungerleider,
Lasse mich weder im Netz noch in Betten
Von irgend jemandem bekämpfen und treten.

Natürlich lebe auch ich in einer Blase,
Weil ich mich nicht instrumentalisieren lasse
Und lieber besuchen Wald und Flieder,
Denn Gossenspiele waren und sind mir zuwider.

...
4758 Das war ein Besuch
Vorschautext:
Das war ein Besuch

Das war ein Besuch
Wie er schöner nicht hätte sein können:
Auf blütenweißem Tuch
Durften wir uns gemeinsam Köstliches gönnen.

Und wieder sah ich meine Lieben,
Die mir längst in die Ferne entwachsen sind.
Hin und her durften sich humorvoll die Worte schieben
Und großgewachsen sah ich manches Enkelkind,

...
4757 Wieder kürzer die Tage
Vorschautext:
Wieder kürzer die Tage

Täglich künden uns kühlere Stunden,
Dass das Jahr sich zum Ende einfindet,
Die Heißzeit endlich überwunden,
Alles sich an Vergänglichkeit bindet.

Unerbittlich rinnt so die Zeit dahin,
Wir werden von ihr mitgezogen:
Weil auch ich leider vergänglich bin,
Wäre alles andere verlogen.

...
4756 Jetztidylle
Vorschautext:
Jetztidylle

Wer hat denn so viel Himmel
Jemals so bläuend geseh'n
Mit Sonne, Reiter, Schimmel,
Wo trabend man durft geh'n?

Wir haben sehr viel Himmel
Abends schwer rot geseh'n,
Und mancher Wolkenkringel
Lässt Grillrauchen gescheh'n.

...
4755 Menschenneugierde
Vorschautext:
Menschenneugierde

Im Beieinandersein
kann Zusammensein
schon mehr werden,
als wären wir nur allein,
tändelten im Mondenschein,
Keine Umkehr wir noch mehrten.

Menschenliebe wäre ein Kleister,
damit entdeckten wir neue Geister
in einer recht fad gewordenen Welt.
...
4754 Winterwelt
Vorschautext:
Winterwelt

Ein wenig spitzte sie schon
Zwischen den Fichtenzweigen hervor,
Womit sie die Frühaugen belohn',
Auch den Schneeräumer am Gartentor.

Der Winter schüttelt mit eisiger Hand
Wieder Flocken in Straßengräben,
In Wandritzen, packt das ganze Land,
Wo Schneewächten sich erheben.

...
4753 Fuchs und Meise
Vorschautext:
Fuchs und Meise

Ein Fuchs sah oben eine Meise
Und schlich sich an ganz klug und leise.
Sie sah den räuberischen Schlingel,
Der am Rotschopfe Haargeringel.

„Willst Du nicht zu mir runterfliegen,
Dann könnten wir im Grase liegen,
Gemeinsam hin zum Himmel schauen,
An unseren Zukunftsplänen bauen.“

...
4752 Folgen des Absolutismus
Vorschautext:
Folgen des Absolutismus

Des prächtigen Sonnenkönigs Tat:
Versailles, Geschöpf der Gigantomanie,
Erbaut nach der Architekengrößen Rat
Sei doch ein Tohuwabohu mit Genie.

Denn was bis heute so prächtig glänzt,
War ein Resultat von Volkes steter Ausbeutung:
Mit dem Bau hat der König die Macht entgrenzt,
Immer größer gedieh des Bauwerks Häutung.

...
4751 Meinem Doktorvater zu Ehren
Vorschautext:
Meinem Doktorvater zu Ehren

Mit diesen für mich ungewohnten Bleistiftstrichen
Haben Sie mich damit unendlich oft herausgefordert.
Manches Mal dachte ich, mein Stern sei schon verblichen,
Doch haben Sie für mich damit Geistdisziplin erst herbeordert.

Sie blieben immer auf Distanz, mir seltsam fremd,
Doch spürte ich den guten Willen und die Geistbelebung:
Ein Doktorand braucht ja kein enges Beziehungshemd,
Der Geist muss selber hingelangen zu eigener Schwebung.

...
4750 Manche wollen mit Dir plaudern
Vorschautext:
Manche wollen mit Dir plaudern

Manche wollen mit Dir plaudern,
Erzählen dies und fragen das.
Dabei will man auch gar nicht kraudern,
Nicht aushorchen so nur zum Spaß.

Anders verhält sich's mit Zeitgenossen,
Die etwas hineindrücken Dir wollen,
Weil sie sich stets mit Lob begossen
Und Dir selbst keine Achtung zollen.

...
4749 Nur kurz erblüht
Vorschautext:
Nur kurz erblüht

Nur kurz erblüht
lässt sich des Lebens Pracht
erkennen, wenn schon die Blätter fallen,
selbst wo es sehr bemüht
und sorgfältig bedacht
dem Menschen zu Gefallen.

Nur kurz erblüht
ist manches Lebens Licht,
mit dem die Hoffnung lebte,
...
4748 Mir geht es nicht so gut
Vorschautext:
Mir geht es nicht so gut

Mir geht es nicht so gut,
Das Alter hält mich in den Fängen,
Nimmt mir manchmal den Lebensmut,
Um manche Stunden damit zu längen.

Versteht mich wohl:
Der Tag bringt keine Leiden
Nur weil er kommen soll:
Horizonte müssen sich weiten.

...
4747 Risiko des Abwartens
Vorschautext:
Risiko des Abwartens

Man weiß es schon:
Wer zu kurz springt,
der landet im Graben.

Der Abwartende
kann recht befremdlich wirken,
den Schein von Interesselosigkeit verbreiten.

Der Startende meint,
dass Warten Ablehnung bewirkt,
...
4746 Manches änderte sich schon
Vorschautext:
Manches änderte sich schon

Früher sind Kinder einfach da gewesen,
Sie liefen in den Großfamilien halt mit.
Man war streng, sah auf ein höfliches Wesen
Und der Nachwuchs hielt mit dem Elternwillen Schritt.

Doch dann kam das Pädagogische Jahrhundert
Und später sogar noch das „Jahrhundert des Kindes“:
Man hat jetzt mehr den Kinderstatus bewundert –
Als eine Emanation des göttlichen Windes.

...
4745 Habe mir
Vorschautext:
Habe mir

Habe mir die wunderbare Blüte
Schon frühmorgens angesehen,
Welche die ganze Woche brauchte,
Bis sie zu unserer Augengüte
Erscheinen konnte, um nur dazustehen
Wie eine Königin, eine sehr erlauchte.

Das ist das Jubelfest der Blumennatur,
Mit der die Farben in unsere Augen springen,
Sie erreichen, als gäbe es am Ende nur sie.
...
4744 Ich kann nicht verstehen
Vorschautext:
Ich kann nicht verstehen

Ich kann nicht verstehen,
Dass eine mordende Machtwelt zuschaut,
Wie man den Ärmsten Getreide vorenthält.
Wollen diktatorische Mächte nicht sehen,
Wie ihren Mitlebenden der Tod graut,
Nur weil man auf Macht zählt?

Kann die Hungerwelt denn zuschauen,
Wie ihre Kinder Hungers sterben,
Wenn Getreideschiffe Angriffsziele?
...
4743 Des Tages muntere Stunden
Vorschautext:
Des Tages muntere Stunden

Des Tages muntere Stunden
Dreh'n frühmorgens die Runden:
Schon stehen viele Kunden –
Wünsche sind nicht zu stunden!

Und am Geschäft werben Plakate,
Damit man sich dort leicht gestatte
Den Kauf, manchmal auf Rate,
Weil man kein Geld mehr hatte.

...
Anzeige