Profil von Ingrid Bezold

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Anzahl Gedichte: 154
Anzahl Kommentare: 488
Gedichte gelesen: 52.771 mal
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Titel
34 Zum richtigen Zeitpunkt
Vorschautext:
Das Paket mit Orangen-Ingwertee
duftete nach Freundschaft
und wärmte mich
zum richtigen Zeitpunkt
heilte mein Fieber
und nun
finde ich im leeren Karton
einen Fetzen Zeitungspapier
und schreibe einen Namen



...
33 Im Dutzend billiger...
Vorschautext:
Er schreibt stets gleiche Sehnsuchtsworte,
wenn er nachts an die Liebste denkt.
Nur Namen ändern sich und Orte,
zu denen er die Lyrik lenkt.

Er küsst und streichelt ihre Haut;
bewundert Augen, Leib und Zehen -
und während er ein Traumschloss baut,
um dorthin irgendwann zu gehen...

hört er ein Schluchzen, wie ihm scheint...
von seiner Frau, die heimlich weint.
...
32 Ihr 24. Dezember 2023
Vorschautext:
Sie sang vom Schnee, der leise rieselt;
stimmte in „Happy Birthday“ ein
und alles, was im Alltag kriselt,
ließ sie nicht in ihr Denken ein.

„O du fröhliche“ ging´s weiter.
Plätzchen, Glühwein, Sekt dazu.
Leicht besäuselt sang sie heiter
bis zur Heiligabend – Ruh´.

Kerzenlicht und Weihnachtsbaum -
Jesuskindlein in der Krippe.
...
31 Sternschnuppe
Vorschautext:
Als die Sternschnuppe
steilab nach unten stürzte
flog die Hoffnung nach oben

(C) Ingrid Bezold
30 In der Silvesternacht
Vorschautext:
In der Silvesternacht
wische ich geweinte Tränen fort
schlendere in die Dunkelheit
schiebe die Wolken weg
suche den hellsten Stern
für dich – für mich
für euch
und knipse ihn an
er soll uns ins Neue Jahr leiten


(C) Ingrid Bezold
29 Neujahrsmorgen
Vorschautext:
*Kurzprosa*

Drei Uhr morgens in der 3. - letzten Etage... Sie befindet sich allein im Haus. 4 Parteien sind ausgeflogen.
Ihre Freunde hatten sie eingeladen, aber sie spürt ein Kratzen im Hals und der Schädel brummt. Da wollte sie lieber zuhause bleiben.

Die letzten Böller knallen durch die Luft. Sie denkt an die Vorsätze, die sie einhalten möchte. Jedes Jahr – und es waren viele - war das so und jedesmal blieb es dabei. Diesmal soll es anders werden.

Morgen wird sie im Supermarkt um die verlockenden Naschwerke einen großen Bogen machen; denn ihre Jeans kann sie nur noch im Liegen schließen. Ein paar Kilo – vielleicht 2 - müssen weg, damit sie die hügeligen Wege wieder mühelos bewältigen kann. In letzter Zeit hat sie sich zu wenig bewegt; stattdessen zu viel gelesen, geschrieben, telefoniert – gesessen.

Das vergangene Jahr war ziemlich grau. In jeder Hinsicht.
Ein langjähriger Weggefährte ist verstorben und eine sehr gute Freundin schwer erkrankt.

...
28 Herzlächeln
Vorschautext:
Die kluge Frau aus Kindertagen
mit weißem Haar und warmen Blick...
sie fühlte meine stummen Fragen.
Gern denke ich an sie zurück.

Sie hörte mir geduldig zu
bei meinen kleinen Kümmernissen;
verhalf mir aus dem Kinderschuh
zu spannend neuen Kenntnissen.

Ihr Lächeln glänzte aus den Augen,
oder aus tiefsten Tiefen gar …
...
27 Schneetreiben
Vorschautext:
Schneeflocken wirbeln heiter
im Spiel und tanzen weiter ...
mir mitten auf die Nase.

Meine miese Tageslaune
schmollt beleidigt mit Geraune.
Mürrisch zieht sie sich zurück.

Helles Lachen klingt zu mir -
so, als wärst du grade hier
zum Schneeballtanzvergnügen.

...
26 Loslassen
Vorschautext:
Es fällt mir so schwer -
wo ich festhalten möchte,
muss ich loslassen...

ich trage dich im Herzen-
heute, morgen und danach.

(C) Ingrid Bezold
25 Im Garten
Vorschautext:
Als die Rosen nicht mehr blühen
und die Gräser nicht mehr sprießen wollten,
wurde ihnen bewusst,
dass nicht nur der Langzeitdünger aufgebraucht war.....
auch ihre Liebe.


(C) Ingrid Bezold
24 Frei wie ein Vogel
Vorschautext:
Mit weiten Flügeln
ins Bunt des Lebens fliegen
Ruhezeit finden

Wesentliches erkennen
sich ein- und niederlassen

(C) Ingrid Bezold
23 Hospiz
Vorschautext:
Wie spricht man über unheilbar -
zwanglos, ohne Angst zu machen?
Was ist, was sein wird und was war
und ist es taktlos, frei zu lachen?
 
Wie geht man mit dem Sterben um,
ohne den Kranken zu verletzen...
Nicht um den heißen Brei herum
sich Peinlichkeiten auszusetzen.
 
Ihn entlasten vor dem Schrecken.
Weit entfernt von Illusionen :
...
22 Sterne
Vorschautext:
Fünf güldne Sternelein
die strahlten in die Welt...
da schlug ein kleines Jämmerlein
sie weg und sich zum Held.



(C) Ingrid Bezold
21 Klein Bienchen
Vorschautext:
* nach dem Volkslied "Sabinchen war ein Frauenzimmer"*

Klein Bienchen war ein Frauenzimmer -
stets neu verliebt in sich;
besonders nachts bei Kerzenschimmer,
wenn sie durch Räume schlich...
dort nippte sie am Roten,
verteilte schlechte Noten.
Zufrieden blickte sie von oben
ins fahle Spiegellicht.

(C) Ingrid Bezold
20 Glockenläuten
Vorschautext:
Die Schneeglöckchen hoben die Köpfe
und klingelten mir entgegen.

Worte und Foto (C) Ingrid Bezold
19 Dorn-Röschen
Vorschautext:
Fast verwelkt streckt sich die Rose
noch ein letztes Mal in Pose -
drängt mit aller Kraft nach vorn ...
sticht dabei mit jedem Dorn.

(C) Ingrid Bezold
18 Spaßbremse
Vorschautext:
Jan möchte über Nonsens lachen -
tut es auch gern für sich allein.
Traut sich nicht über seinen Schatten
und zürnt dort, wo´s erwünscht ... zum Schein.

(C) Ingrid Bezold
17 Joja Wendt
Vorschautext:
Für den, der Joja noch nicht kennt,
wär´es nun aber an der Zeit,
damit er nicht noch mehr verpennt
von Musikkunst und Heiterkeit.

Wendt spielt nicht nur auf dem Klavier -
er tanzt, er lacht und er erlebt
das Instrument als Elixier ...
und der Konzertsaal leuchtet, bebt.

Dem Publikum gibt er sich hin
mit Leidenschaft - er schont sich nicht.
...
16 Der fremde Mann
Vorschautext:
Die Morgensonne reflektiert im alten Audiblech. Sie blendet mich. Der Rost frisst sich in den weißen Lack am Kotflügel. Nummernschilder und auch die TÜV - Plakette sind unleserlich. Am Rücksitz liegen ein grauer Schlafsack, eine Mehrfachsteckdose und eine Menge Klamotten. Vorne, am Beifahrersitz ein aufgeschlagenes Buch und eine alte Zeitung.

Der Mann, der hier seit einem Jahr schläft, grüßt immer freundlich und redet ein paar Worte über´s Wetter oder die Politik. Täglich verrenkt er sich bei seinen Gymnastikübungen hier am Parkplatz. Ziemlich fertig ist er manchmal. Dann trinkt er gierig mit hochrotem Kopf eine Flasche Wasser aus. Bei Wind und Wetter sieht man ihn turnen.
Wenn Polizisten Streife fahren, halten sie kurz an und bringen ihm frisches Brot oder Brötchen vom Bäcker.
Alle, die ihm begegnen, mögen den sonderbaren Kautz, aber keiner weiß, warum er hier im Auto lebt. Er könnte eine Wohnung und Hilfe vom Staat beanspruchen, aber das will er nicht. Man weiß nur, dass er promoviert und bessere Tage hinter sich hat. Keiner hat ihn je ungepflegt gesehen. Sein Wissen ist breit gefächert und sein Umgangston sehr höflich. Manchmal rezitiert er alte Klassiker. Goethes Faust kennt er auswendig, aber dafür interessiert sich keiner der Leute, die mit ihm politisieren wollen.

***

Heute ist das Wetter so, dass man keinen Hund vor die Türe jagt. Mein Dackel hat auch keine Lust, bei Schneeregen und Sturm Gassi zu gehen.
Trotzdem marschiere ich mit ihm den gewohnten Weg. Der Fremde ist nicht zu sehen. Merkwürdig - er ist eigentlich immer da.
Als ich näher komme, sehe ich auf der Kühlerhaube vier Grabkerzen brennen....

...
15 Wertlos
Vorschautext:
Was einmal groß schien
wird dürftig klein geschrieben
von Ahnungslosen

(C) Ingrid Bezold
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